Schriftzug

Urweiler Dörrwiesmühle

 

Zuerst wurde 1606 eine Walk- und Schleifmühle gebaut, dann eine Sägemühle. Am 24. November 1763 erteilte der Churfürst eine Konzession zum Bau einer Mahlmühle (1769 steht diese auf jeden Fall schon).

 

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Dörrwiesmühle siehe von Marx übertragene Verkäufe aus A___: Seite 239-242/250-53

 

1 C 7435, Salbuch Wnd 1606

 

Walck muehl bey St. Wendel

 

Die Walck undt Schleiffmuehl so Gemeine Wendelische Wieber undt Nickel Leonhart schmit oberhalb Urwiller gebauWet             12. alb

 

 

(Seite 104 links)

Cappen umb St: Wendel

Claußen erb hinder Urwiller herumber und etlicheß bey der alter Walckmühlen gelegen gibt Jährlichß 10 Cappen

 

B

28.3.1633. Seite 1.

Verpachtung einer Kirchenwiese, gelegen hinter Urweiler bei der alten Walkmühle, an den Büttel Thomas Clesgen.

 

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Johann Georg Baur

vom Hof zu Urweiler an der Mühle

Sohn von Matthias Baur

 

oo 16.11.1656

 

Catharina Lang

+ vor 1665

aus Cocheren, Lothringen

Tochter von Johann Lang

 

=>

Anna Margaretha Baur, * 06.10.1659, Paten sind Jakob Rouser und Anna-Margaretha, Frau von Stephan Malter, Urweiler

 

(Daten: Gerber, Jung)

 

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Landeshauptarchiv Koblenz

Bestand 1 C Nr. 15185

09.11.1720

 

Befinden sich in mehrbemelten District 7. mahlmuller, so dan eine olichs- undt eine hollmühle.

 

Die fünfte mühle besitze Peter Bach /: undt seye diese Mülle Ihro Churfürstl. Dhlt. Zugehörig, lieffert Jahrlichs DarVon ahn die Herren Von Dackstull als pfandtträger 5. mltr korn trierisch, Undt 6 rthlr ahn geldt, das nöthige geholtz nehme er aus Churfürstl. Waldt, so auch Zur pfandschafft gehörig.

 

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A 192

St. Wendeler Polizeiprotokolle 1779-1783

S. 600-5. Die Eichtage am 16.10.1781 Dienstag und Mittwoch. ...

Mühlen          Faß:   Rthlr   xer

Mühle auf der Dörwieß        -        -        10

Ohlig Mühle, daselbst          -        -        10

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1 C 7441 Landeshauptarchiv Koblenz

Brand-Versicherungs-Institut vom 5.6.1784

 

Gemeinde Urweiler mit 54 Numerierten Häusern:

 

Nrus des Hauses      54

Namen des Eigenthümers     Johann May

Namen des Einwohners im untern Stock    Wendel Heinz

Benennung des Hauses oder Gebäudes + Anschlag in Reichsthaler

 

die mahl mühl auf d. Dorwieß mit ziglen     340

 

a die walck-, Seeg, und Ohligmühl ist mit hölzen, Latten, und bretteren gedeckt ad N. 94    110

b. ein Scheuer samt Stallung +

c der angebaute Stall sind mit Strohe gedeckt     210

d 1 wohnhausgen ist mit ziglen gedecket  100

 

kommt wegen dem Strohe ¼ mit    80

 

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Notar Roechling

134

11. Floreal 10

01.05.1802

 

Elisabetha May geb. Jung, Witwe des Johann May und des Johann Jakob Heß, von der Dörrwiesmühle, Gemeinde Urweiler

dann der Bürger Jakob May, Ackersmann von Urweiler, Vormund über die minderjährigen Johann Mayischen Kinder

Jakob May, großjähriger Sohn von Johann May

Niclas Hans, Ehemann der Elisabetha May von der Dörrwiesmühle

 

Sie lassen die Dörrwiesmühle versteigern.

Sofortiger Übergang

 

die sogenannte Doerrwies Mühle, Gemeinde Urweiler, bestehend in einer Mahlmühle mit zwey Gängen und Wohnung darinnen – einer Seeg und Walkmühle – nebst Scheuer, Stallung und dabei gelegenen besondere kleinen Häusgen, so dann eine Wiese bey der Mühle ad ein und einen halben Wagen Heu – zwei Gärten hinterm Haus nebst Grummet Stück von einem halben Wagen Heu – und noch einen Garten hinter der Mühle - mit dem in der Mühle befindlichen Mühlengeschirr

 

durch Jakob Marx von Urweiler um 2000 Gulden geschätzt.

verblieben in letzter Steigerung um 2645 Gulden dem Bürger Peter Lion, Kraemer in St. Wendel

Bürge ist Michel Heil, Gerber in St. Wendel

 

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Notar Roechling

150

23. Floreal 10

 

Jakob May, Vormund der minderjährigen Kinder des Johann May von der Dörrwiesmühle, legt seinen Rechenschaftsbericht über die Vermögensverwaltung vor.

 

 

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Notar Roechling

97

24.02.1803

 

Anton Jakob Heß stirbt am 01.01.1803 im Alter von achtzehn Jahren. In einem Verkaufsakt vom 5. Ventose des Elften Jahres = 24.02.1803 werden seine Erben wie folgt angegeben.

 

Peter Schwaan

Franz Thiel von Furschweiler

Johann Schwaan von Gehweiler

Peter Paul von Hofeld (oo 04.02.1774 Barbara Hess => Verbindung?)

Jakob May von Urweiler (Dörrwiesmühle)

 

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Notariat Roechling

169

18 Germinal 13

 

Peter Lion, Müller auf der Dörrwiesmühle

Mobilienversteigerung

 

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Notar Roechling

134

14.06.1810

 

Peter Lion, Müller, Dörrwiesmühle, verkauft an Johann Müller, charon in St. Wendel , drei unbebaute Grundstücke

 

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Notar Hen

226

07.10.1816

 

Mathias Grambo, Schneider in Baltersweiler, und seine Ehefrau Katharina Klaus nehmen bei Peter Lion, Sohn, Gerber, Dörrwiesmühle, ein Kapital von 88 Gulden und geben als Sicherheit u.a. ein Haus, Stallung, Hofgering und Garten in Baltersweiler neben Michel Leischen und Hubertus Henkes.

 

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Notar Hen

602

26.12.1817

 

Jakob Egler, Müller oder Dik genannt, Ackerer in Urweiler, und seine Ehefrau Elisabetha Vollmann verkaufen an Peter Lion, Sohn, Gerber auf der Dörrwiesmühle

1. Ihr zu Urweiler neben dem Gemeindeweg und der Mühle von Nikolaus Blum gelegenes Haus, Scheuer, Stallung, Hofgering und Garten, alles, was durch Akt zu Ottweiler bei Notar Roechling am 29.08.1813 zugunsten von Nikolaus Blum von Urweiler nicht verkauft wurde

2. Eine Wiese in Tuschners Eck, Urweiler

 

Übergang: 1818

Preis: 1050 Gulden

 

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Notar Eschrich

196

06.08.1818

 

Peter Lion, Eigentümer der Dörrwiesmühle in Urweiler, verkauft an Baron von Coburg Grundstücke auf dem Gudesberg, Nr. 1070 und 1804

 

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Notar Hen

471

28.10.1818

 

Peter Lion, Eigenthümer auf der Dörrwiesmühle, verkauft an Philipp Volz, Mahler und Eigentümer in St. Wendel , einen Acker

lt. Register (Akte fehlt)

 

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Notariat Hen

460

13.11.1819

 

Verkauf einer Wiese durch Peter Lion, Müller auf der Dörrwiesmühle, an Nikolaus Werle, Müller auf der Urweiler Mühle

 

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Notar Hen

165

08.10.1821

 

Peter Lion, Eigentümer auf der Dörrwiesmühle, hat bei Jakob Koblentz in Ottweiler 2103 Gulden aufgenommen. Als Sicherheit gibt er die Dörrwiesmühle bei Urweiler und seine Ländereien.

 

die sog. Dörrwiesmühl bestehend in einer Mahlmühle, in Haus, Scheuer, Stallung, Hofbering, Garten, Schopp und anderen Gebäulichkeiten

 

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Notar Hen

169

20.11.1821

 

Peter Lion, Eigentümer auf der Dörrwiesmühle, hat bei den Herrn Advokaten Friedrich Wilhelm Rupp, damals in St. Wendel , heute in Trier, am 19.02.1815 1500 Gulden aufgenommen. Als Sicherheit gab er die Dörrwiesmühle bei Urweiler und seine Ländereien. Sein Bürge war Michel Heyl, Rotgerber in St. Wendel , der mittlerweile verstorben ist. Seine Witwe Helena Hallauer akzeptiert weiterhin die Bürgschaft. Darum dieser Akt.

 

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Notar Eschrich

49

15.04.1822

 

Peter Lion, Müller und Eigenthümer der Dörrwiesmühle, und sein Sohn Peter Lion, Wirth in St. Wendel , und dessen Ehefrau Rosina Keller, sind in Streit geraten wegen der Rückzahlung einer Summe von 2000 Gulden, welche der Sohn dem Vater aus der Mitgift seiner Frau geliehen hatte.

 

Mittlerweile sind sie sich einig geworden und legen das Rückzahlungsprocedere notariell fest. Darin geht es u.a. auch um eine Summe von 800 Gulden, die der Vater und seine Ehefrau Catharina Hallauer von ihrer Schwiegertochter Rosina Keller empfangen haben, für deren Sicherheit sie übertragen u.a. ein Wohnhaus, Mahl- und Schneidemühle, Scheuer und Stallung, Hofgering, Gärten ums Haus herum, die Dörrwiesmühle genannt.

 

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Notar Hen

75

15.08.1822

 

Peter Lion, Eigenthümer auf der Dörrwiesmühle, und seine Ehefrau Katharina Hallauer verkaufen an Michel Blasius, Müller auf der Göckelmühle, und dessen Ehefrau Katharina Gros

 

1. ihre bei Urweiler gelegene sog. Dörrwiesmühle, das heißt, dasjenige was Mühle ist, bestehend in einer Mahmühle mit zwei Gänge samt Wohnung für den Müller weiter alle zu der Mühle gehörigen Geräthschaften

2. die sog. Sägemühle welchezwischen der vorbenannten Mahlmühle und dem Wohnhaus der Verkäufer gelegen ist, von der Sägmühle bekommt Käufer jeoch nur denjenigenTeil, der vor das Wohnhaus strebt

3. die neun Ställe neben dem Brunnen

 

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Notar Hen

195

23.04.1824

 

1. Catharina Hallauer, Wittib des Herrn Peter Lion, Dörrwiesmühle

2. Nikolaus Lion, Tabakspinner in St. Wendel

3. Peter Lion, Tabakspinner in St. Wendel

4. Michel Lion, Ackerer in Urewiler

 

Versteigerung von Mobilien auf der Dörrwiesmühle

182 Positionen für 436-09

 

Nr. 196 Verpachtung von Grundstücken

 

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Notar Hen

255

14.11.1825

 

die Kinder und Erben des auf der Dörrwies Mühle verstorbenen Lion und seiner vor einigen Tagen dahier verstorbenen Ehefrau Katharina Hallauer namens

1. Nikolaus Lion, Tabaksspinner in Groslosheim arbeitend, in St. Wendel  gebürtig

2. Peter Lion, Tabakspinner in St. Wendel

3. Michel Lion, Ackerer in Urweiler

 

ihre bei Lebzeiten ihrer beiden Eltern und ohne  Vermögen verstorbenen Schwester Barbara Lion habe ein männliches Kind mit Namen Peter nachgelassen, welches gegenwärtig 11 Jahre alt sey. Durch das Ableben ihrer Mutter fänden sie sich veranlaßt, den Nachlaß der gedachten Eltern zu verteilen. Da nach ihrer Meinung das Kinder ihrer Schwester keinen Antheil an diesem zu verteilenden Nachlaß habe, sie in deß dasselbe doch nicht ganz davon ausschließen wollten, so wollten sie dem Kind von dem Nachlaß eine Summe von 300 Gulden zusichern.

 

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Notar Hen

337

28.11.1826

 

Nikolaus Lion, Tabaksspinner in St. Wendel , Sohn des auf der Dörrwiesmühle verstorbenen Peter Lion.

 

Er habe im Jahr 1805 Bekanntschaft mit der Barbara Krein, Tochter des in Breiten verstorbenen Peter Krein gehabt, aus welcher Bekanntschaft ein Kind entstanden sey. Dieses Kind, welches den Namen Peter erhalten habe, erkenne er hiermit für das seinige an und wolle daß ihm dem Kinde durch diese Anerkennung alle diejenige Rechte zutheil werden, die einem unehelichen aber gesetzlich anerkannten Kind nach den heute bestehenden Gesetzen zustehen.

 

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Notar Eschrich

29

27.02.1833

 

Testament des Peter Lion Senior, Eigentümer der Dörrwiesmühle, krank im Bette liegend

 

Zeugen:

Niclas Riefer, Schneidermeister

Nicklas Riefer, Wollweber, beide von St. Wendel

Michel Blasius, Müller auf der Dörrwiesmühle

Wendel Born, Ackerer in Urweiler

 

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Notar Hen

437

07.10.1828

Michel Blasius, Müller auf der Urweiler Dörrwiesmühle, will eine Hypothek ablösen.

 

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Michel Blasius (rk)                        oo 1815     Katharina Groß

 

==>

Elisabeth Blasius                          * 28.10.1818 Göckelmühle

Katharina Blasius                          * 22.06.1820 Göckelmühle

Nikolaus Blasius                           * 29.12.1821 Göckelmühle

Barbara Blasius                            * 26.10.1823 Dörrwiesmühle (Urweiler)

Michel Blasius                              * 30.06.1825 Dörrwiesmühle (Urweiler)

Michel Blasius                              * 23.09.1827 Lionsmühle (Dörrwiesmühle)

Wilhelm Blasius                            * 13.01.1830 Dörrwiesmühle (Urweiler)

 

Johann Adam Blasius                     oo 03.03.1851          Elisabeth Funk

* 12.10.1816 Göckelmühle                                          * 1823 Niederlinxweiler

+ 11.04.1877 Niederlinxweiler                                      + 07.05.1912 Niederlinxweiler

 

=>

Elisabeth Blasius

* 27.04.1851 Niederlinxweiler

+ 1932

 

Maria Blasius                               oo 14.02.1885          Heinrich Schütz

* 23.06.1854 Niederlinxweiler                                      * St. Wendel

+ 1941

 

Johann Blasius                             oo 20.11.1886          Gertrud Blatt

* 01.02.1857 Niederlinxweiler                                      * Ottweiler

 

Nikolaus Blasius                           oo 22.02.1892          Elise Schneeberger

* 24.12.1859 Niederlinxweiler                                      * Niederlinxweiler

+ 10.09.1924 Niederlinxweiler

 

Peter Blasius

* 15.02.1863 Niederlinxweiler

 

Jakob Blasius

* 06.02.1865 Niederlinxweiler

+ 31.08.1872 Niederlinxweiler

 

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Notar Bonnet

66

01.02.1831

 

Michael Blasius, Müller auf der Dörrwiesmühle bei Urweiler, und Ehefrau Catharina Gros wollen die Dörrwiesmühle für erb und eigen veräußern; sie haben sie erworben durch Akt vor Notar Hen vom 15.08.1822.

 

Die zur Versteigerung kommenden Gegenstände sind:

a) ein zweistöckiges Wohnhaus neben dem Raum, worin sich das Mühlenwerk befindet, oben eine Wohnung enthaltend, begrenzt nach Osten vom Mühlenteiche und Hofering, nach Westen von der Wiese, samt den beiden Mahl- und dem einen Schälgange, sowie auch mit allen denen zum Betrieb der Mühle bestimmten, denen Conncurranten genannten Geräthschaften.

b) von der sog. Sägemühle vor dem Lionischen Hause und dem Mühlengebäude liegend soviel, als über die Fronte des Lionischen Hauses in nördlicher Richtung hervorragt

c) die neuen zweistöckigen Schweineställe zunächst beim Brunnen, und die Schweinställe bei der Urweiler Thorfahrt, auf der Nordseite des Hofes gelegen

d) der freie Raum, welcher zwischen der in nördlicher Richtung gedachten Fortsetzung der östlichen Wand an der Sägemühle und zwischen dem Mühlenteich, dann der Raum welcher zwischen der in westlicher Richtung gedachten Fortsetzung der südlichen Fronte von den Schweinställen und zwischen dem Baltersweiler Wege gelegen, und sich bis an die Baltersweiler Thorfahrt und von da bis an den Mühlenteich erstreckt, endlich der freie Raum zwischen den beiden Blasius'schen Schweinställen, zwischen dem Wege von Urweiler nach Baltersweiler und zwischen der gemeinschaftlichen Fahrt befindlich ist.

e) die mit Lion gemeinschaftliche Fahrt aus dem Hofe durch die Thorfahrt nach Urweiler und durch die Thorfahrt nach Baltersweiler

f) der im Hofe befindliche, mit Lion gemeinschaftliche Brunnen

g) der ganze innerhalb der Linie, welche die östliche Wand der Sägmühle, die südliche Wand der Schweinställe, die westliche Wand der Lionischen Scheune, und die nördliche Wand des Lionichen Wohnhauses beschreiben, befindliche mit Lion gemeinschaftliche Hofraum, der weder durch Baute noch sonst mit einer Art dort versperrt werden, sondern beiden Eigenthümern zu ihrem gemeinsamen Gebrauche muß offen erhalten werden

h) das Recht den Hofraum vom oberen nordöstlichen Eck bis an Lions Schweinstlle hinüber, und dann nördöstlich zu kehren, sage so: das Recht den Hofraum vom oberen nordöstlichen Eck der Sägmühle an bis hinüber an Lions Schweinställe und dann nordöstlich zu kehren.

 

(dann werden die unbebauten Grundstücke aufgeführt)

 

Der Zuschlag ging an Johann Nickel Schneider, Ackersmann, und seine Ehefrau Barbara Schwingel, beide in Niederlinxweiler wohnhaft, für 5255 Gulden.

 

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Notar Bonnet

359

29.05.1831

 

Johann Nikolaus Schneider, Müller auf der Dörrwiesmühle, und Ehefrau Barbara Schwingel, verkaufen an Conrad Schneider, Ackerer in Wurzelbachermühle, und Ehefrau Elisabeth Schwingel ein 2stöckiges Wohnhaus in Niederlinxweiler für 525 Gulden

 

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Notar Bonnet

404

26.07.1831

 

Michael Blasius, Müller, früher Urweiler, jetzt in Thran-Brücken im Oldenburgischen, Fürstentum Birkenfeld, erteilt Quittung an Johann Nikolaus Schneider, Müller in Dörrwiesmühle, für 440 Gulden aus dem Verkauf der Mühle.

 

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Notar Bonnet

107

10.02.1835

 

Barbara Schwingel, jetzt Ehefrau von Conrad Holstein, auf der Dörrwiesmühle bei Urweiler wohnhaft, teils in eigenem Namen als Teilhaberin an einer Gütergemeinschaft aus ihrer ersten Ehe mit Johann Nickel Schneider, teils als Hauptvormund ihrer minorennen Kinder aus erster Ehe namens Johann Georg, Conrad, Jakob und Barbara Schneider

 

Inventar

 

 

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Katharina Kockler Witwe und Mathias Nikolaus Thome ca. 1860 auf Dörrwiesmühle

 

Mathias Thome                            oo 08.08.1865          Catharina Reisdörfer

 

=>

Catharina Thome                         * 15.02.1866 Urweiler-Dörrwiesmühle

Anna Thome                               * 07.08.1867 Urweiler-Dörrwiesmühle

Carl Mathias Thome                      * 20.07.1869 Dörrwiesmühle

Carl Thome                                 * 15.06.1871 Urweiler

Christian (?)Thome                       * 20.01.1873 Dörrwiesmühle

Josef Thome                               * 14.09.1874 Dörrwiesmühle

Gertrud Thome                            * 22.01.1876 Urweiler

Michael Thome                            * 24.08.1877 Urweiler

Nikolaus Thome                           * 24.10.1878 Urweiler

 

 

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B 96

Seite 70. 245.

 

Lion Peter, Müller auf der Dörrwiesmühl.

 

Gärten und Wießen:

auf der oberst Lehwies 490    12        1

            491      11        2

            492      19        4

            493      30        10

hinter Niederweiler     650      7          7

i. d. Schwanenfelder Gärten   1306    1          12        -

auf der Todtbach         1746    10        11

            1747    1          6          7

            1748    6          12

            1749    25        6

am Gutesberg 1804    3          30        -

            1805    15        12

in Adamswieß  2657 2 1          33        11

 

Seite 708. 246.

 

 

in der Schmalwieß       2711    12        10

am Gutesberg 1806    22        8

 

Ackerland:

 

 

im Scheibling   2070 1 1          37        -

 

Wies    131/2   -

            2071    1          33        13

            2072 1 3          28        -

auf Wirthebösch          2091    3          3          4

im Scheibling   2238    1          27        10

im Streit           2392 4 1          10        -

aufm Sarg        1070    16        8

 

Seite 70x . 247.

 

Peter Lion Jung, Gerber auf der Dörrwiesmühl.

 

Haus   272     2        11

Dependance   292     2        8

 

Gärten und Wiesen:

 

 

in Adams Wies         2657 2 1        33      11

in den Grümeter       1564   20      2

auf den Dunghölzer   1196   3        19 10 2/3

in der Burschdell       1142   2        30      4

 

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2.1. Protokoll über Einquartierungen im Amt St. Wendel 1771 A 134

 

Seite 78/79. Liste der Wagen Pferde Ochsen von Uhrweyler:

Johann May, Sägemüller    1     -     2         

Joes Balthes     D  1     -     2

Wendel Weißgerber  D  1     1     2

Hans Adam Thiele  D  -     -     2

Jacob Langendörffer  D  1/2     -     2

Conrad Stutz  D  1/2     -     2

Nickel Nooss  D  1     -     2

Wendel Langendörffer  D  1/2     -     2

Hr.Kellereyschultheiß W.M. D  1     1     2

Wendel Marx  D  -     -     2

Hans Adam Egeler  D  1     4     -

Joes Hasdenteuffel  D  1     3     -

Johann Huwer  D  -     1     2

Michel Friederich Wwe  D  -     -     2

Miclas Egeler  D  1     2     -

Michel Angel  D  1     3     -

Peter Malter  D  1/2     -     4

Balthasar Simonis  D  1/2     -     2

Joes Weicherding  D  1/2     -     2

Jacob Hahnn  D  1/2     -     4

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Insgesamt: 12 1/2 15 36

 

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Quelle?, Gerber komplett

 

Seite 244. St. Wendel, den 14.10.1773.

Eichtag.

Baltersweiler Mühle 8 10 xer

Hofeldter Mühle 8 25

Sägemühle 8 20

Uhrweiler Mühle 8 20

Niederweiler Mühle 8 10

Breitener Mühle 8 10

Felßenmühle 8 10

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Stadtrechnungen Ungeld) aus A89 1752

 

Seite 76. Hr.Christian Blum verlegte das Holz im Wachthaus für 11 R 6 alb.

Zwei Türe für das Wachthaus sind an Joann Schubmehl für 69 R18 alb vergeben worden.

Den Glockenzug zahlte Nicolaus Schwan. Der Sägemüller Johaneß Mey bekam für 45 Latten 3 R 12 alb und noch 1 R. Die Ausgaben betragen 86 R 5 alb. 

 

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hierzu gibt es auch noch einen Martin Bachmann, der am 8.2.1729 heiratet, stammt aus Homburg (gf. auch seine Ehefrau) und wohnt auf der Sägemühle

 

Peter Bachmann       oo vor 1695   Anna-Catharina Manderfeld

*

+ 07.06.1714 Sägemühle              + 04.11.1749

 

Anna Katharina Manderfeld heiratet in 2. Ehe den Müller Johann May aus Metz (Mätsch). Er wird Eigentümer der Sägemühle (Dörrwies) am 14.06.1771. Ggf. handelt es sich dabei aber auch um seinen Sohn Johann Jacob May.

 

 

                                                                        Müller

Anna Katharina Manderfeld                                    oo 30.08.1714   Johann May

                                                                        * Metz

+ 04.11.1749 Sägemühle                                       + 27.11.1775 Urweiler

 

=> 1. Ehe

 

J.Peter

5

2

1703

Urweiler

Anna Maria

14

9

1704

 

Nikolaus

31

8

1706

Urweiler

Wilhelm

14

10

1708

Urweiler

Anna Marg.

11

9

1710

 

Anna Barbara

22

4

1712

 

MariaAngela

10

5

1714

 

 

=>

Anna Ursula May            * 25.06.1715

Anna-Katharina May       * 27.06.1721

 

Johannes Jacob May       oo 07.04.1739                   Anna Hess

* Dörrwiesmühle            Urweiler                           * 21.12.1721 Urweiler Sägemühle

                                                                        + 09.12.1792, 80 Jahre alt

 

Ihre Eltern: Wendel Hess und Maria Barbara Tournot, Urweilermühle

Anna behält sich nach dem Tode ihres Mannes ihre Hälfte vor, so daß nur die Hälfte ihres Ehemannes an die Kinder übergeben wird.

 

=>

Balthasar May               oo vor 1764                      Margaretha Schreiner

* 01.05.1739                                                      * 09.05.1740

 

Ihre Eltern: Georg Schreiner und Susanna, ____

 

                                  =>

                                  Helena May                       * 05.04.1764

                                  Anna May                         * 03.11.1765

                                  Wendelin May                    * 05.08.1767

                                  Johann May                      * 03.03.1770

                                  Johann-Adam May              * 05.05.1775

 

 

Anna-Katharina May       oo 28.04.1761                   Johann Marx

* um 1741

sie erhalten zu ihres Vaters Lebzeiten eine Vorauszahlung auf ihr Erbe.

 

 

 

Müller

Johannes May               oo 28.02.1775                      Maria Elisabeth Jung

* 29.10.1754                                                      * 05.05.1748 St. Wendel

+ vor 1790

 

In seinem Geburtseintrag heißt es "Schneidemühle/Sägemühle zu Urweiler"

Ihre Eltern: Michael Jung und Anna Marx, St. Wendel

 

             =>

             Johannes May              * 22.07.1775 Urweiler Taufpate: Großvater Johann May.

             Nikolaus May               * 21.03.1777 Breiten

             Elisabeth May              * 23.04.1778 Urweiler

             Jacob May                  * 24.05.1779 Dörrwiesmühle

             Margarethe May           * 02.06.1780 Urweiler

             Anna Maria May           * 15.06.1781 Urweiler

             Joseph May                 * 19.01.1783 Dörrenbach

             Anna Maria May           * 16.04.1784 Dörrenbach

 

Vermutlich aufgrund des Erbschaftsstreites von 1779 (A185) verläßt der Müller Johannes May (* 1754) die Mühle und übernimmt die Mühle in Dörrenbach. Er stirbt vor 1790. Seine Witwe heiratet Johannes Jacob Hess, den Müller der Dörrwiesmühle.

 

Johann Jacob Hess hieß Johann Jakob Mohr. Seine Eltern waren Gerhard Mohr und Catharina Pistor, die beide sehr früh starben. Johann Jakob und seine Schwester Schwester Catharina Mohr (* 25.04.1752) werden im Jahre 1772 von Jacob Heß, dem Müller der Urweilermühle, und dessen erster Frau, Margarethe Pistor, adoptiert.

 

Am 25. Februar 1800 fiel Johannes Jacob Hess, 54 Jahre alt, "molitor habitans" in der Mühle, im Volksmund "Dürrenwiese" genannt, von der Brücke, die "Breitwies Steg" genannt wird, in den Bach und ertrank.

 

Johann Jakob Hess         oo                                   Elisabeth May geb. Jung

* 23.05.1759 St. Wendel                                       * 05.05.1748 St. Wendel

+ 25.02.1800, 54 Jahre, Dörrwies                            + 09.05.1816 Dörrwiesmühle

 

=>

Johann Peter Hess                             * 07.08.1790 Urweiler

Maria Barbara Hess                            * 19.09.1791 Urweiler   + 27.12.1791

 

 

-----------------------------------

 

Nikolaus Hanns heiratet 28.10.1794 Elisabeth May (Heß) auf der Dörrwiesmühle in Urweiler

Seine Eltern: Nikolaus Hanns und Magdalena Naumann, Namborn, beide 1799 tot

 

sein Bruder:                      Müller

Anna May      oo 25.07.1799         Peter

* 02.09.1780 Urweiler                           Müller in Namborn

 

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Bd. 52 Hochger. Prot. v. 15.04.1794: Veterinärpolizei: Das Hochgericht verhängt gegen ein Pferd des Müllers Heß zu Dörrwiesmühle die Stallsperre wegen Rotz Verdachtes, nachdem der Jude Beisack aus Ottweiler als ernannter Sachverständiger das Pferd untersucht hatte. 13.05.1794: Nach Ablauf der 4 wöchigen Beobachtungssperre erklärt der Sachverständige Jude Beisack das Pferd als rotzig. 14.05.1794: Das Hochgericht ordnet die Tötung des Pferdes an. Die Sache wird im gerichtlichen Verfahren neu verhandelt. Die Gemeinde Urweiler klagt gegen den Müller

 

-------------------

 

Stadtarchiv St. Wendel, B-17

 

5. Jänner 1795

Seite 16

In Sachen

Hans Adam May von der Dörrwies, Klägern

ca

Jacob Heß von da, Beklagten

 

Kläger klaget: Beklagter habe das Elterliche Vermögen in Henden, um deren auslangung er gebeten haben wollte.

 

Beklagter: Er könne nichts auszahlen, weilen er nicht wisse, was er schuldig seye; neben dem seye ihm auf das Vermögen von Herrn Hofrathen Gatterman mündlicher arrest angelegt worden.

 

Kläger: er fordere nichts als von der Müllen, welche um 2200 fl an sein Klägers Bruder Johann May Ehe Vorfahren des beklagten Verkaufft worden seye, von diesen seyen 1800 fl zu theilen, welche in 10 theil zu theilen, mmithin ihm hierVon 180 f nebst Interessen von Vier jahr nach dem Verkauf anfangend ___ gebührten, von den übrigen 400 f, welche is auf 170 f von der Mutter verzehrt worden, kame ihm das 10tel mit 17 f zuund seye die Mutter vor 2 jahren 8 Tägen von utrg Weinachten gestorben - nebst diesem seye ihme von seiner schwester Anna Catharina Marx gebohrene May von Urweiler auf 125 f, welche dieselbe zuviel gehabt, an die Mühle angewiesen.

 

Beklagter: dieses seyen unw___dliche Anforderungen, er fordere ___gen beweis und hoffe sich mit seinem schwager Vereinbahren zu können.

 

Reslm

Kläger hat sich um den beweis seiner forderung, soViel möglich, umzusehen, solchen dem beklagten vorzulegen und sich als dann mit dem selben zu Vereinbahren.

 

Ex Mdto

Ringelgen

 

Seite 23

7ten Jänner 1795

 

Beklagter in Zustand des Mayschen Miters Jacob May Von Urweiler als Vormund Johann May Kindern in efolgt Vorgestrigen bescheid erscheinend, gestünde den Verkauff der Mühle mit 2200 f ein, von welchen abgenommen worden der Mütterliche Vorbehalt mit 400 f, sodann ein Kapital zu Selbach mit 150 f (zusammen 550 f).

Diese 550 f Von 2200 f abgezogen, blieben 1650 f, die in 10 theil getheilt, kommt die Klägere 165 f.

 

Der Antheil vom Vorbehalt seye in eine bei Jacob Demuth gefertigte Berechnung, wo selbst auch die schulden ansprechenes worden, einbegriffen.

 

Die Anna Catharina hätte zwarn dem Klägern ihr antheil cedirt, könnten aber nicht wissen, ob es grad 125 f wäre, dieses müßte die Waisen schreiberi Protocollen ausweisen.

 

Kläger: nehme die obige eingeständnisse an, er fordere aber annoch von obigen 165 f die Zinnßen vom 17ten May 1783, von dem antheil dessen, was ihme die Anna Catharina cedirt, hätte er nun die Interesse von zwey Jahren nemblich nach seiner Mutter seelig Tod.

 

Beklagter priora

 

Resolutum

 

1) Werden dem kläger von der Mühl 165 f nebst Zünnsen vom 17ten May 1783 zugesprochen.

2. wegen dem Vorhalt hat derselb bei dem Jacob Demuth die Berechnung vorlegen zu lassen und allenfalls sich aus Züns geben zu lassen

 

3) wegen des ihm von seiner Schwester Anna Catharina cedirten Antehil sollen die Waysen Schreiberi Papiere nachgesehen werden.

Ex Mdto Ningelgen

 

4) hat Kläger vor der ausfolgung solcher gelder eine annehmliche Caution zu leisten. Die Kösten jedem zur Helffte zu last legend.

 

-----------------------------

 

Vor 1746 war Matthias Bick als ein weiterer Müller in der Mühle:

 

Mathias Bick wohnt bei seiner Heirat 1726 in Urweiler. Seine Kinder werden auch dort geboren, allerdings wird die Sägemühle erst ab dem letzten Kind aus 1. Ehe im Jahre 1741 genannt. Etwa um 1741 muß seine erste Frau Anna Maria erkrankt sein, und sie starb am 26. Januar 1743. Bereits im August des gleichen Jahres heiratet Mathias wieder, nämlich Anna Barbara Weber aus Walhausen (oo 12.08.1743).

 

Es scheint, daß nach Mathias Tod im Jahre 1746 seine Witwe mit ihrer Familie aus Urweiler fortzog und zwar nach Baltersweiler und Mauschbach.

 

Das Schatzungsregister von 1762 (A 93) für Mauschbach nennt u.a. folgende Personen:

Baltßar Bick

Michaell Bick 4 7 1/2

Peter Pick Wwe 5 6 3/8 (oo 06.07.1757 Anna-Maria Simon aus Furschweiler)

Mathias Picken Erben 3 3 1/8

 

"Mathias Bick Wwe" wird 1762 im Schatzungsregister von Baltersweiler genannt.

 

 

Ein weiterer Müller, der im 18. Jahrhundert auf der Dörrwiesmühle arbeitete, war Matthias Werle aus Leitzweiler bei Baumholder. 1772 heiratete er Catharina Mohr von der Urweilermühle, die er nach dem Tode seines Schwiegervaters übernahm. Catharina Mohr war die Schwester des bereits genannten Johann Jakob Hess. Dessen Neffe Johann Jakob Werle, geboren in Bleiderdingen, wohnte um 1803 ebenfalls auf der Dörrwiesmühle.

 

Müller

Johann Jacob Werle  oo 06.02.1798         Christine Wegmann

* Bleiderdingen        Bleiderdingen  * Wirchweiler (?)

 

Seine Eltern: Nicolaus Werle und Elisabeth Lenz, Leitzweiler

Ihre Eltern: J__ + M__ Huwer, Wirchweiler (?)

 

==>

Barbara Werle

* 05.11.1798 Niederweilermühle

+ 15.12.1803 Dörrwiesmühle

 

------------------------

 

1843 gehören die Mühle und einige Äcker Richtung Baltersweiler "Conrad Holstein Wittib". Außerdem wohnt hier die Familie Gard.

 

In den Familienbüchern wird lediglich eine Familie Holstein genannt:

 

Müller

Johannes Holstein     oo      Margarethe Jacobi

* 1808-32

 

=>

Margarethe Holstein  * 24.12.1808 Neumühle

 

Geburtsurkunde wird ausgestellt in Anwesenheit von Heinrich Holstein, 70 Jahre alt, Müller auf der Neumühle.

 

Müller auf der Dörrwiesmühle

Conrad Holstein        oo      Barbara Schwingel

+ vor 1843              * 04.03.1794 Oberlinxweiler

 

Barbara Schwingel war in erster Ehe mit Johann Nikolaus Schneider aus Niederlinxweiler verheiratet. Dieser zog mit seiner Familie nach 1829 auf die Dörrwiesmühle, wo er 1832 starb.

 

Ackerer u. Schneider

Johann Nikolaus Schneider   oo 12.07.1814         Barbara Schwingel

* 29.03.1794 Niederlinxweiler

+ 29.02.1832 Dörrwiesmühle

 

Seine Eltern: Georg Jacob Schneider und Anna Dorothea Schiffler, Niederlinxweiler

lt. FamBuch Niederlinxweiler, S. 392 Nr. 1514 u. S. 396 Nr. 1527

 

=>

Johann Georg Schneider          * 02.04.1815 Niederlinxweiler

Conrad Schneider                  * 01.05.1817 Niederlinxweiler

Johann Nikolaus Schneider       * 21.06.1819                          + 27.02.1822 Niederlinxweiler

Anna Maria Barbara Schneider  * 08.07.1821                          + 25.03.1829 Niederlinxweiler

Georg Jakob Schneider            * 25.07.1823 Niederlinxweiler

Johann Nikolaus Schneider       * 21.02.1825                          + 1831 Niederlinxweiler

Nikolaus Schneider                 * 30.08.1827 Niederlinxweiler

Maria Barbara Schneider          * 23.08.1829 Niederlinxweiler

 

Conrad Schneider war Müller und führte nach dem Tode seines Stiefvaters Conrad Holstein für seine Mutter die Dörrwiesmühle.

 

-------------------

 

Schon für das Jahr 1857 wird im Rechnungsbuch der Schmiede ein neuer Besitzer der Eulenmühle genannt. Er hieß Konrad Schneider. Es ist vermerkt, daß der Schmied für den Konrad Schneider auf der eulenmühle im Zeitraum von 1857 bis 1860 viele Schmiedearbeiten verrichtet hatte. Es waren Arbeiten darunter, die sich eindeutig auf die Mühle und deren Instandhaltung bezogen.

 

...

 

Der neue Besitzer hatte also Geld und Arbeit in die Mühle gesteckt, um sie funktionstüchtig zu erhalten. Aber auch er mußte die Mühle versteigern lassen; in der Schulchronik steht über ihn geschrieben:

 

Ein späterer Besitzer der Eulenmühle war Konrad Schneider von der Dörrwies-Mühle bei St. Wendel, der ebenfalls darauf verarmt ist.

 

Das muß in den Jahren zwischen 1869 und 1875 gewesen sein, im Trauungsbuch der Pfarrei Furschweiler aus dem Jahre 1869 wird der Konrad Schneider noch als Besitzer der Mühle genannt, damals heiratete seine Tochter einen Paul Sommer aus Vogelbach.

 

,,,

 

Im Jahre 1875 kaufte ein Jakob Bläß die Eulenmühle.

 

aus: Die Eulenmühle - Geschichte einer Mühle und ihrer Bewohner.

Zusammengestellt und aufgeschrieben von Bruno Schneider, Grügelborn, im November 1992

 

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Arbeiter

Franz Schneider       oo 1822        Maria Doonchen (Donien)

Dörrwiesmühle

 

=>

Catharina Schneider  * 15.05.1826 Dörrwiesmühle

(taucht im Paßprotokol C2-69 auf)

Kind Schneider         * 18.07.1829 Urweiler

Barbara Schneider    * 26.07.1836 Urweiler

 

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A___ Hochgerichtsprotokoll 1779 (A155 oder 185)

 

Seite 25

St. Wendel d 25 8bre 1779

prest. DD. Scabini

Wassenich

et Zangerle a_

me subscripto Secret.

 

In sachen Johann May Kindern von der Dörwieß

 

der ohngeordneter H. Cuetor scheffen Marchal in Ze- (Seite 26) Zustand deren übrigen Kindern als Peter ____ unoris Nomina Johannes und Johann May dan Andres Breiningers unori Noe und gleichwie ihrer in liquidations sache bis hirhin keine entscheidung geschehen, welche aber mit bewohnung des Herrn Hofrathen von Hame sich besondern aus bitteten, -- oder allenfalls die bis herige Verhandlungen wohlersagten Herrn Hoffrath Zue entscheidung ohnnschwer Zu behändigen

 

PX

die Verhandlungen sollen deme Herrn Hofrath von Hame Zur entscheidung petito modo ohne VerZug behandiget werden

St. Wendel wie oben

 

Ex Mdto Fleck

 

PX:

 

Visis actis wird in Sachen deren Johann Mey Erben von der Mühlen auf der Dörwieß Entgegen ihre mit Erben Andres Breyninger von St. Wendel und Johannes Marx von Uhrweiler unoris nominibus hiemit Zu recht Verordnet:

 

da die übergebende Mutter sich einen solch starcken Vorbehalt reserviret, daß die denen Kinderen Zu Theillen abgetrettene erbschaffts stück nur für die Vätterliche Verlassenschafft Zu achten, so sind die Kinder, welche bey lebZeithen des Vatters etwas als eine Vätterliche Hälft oder heyraths gaab empfangen, solches bey den Mütterlich übergabs theilung dergestalten zu conferiren schuldig, daß die halbscheid das ihr antheil überschießenden empfangs denen Jenigen, so Zu kurtz stehen, gleich bahr pro rata ausZahlen sollen, ---

 

die übrige halbscheid aber auff die künfftige nach der Mutter todt erfolgende theillung mit der bedingung Jedoch ohne daVon ab zugebende Zinssen einbehalten mögen, daß sie denen, so Zu kurtz stehen, hinlängliche Caution Zu prostiren hetten.

 

Folglich, wie der Vatter deme Andres Breyninger unoris Nomine - 249 fl 2x und deme Johannes Marx unoris Nomine 353 fl 44 xr gegeben Zu haben annotiret. und ein, und anderes auff gemeine haußstatt hergeschossen, und theils pro date, theils pro subsidio paterno anzusehen, so hat Andres Breyninger nun wegen seinen Kinderen 124 fl 31 x und der Johannes Marx 176 fl 52 x (neue Seite) ad Massam Zu Conferiren und für die übrige halbschied entweder aus Eigenen Mittelen oder auf den künfftigen gesicherten erbtheil eine gerichtl. Caution, wie solche aus ein oder anderem hinreichend wird erkant werden, zu praestiren ohne jedoch von dieser stehenbleidender halbscheid mit entrichtung deren Interesse biß nach der Mutter todt beschwehrt zu werden, die hierüber aufgegangene Kösten denen beiden beklagten Zur helfft und denen übrigen mitErben Zur anderen Hälffte Zu last legend.

 

Joseb Wassenich

W. Demuth

Fleck

 

Seite 30

 

da anderseitigiges Resolutum an hier nach Mittag publicirt werden solle, so Invitirten sich partes untereinander, und erschienen

die Johann Mey wittib als Mutter

H. Scheffen Marchal Curator des Jacob, Hans Adam und Niclassen Mey

Jacob Demuth als Curator Von den Johann Huwers Kindern in Ungarn

dann selbst

Andreii Breyninger und seinne Kinder

Henrich weißgerber qua curator des Baltasar Mey Kindere.

Michel Haßdentheuffel uxoris noe

Heß Peter ga__ener wegen seiner Frau

Jacob Mey

 

Emanentibus

Johann Mey und Johann Marx

 

diesen nebst wurde Vor stehendes Resolutum Comparentibus (erschienener Bescheid) abgelesen.

 

___ publicatione, erinnerte H. Marchal daß ein erb, nemlich des Johann Huwer ehefraw Anne Mayé - dahier übergang, maßen dieser eben auch Zu Viel empfangen hat

 

PX:

wan das Johan Huwers ehefraw Zu viel gezogen, sollte ein solches die Armliche beschaffenheit, gleichwie bey ihme Breyninger und Johann Marx reguliret worden, mithin daß debitum pro __tute nach Zu _org wäre, St. Wendel wie oben

 

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Peter Gard, Hufschmied und Ackerer, Ehemann von Anna Held, wohnhaft auf der Dörrwiesmühle, läßt am 28.02.1852 eine Reihe von Gegenständen versteigern (er ist hochverschuldet bei Simon Albert, Handelsmann in Ottweiler). (Vorausgegangen sind andere Versteigerungen, z.B. drei Äcker am 8.3.1847 => Notariat Hen Rep Nr 207 Jahr 1847)

 

Dazu gehören:

1 Kette zu 1 Thaler

1 Kette zu elf Groschen

1 Kette zu 12 Groschen

1 Kette zu 7 Groschen

1 Kette zu 22 Groschen

1 Winde zu 4 Thaler

1 Vorderpflug zu 2 Thaler

2 _eben zu 20 Groschen

 

1 eiserne Egge zu 7 Thaler 5 Groschen der Barbara Schwingel, Müllerin auf der Dörrwiese wohnend, Wittib Conrad Holstein, angesteigert durch ihren Sohn Conrad Schneider, Müller dahier, der letztere unterschrieben nach Vorlesung

 

eine f_fle Kuh zu 37 Thaler

die Holse Kuh zu 30 Thaler

der leichte Wagen zu 18 Thaler

 

Ein Nachtrag besagt, daß am 18.09.1852 die Schulden von Simon Albert an die Witwe Schneider cediert werden.

 

(Notariat Ackermann, RepNr. 8007, LA SB)

 

Peter Gard     oo      Katharina Luther

 

=>

Karl Gard

* 1771

+ 24.05.1853 Dörrwiesmühle

 

wohnt 1847 auf der Dörrwiesmühle

 

Karl verkauft seinem Bruder Peter am 2. April 1847 ein zum Theil in eine Wiese umgewandeltes Ackertstück bei der Dörrwiesmühle (Notariat Hen Rep Nr 307 Jahr 1847).

 

Hufschmied und Ackerer

Peter Gard                            oo                Anna Hild, Held

* 1778                                                   * 1785

+ 17.10.1854 Dörrwiesmühle                       + 03.09.1861 Dörrwiesmühle

 

=> vermutlich ist deren Sohn:

 

Ackerer

Jakob Gard                           oo 16.02.1852     Catharina Langendörfer

* 04.06.1824 Dörrwies                               * 23.09.1821 Urweiler

                                                            + 14.04.1871 Dörrwiesmühle

 

Ihre Eltern: Bauer Johann Langendörfer (+ 18.09.1821) und Margarethe Diehl (+ 11.03.1827), Urweiler.

 

=>

Caroline Gard                   * 30.09.1852 Urweiler

Catharine Gard                * 18.07.1854 Urweiler

Maria Gard                      * 18.12.1856 Urweiler

Jacob Gard                     * 01.07.1859 Dörrwiesmühle

Elisabeth Gard                 * 05.08.1861 Urweiler

Peter Gard                      * 24.09.1863 Urweiler

 

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Notar Keller

11792

23.02.1872

 

Auf Anstehen und im Beisein von

Mathias Thome, Ackerer zu Dörrwiesmühle, für Jacob Gard, Ackerer zu Maryville, Guba County, CA, lt. Vollmacht vom 13.05.1871, siehe 11520

 

Versteigerung von Mobilien von Jacob Gard

58 Positionen

 

 

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Notar Keller

11793

23.02.1872

 

Auf Anstehen und im Beisein von

Mathias Thome, Ackerer zu Dörrwiesmühle, für Jacob Gard, Ackerer zu Maryville, Guba County, CA, lt. Vollmacht vom 13.05.1871, siehe 11520

 

Verpachtung von Immobilien auf Urweiler Bann, die Jacob Gard gehören

 

u.a. das zu Dörrwiesmühle neben Johann Kammenhuber gelegene Wohnhaus mit Scheune, Stallung, Garten und Bering, welche Realitäten 67 Ruthen 30 Fuß Flächenraum enthalten, - der Pfacht dauert von Ostern dieses Jahres bis zu Ostern des nächsten Jahres zu 10 Thaler dem August Prenzel, Schreiner in St. Wendel, Bürge Jacob Meier, Ackerer in Baltersweiler

 

plus 16 weitere unbebaute Parzellen

 

genealogisch interessant: eine geht an Catharina Gard, Witwe von Michel Thome, ohne Gewerbe, zu Dörrwiesmühle wohnhaft

 

------------------

 

Notar Keller

11_20

11.08.1872

 

Mathias Thome, Ackerer zu Dörrwiesmühle für Jakob Gard, Gutsbesitzer in Maryville, Guba County, California, gem. Vollmacht vom 13.05.1871, in seiner Eigenschaft als Ehemann der verstorbenen Catharina Langendörfer (+ 01.04.1871) und Vater der Kinder

 

a Charlotte Gard, 18

b Catharina, 16

c Maria, 15

d Jakob, 12

e Elisabeth, 9

f Peter, 7 Jahre alt, alle in Nordamerika bei ihrem Vater wohnend

 

Inventar des Jakob Gard hier in Deutschland

 

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Der letzte Eigentümer der Dörrwiesmühle war Johann Jakob Hess gewesen, verheiratet mit Elisabeth May. Er starb am 25. Februar 1800 im Alter von 54 Jahren und hinterließ seine Frau und seine beiden unmündigen Söhne.

 

Da Elisabeth May die Mühle alleine nicht halten konnte, ging diese an den Müller Bernhard Schneider über, dessen Ehefrau Anna Maria Werle eine Tochter von Johann Jakob Hess' Schwester Catharina Mohr und deren Ehemann Mathias Werle war (die Werles betrieben zu diesem Zeitpunkt die Urweilermühle).

 

                                                                          Bauer und Müller

Anna Maria Werle           oo 20.01.1795                     Bernhard Schneider

*ca. 1772 Urweilermühle  Urweiler                             * 03.02.1771 Urweiler

+ 06.01.1854, 82 J.                                                + 24.03.1852, 82 J. Urweiler

 

Seine Eltern: Conrad Schneider und Susanne Hober, Urweiler

Ihre Eltern: Müller Mathias Werle und Catharina Mohr, Urweiler

 

=>

Johanna Schneider           * 28.02.1802 Urweiler                + 15.03.1802

Jakob Schneider               * 26.05.1803 Urweiler                + 03.06.1803

Maria Katharina Schneider  * 02.04.1805 Urweiler

Anna Maria Schneider       * 10.05.1808 Urweiler

Nikolaus Schneider           * 15.02.1811 Urweiler

 

Müller

Johann Georg Schneider        oo 12.02.1839                     Anna Maria Hecker

                                                                               * 27.07.1817 Urweiler

+ vor 1899                                                                 + 1899

 

Ihre Eltern: Bauer Mathias Hecken und Barbara Noß, Urweiler

 

lt. Notariat Ackermann, Januar 1849, Nr. 7059, wohnten sie früher in Urweiler, jetzt auf der Fausenmühle

 

=>

Anna Maria Schneider         * 10.11.1842 Urweiler

Barbara Schneider    * 28.01.1848 Fausenmühle  +21.02.1849 Fausenm.

Barbara Schneider    * 23.06.1850 Breiten

 

Müller

Georg Jakob Schneider        oo 02.10.1876         Elisabeth Schmitt

* 16.02.1840 Urweiler

 

 

Notariat Thiel, 26.08.1850, Rep # 1850

Im Haus Vollmann werden Liegenschaften von Anna Maria Schneider geb. Hecker versteigert.

 

Versteigerer sind:

1. Johann Weisgerber, pensionierter Lehrer, zu St. Johann wohnend, Witwer von Barbara Schneider, er vertritt seine beiden Kinder:

a. Johann Jacob Weisgerber, Bäcker zu Laar bei Ruhrort

b. Barbara Weisgerber, ohne Stand, zu St. Johann wohnend

 

2. Jakob Schneider, früher Müller jetzt ohne Stand, zu Dörrwiesmühle wohnend.

 

Die Objekte sind Wiesen und Holzungen. Die Versteigerung kommt nicht zustande, weil Weisgerber die Güter in Natura verteilen will.

 

 

Georg Jakob Schneider verkauft die Mühle am 4. Juli 1871 an die Familie Kammenhuber (siehe Notariat Keller, Signatur UR-Nr. 11487).

 

-----------------------------

 

Notar Keller

971

21.04.1851

 

Michael Kammenhuber, Müller in Niederlinxweiler, verkauft an Johann Kammenhuber, Müller in Urweiler, das in Urweiler neben Wendel Born II, Michel Steinmetz und Johann Straeher gelegene Wohnhaus mit Hofraum und Garten, Sektion 1 Nr. 457. Der Verkäufer hat das Haus lt. Akt vor Notar Ackermann vom 29.11.1846 von Michael Wobito, Taglöhner in Urweiler, erhalten.

Preis 76 Thaler vier Silbergroschen

Übergang sofort

 

-----------------------------

 

Notar Keller

11487

04.07.1871

 

Kaufvertrag zwischen Georg Jakob Schneider und Johann Kammenhuber über die Dörrwiesmühle

 

------------------------

 

Notariat Thiel 1899

 

1850

26.08.1899

die Kinder und Erben der auf der Dörrwiesmühle verstorbenen Witwe von Johann Georg Schneider, Anna Maria Hecker, lassen Liegenschaften versteigern (Wiesen und Felder)

1. Johann Weisgerber, Lehrer zu St. Johann für seine Kinder

a) Johann Jakob Schneider, Bäcker zu Saar bei Ruhrort

b) Barbara Weisgerber zu St. Johann

2. Jakob Schneider, früher Müller, jetzt ohne Stand zu Dörrwiesmühle wohnend

 

-----------------------

 

Kammenhuber

(lt. FamBücher von Pastor R. Gerber und Info RA Kammenhuber, Saarbrücken)

 

Die Familie Kammenhuber stammt aus Österreich und war vor oder um 1830 nach St. Wendel gekommen, wo sie auf der Urweilermühle wohnte. Dort wurde am 1831 folgende Geburt registriert:

 

Johann Jakob Kammenhuber, * 25.06.1831 St. Wendel

Sohn des Müllers Michel Kammenhuber und dessen Ehefrau Johannetta Demuth.

 

Fünf Jahre später heißt es:

 

Josef Kammenhuber

* 13.04.1836 Urweilermühle,

Sohn des Müllers Michel Kammenhuber, 40, und dessen Ehefrau Eva Leweck (Lebeck) (40).

 

Im Heiratsregister steht 1849 ein Michel Kammenhuber, der am 7. Dezember eine Luise Bittner heiratet. Seine Eltern sind Michel Kammenhuber und Eva Lebeck, die aus dem Ort "Sand" stammen.

 

Ich schließe daraus:

 

Müller

Michel Kammenhuber                        1. oo

                                                   Johannetta Demuth

+ 23.12.1849 Urweiler                      + vor 1836

 

                                                   2. oo vor 1836

                                                   Eva Lebeck (Leweck, Evegen)

 

=> 2. Ehe:

Josef Kammenhuber oo 14.01.1863         Anna Maria Naumann

* 13.04.1836 Urweilermühle

 

Müller

Michael Nikolaus Kammenhuber      oo 07.12.1849         Luise Bittner (Ludovica)

* ca. 1819 Urweilermühle                                * 12.05.1830 Niederlinxweiler

+ 18.04.1894 Niederlinxweiler                                     + 04.04.1868 Niederlinxweiler

 

Ihre Eltern: Georg Bittner und Anna Maria Biegel, beide Niederlinxweiler

lt. FamBuch Niederlinxweiler, S. 191, Nr. 754 (+ 208)

 

=> 1. Ehe:

Johann Jacob Kammenhuber        oo 04.11.1851             Anna Maria Willems

* 27.06.1827 St. Wendel            Urweiler                      * 10.08.1823 Urweiler

 

Ihre Eltern: Mathias Willems, Ackerer, und Margarethe Kannengießer, Urweiler

Lt. RA Kammenhuber, Saarbrücken, war Johann Jakob zunächst in St.Wendel Pächter der Fausenmühle.

 

=>

Müller und Landwirt

Josef Kammenhuber                   oo 09.08.1880             Anna Maria Hassdenteufel

* 04.03.1856 Urweiler                (# 24/1880)                * 04.02.1858 Werschweiler

+ 17.04.1910 Urweiler                                                + 20.06.1929 Urweiler

 

Ihre Eltern: Müller Johann Haßdenteufel und Anna Maria Griesinger.

(Daten aus Notariat St. Wendel, Jochem, 1049/1936, LA SB; auch Notariat Wiese, 1589/ 21.12.1892)

 

=>

Katharina Kammenhuber      oo      Nikolaus Marx, EB-Arbeiter, Urweiler

         sie wohnen 1937 im Haus # 37

Elisabetha Kammenhuber     oo      Johann Egler, Bergmann, Urweiler

Sohn Kammenhuber, + vor 1936, ledig

Jakob Kammenhuber  oo      Angela Gertrud Hoffmann, Urweiler

*

+ vor 1936

         =>

Anna Maria Kammenhuber, 1929, ledig

 

Magda Kammenhuber * 07.12.1859

 

2 weitere Söhne

 

Müller auf der Dörrwies

Michael Kammenhuber             oo 13.05.1876                          Magdalena Diehl

* 0.02.1852 Urweiler              (#16/1876)                              * 20.06.1857 Urweiler

+ 09.02.1912 (SWV)                                                            + vor 1912

 

Ihre Eltern: Wendel Diehl oo 1852 Catharina Friedrich, Urweiler

 

                                          =>

                                          Rottenarbeiter

                                          Michel Kammenhuber

                                          * 30.10.1877 Urweiler

                                          + 17.08.1904 Urweiler, Schwindsucht

                                          Sterbenotizregister

 

                                          Peter Kammenhuber                   * 19.06.1878

                                          Johann Kammenhuber                 * 27.12.1880

 

Nikolaus Carl Kammenhuber  oo      Elisabeth Kunz, Urweiler

* 13.04.1866

+ 1945

 

Nikolaus Kammenhuber führt die Mühle weiter bis ca. 1926 und verpachtet sie an eine Familie Hamm.

 

1936 wohnt in Namborn der Müller und Ackerer Jakob Kammenhuber mit seiner Frau Magdalena Maria Simon und ihren Kindern Jakob Anton, Maria Karolina, Maria Theresia, Maria Magdalena (Notariat Jochem, 1458/36)

 

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Notariat Keller

13845

01.07.1875

 

Johann Kammenhuber, Müller, und Ehefrau Anna Maria Willems, Dörrwiesmühle, verkaufen an Friedrich Hartmann, Schneider in Urweiler, ihr im Orte Urweiler neben Wendel Meyer und dem Wege gelegenes Wohnhaus mit Scheune, Stallung, Garten und Bering, das ganze 34 Ruthen zehn Fuß oder 4 Ar 84 Meter Flächenraum enthaltend, unter Flur 7, Nummer 519 und 520 katastrirt.

 

Eigentumsübergang ist an Ostern 1876. Die Verkäufer erklären, daß die Gebäude bei der Rheinischen-Provinzial-Feuer-Societät gegen Brandschaden versichert seien.

 

Kaufpreis 765 Thaler oder 2200 Mark.

 

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Johann Schmitt                         oo 22.11.1892           Margarethe Piro

* 01.02.1846 Bornerhof              Namborn                   * 19.08.1861 Namborn

+ 25.07.1919 Namborn                                              + 1928 Namborn

 

Er ist Müller der Mühle in Namborn.

Ihre Eltern sind der Ackerer Nikolaus Piro und seine Ehefrau Margarethe Bettingen. Sie ist in erster Ehe mit dem Müller Jakob Kammenhuber von der Dörrwiesmühle in Urweiler verheiratet.

Das Ehepaar wohnt in Namborn, wo am 14.04.1900 ihre Tochter Lieschen geboren wird.

 

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Catharina Kammenhuber        oo 21.08.1869 Wendel Jung, Tagelöhner aus Breiten

* 27.06.1849 Urweiler                                               * 07.09.1841 Breiten

Tochter von Caroline Kammenhuber              Sv Tagelöhner Johann Jung + Elisabeth Müller, Breiten

 

Trauzeuge: Joseph Kammenhuber, Wollspinner, 33 Jahre, Onkel der Braut, Urweiler (* 13.04.1836 Urweilermühle)

 

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Katharina Kammenhuber, 22, Ehefrau von Wendel Jung, bringt in ihrer Wohnung in Breiten ein lebloses Kind männlichen Geschlechts zur Welt. 17.11.1870, 22 Uhr. Ihr Ehemann ist 29, Steinbrecher in Breiten. Er stirbt am 07.07.1871.

 

 

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Notariat Thiel 1901

 

46

28.01.1901

Georg Hassel und Margarethe Stutz, Witwe des Bergmanns Nikolaus Kammenhuber in Niederlinxweiler wollen Grundstücke verkaufen.

 

Kammenhuber hat aus erster Ehe folgende Kinder:

Franz-Johann Kammenhuber

Rudolf Kammenhuber

Otto Kammenhuber

 

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LfU

Akteneinsicht am 27.02.2002

 

Wasserrecht A 124 Dörrwiesmühle

 

Fragebogen Antrag Eintragung der Wasserrechte

Nikolaus Kammenhuber, Müller und Ackerer

Ehefrau ist Elisabeth Kunz, Urweiler

 

benachbart

Oberlieger      Mauschbachermühle 4 km

Unterlieger     Nicolaus Werle, St. Wendel, 2,5 km

 

festes Überfallwehr (10 m Überfallbreite), 285,80 m ü NN Kronenhöhe

 

Werkschleuße am Eck des Mühlengebäudes mit 2 Schützenöffnungen auf 285,046 m ü NN

Mühlengraben ist ca. 1000 m lang.

Vor 1930 war das Wehr keine sehr stabile Konstruktion. 1930 in Beton neu gebaut. Bezirksschornsteinfegermeister Ludwig Reis aus Wnd strengt Prozeß an gegen den Wehrbau, da dieser verhindert, daß sich die Fische im Todbach bachaufwärts bewegen können. Im Sommer bei Niedrigwasser verenden sie dann schnell. Am 26.6.1934 zieht Reis seinen Antrag zurück.

 

Kammenhuber beantragt 1924 das Wasserrecht, aber es dauert lange, bis er es erhält. Am 14.2.1928 schaltet sich der Landrat in St. Wendel ein an das Staatl. Kulturbauamt (Vorläufer des LfU) in SB. Das Wasserrecht wird erteilt am 16.10.1934.

 

Am 1.10.1930 gibt Kammenhuber an: Ich bemerke, daß ich seit 1870 Eigentümer bin und seit jener Zeit etwaige, die Fischzucht beeinträchtigende Änderungen der Stauanlage nicht vorgenommen habe.

 

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Königliches Kronprinz Friedrich Wilhelm Progymnasium zu St. Wendel

 

Jahresbericht für 1903-1904

 

Klemens Kammenhuber, * 09.09.1887 Dörrwiesmühle, kath., Sohn des Mühlenbesitzers der Dörrwiesmühle, seit sechs Jahren auf dem Gymnasium, in der Untersekunda im ersten Jahr, Berufswunsch: will weiter studieren.

 

Königliches Kronprinz Friedrich Wilhelm Progymnasium zu St. Wendel

Jahresbericht für 1906-1907

 

Karl Kammenhuber, * 03.03.1889 Dörrwiesmühle, kath., Sohn des Mühlenbesitzers der Dörrwiesmühle, seit sechs Jahren auf dem Gymnasium, in der Untersekunda im ersten Jahr, Berufswunsch: unbestimmt.

 

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Am 03.11.1938 wird die Mühle (ohne das Wohnhaus) von Nikolaus Kammenhuber an die Eheleute Wilhelm und Maria Betz geb. Herrmann verkauft (Notariat Jochem, St. Wendel, UR-Nr. 1229/38). Nikolaus selbst wohnt bis zu seinem Tod im Wohnhaus auf der Dörrwiesmühle. Im Jahre 1999 wird dieses Haus ebenfalls an die Familie Betz verkauft.

 

Wilhelm Betz  oo ____        Maria Herrmann

 

=> die Mühle geht 1968 über an

 

Gerhard Betz  oo_____        ____________

 

=> und 1995 an dessen Sohn

Eberhardt Betz

 

 

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Kriegszeiten auf der Dörrwiesmühle

von Gerhard Betz, Müller der Dörrwiesmühle in Urweiler

 

Es war der erste Tote, den ich je gesehen hatte. Auf dem Weg zwischen Mühle und der Brücke unter der Eisenbahn hindurch - nahe den Steilwänden - stand ein Lkw. Die Klappe an der Ladefläche war heruntergeklappt. Ein paar Füße ragten über die Kante. Der rechte Fuß war nackt, der linke mit Lappen verbunden. Ich kletterte auf den Wagen und sah den Mann dort liegen. Er hatte schwarze, lockige Haare und war tot, mitten in die Brust getroffen. Ein deutscher Oberfeldwebel[1]..

 

Freitags hatte unser Großvater schon gesagt, das dauert nicht mehr lange, ich höre schon amerikanische Artillerie schießen. Samstags war es sehr ruhig. Erst am Sonntagmorgen begann der Rückzug der Deutschen an der Mühle vorbei. Sie kamen mit Pferden, Wagen, ab und zu auch ein Lkw.

 

Sie hatten erst versucht, von Baltersweiler aus über die alte B41 Richtung St. Wendel zu gelangen. Doch es dauerte nicht lange, bis ein amerikanischer Aufklärer über der Straße kreiste. Er muß dann die Artillerie verständigt haben, denn noch nicht eine halbe Stunde später knallten die ersten Artilleriegeschosse auf die Straße. Eine, zwei, drei Salven. Die Schüsse kamen wahrscheinlich von Winterbach her.

 

Und dann wählten die Deutschen einen anderen Weg und zogen in Baltersweiler am Hirtenflur vorbei über den Urweilerweg (durch Semmlersch Heck) nach Urweiler, um von dort aus über Leitersweiler nach Osten zu fliehen. Ihr Ziel war die Gegend von Waldmohr, dort sollte noch eine Möglichkeit bestehen, sich abzusetzen.

 

Wir bereiteten hier in der Mühle meine Erstkommunion vor, die allerdings ein paar Wochen früher angesetzt war, deshalb hatten wir viele Lebensmittel zur Hand. Wir hatten Kuchen gebacken und Brot. Zu diesem Zeitpunkt befand sich eine meiner Cousinen mit ihrem Vater, einem Bruder meines Vaters, auf dem Hof, die ebenfalls an der Kommunionfeier teilnehmen sollte. Doch als wir die Soldaten hier durchkommen sahen, verdreckt und ausgehungert, halfen wir ihnen und verpflegten sie. Sie durften sich am Brunnen waschen und dann tüchtig zulangen, was sie auch taten. Sie sagten, daß sie zu einer Gebirgsjägereinheit gehörten. Mutter hatte die damals üblichen großen vier- oder fünf Pfünder Brote gebacken und an die Männer verteilt. Von denen blieb kaum etwas übrig.

 

Einige Zeit später - es war so gegen 16.00 Uhr - kam der Aufklärer wieder und flog über die Mühle. Unsere Großmutter war gerade dabei, die Kühe zu melken - wie immer von Hand. Großvater kümmerte sich um unsere Pferde[2]. Plötzlich stürzte meine Mutter aus dem Haus: "Alle schnell in den Stollen, die Jabos kommen." Und kurz darauf waren diese auch schon da. Nicht weit von der Mühle hinter der ersten Biegung des Weges war dieser Stollen in den Hang getrieben worden, gut 12 bis 15 Meter tief. Er ist auch heute noch soweit  intakt, nur der Eingang ist verschüttet. Viele der Soldaten, die auf dem Weg waren, flüchteten ebenfalls hinein. Einer, der mit drin saß, schlug vor, nachher, wenn die Amis kommen, um die Mühle Stellung zu beziehen und diese zu verteidigen, aber der Vorschlag stieß auf allgemeine Ablehnung. Die Soldaten wollten nicht mehr.

 

Ein zwölf- oder dreizehnjähriger Junge aus Namborn hielt sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Hof auf. Er war ein paar Tage vorher mit anderen aus dem Jungvolk nach St. Wendel beordert worden, um dort irgendwelche Arbeiten durchzuführen. Auf dem Rückweg kam er dann durch unseren Hof, gerade als der Angriff begann. Meine Mutter rief ihm zu: "Komm schnell in den Stollen, die schießen dich sonst tot." - "Ja, ich weiß nicht, ich gugge mó ..." Mutter rannte dann selbst hinein, aber der Junge kam nicht. Am nächsten Morgen wurde er tot auf einem Handwagen auf den Hof gebracht. Statt in den Stollen hatte er versucht, nach St. Wendel zurückzulaufen und war auf der Straße von den Jabos niedergemäht worden. Die Flugzeuge schossen wie die Wilden. Der Weg war von flüchtenden Soldaten voll, und sie mußten nur hineinhalten. Der Stollen war durch eine dicke Eisentür gesichert, aber wir spürten die Wucht des Angriffes bis unter die Erde. Später, als wir wieder aus dem Stollen konnten, sahen wir die ganze Zerstörung. Überall lagen tote Pferde, manche in Gruppen zusammen, manche einzeln, auf dem Weg, auf den Wiesen ringsum. Eins war hinter der Mühle vorbeigerannt bis zu einer Panzersperre, die unter der Eisenbahnbrücke über den Todbach errichtet war; dort wurde es von den Bordwaffen erfaßt und brach zusammen. Gegen Abend hat es auf einmal furchtbar gekracht. Unser Vater lief hinaus und sah einen Munitionswagen, der kurz hinter dem Hofausgang getroffen worden war und nun brannte. Die Geschützmunition, die sich darauf befand, flog in die Luft. Das sah schrecklich aus.

 

Am nächsten Tag - montags - als die Amerikaner kamen, befanden sich noch zwei deutsche Soldaten bei uns in der Mühle. Sie hatten hier übernachtet, vorher aber noch ihr Maschinengewehr aufgebaut. Es stand dort, wo heute der Eingang in die Wohnung ist[3]. Die Amerikaner kamen morgens um zehn Uhr mit einem mit vier Soldaten vollbesetzten Jeep auf den Hof. Sie fuhren einmal rund und dann wieder davon. Das von den beiden deutschen aufgestellte MG entdeckten sie aber nicht. Wir hatten schon vorher weiße Fahnen rausgehängt, weshalb sich die Amis wohl auch nicht lange mit uns aufhielten. Die Gebäude waren ziemlich zerschossen von dem Angriff am Vortag, überall lagen Scherben und Ziegel herum. Wenn die Amis das MG gesehen hätten - nur Schutt und Asche wäre vom Hof übriggeblieben. Mein Großvater ging dann zu den beiden Deutschen hinein und sagte ihnen, das ginge nicht so weiter, sie müßten weg. Er bot ihnen an, sie mit Zivilkleidung zu versorgen, sodaß sie sich als Landarbeiter absetzen könnten, aber das wollten sie nicht. Sie schlugen sich dann hinter der Mühle den Berg hinauf und verschwanden. Wie weit sie gekommen sind, weiß ich nicht, aber wo wollten sie hin? Die Amerikaner hatten Urweiler schon besetzt, in Leitersweiler waren sie wohl auch schon. Wir hörten nie wieder von  ihnen.

 

Um 13.30 Uhr kamen die Amerikaner wieder. Ein Trupp von vier oder fünf Mann unter Leitung eines deutschstämmigen Oberfeldwebels namens Schulz, dessen Großvater aus Rheinland-Pfalz nach Amerika ausgewandert war, durchsuchte unser Haus. Sie fragten nach Waffen und verborgenen Soldaten und ließen sich auch von meinem Großvater den Stollen genau zeigen. Er mußte mit der Tascheinlampe vorangehen, und sie folgten ihm mit entsicherten Maschinenpistolen. Schulz sprach sehr gut deutsch, war sehr freundlich zu uns und verteilte Schokolade.

 

Das damalige Haus Jakob Schneider in der Dörrwiesstraße mußte für zwei Tage geräumt werden, weil die Amis darin ihre Kommandozentrale für Urweiler einrichteten. Beim Haus Vollmann stellten die Amerikaner eine Feldküche auf.

 

Ein oder zwei Tage später lagen die toten Pferde noch auf der Wiese, als etliche der mittlerweile befreiten Fremdarbeiter - Polen oder Russen - vom ehemaligen RAD-Lager in der Ostertalstraße kamen. Sie waren ausgehungert und und begannen, mit langen Metzgermessern die Pferdeleichen auseinanderzuschneiden. Sie hatten sich irgendwoher große Schüsseln besorgt und füllten diese nun mit dem Fleisch. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt einen kleinen Hund, einen Straßenköter, den wir "Nellie" nannten. Er hatte sich mit dem Pferdegedärm und -fleisch vollgefressen und lief mitten zwischen den Männern umher. Als er an einen der vollen Pötte kam, roch er daran und pinkelte rein. Sie jagten ihn zwar weg, aber das hinderte sie nicht daran, den Pott voller Fleisch mitzunehmen. Das klingt heute zwar ziemlich eklig, aber die Leute damals hatten Hunger und vermutlich schon einige Zeit kein Fleisch mehr gesehen, viel weniger gegessen. "Hunger ist der beste Koch".

 

1946 überfielen ein paar französische Soldaten den Hof und plünderten. Obwohl Großvater mit seinem Jagdgewehr hinter ihnen herschoß, ergaben sich für ihn keine Konsequenzen.

 

Verschiedenes

 

Am 6. Dezember 1944 fuhr ich mit meinem Großvater nach Namborn zum Müller Naumann, um dort Mehl abzuliefern. Als wir uns auf dem Rückweg befanden, überraschte uns ausgangs Baltersweiler in der Nähe des heutigen Sportplatzes der Fliegervoralarm (dreimaliges Sirenensignal). Großvater trieb die Pferde in ein nahegelegenes Wäldchen, weil er Angst hatte, man könnte auf uns schießen. Zum einen schossen die Jabos damals auf alles, was sich bewegte, zum anderen sah unser Mühlenwagen wie ein Militärwagen aus. Großvater band die Pferde an einem Baum fest, worauf wir in einen nahegelegenen Schützen- oder Straßengraben sprangen. Doch die Bomber hatten sich St. Wendel vorgenommen. Diesmal warfen sie keine Sprengbomben, sondern Brandbomben. Diese konnte man schon in der Luft daran erkennen, da sie beim Verlassen des Bombenschachtes wie Wunderkerzen auseinanderspritzten. Auf uns wurde kein Angriff geflogen, sodaß wir nach der Bombardierung unbehelligt nachhause fahren konnten. Vater, der sich natürlich große Sorgen gemacht hatte, kam uns schon auf halben Weg entgegen.

 

Die Wasserfläche auf der anderen Seite des Bahndammes ist durch die bereits genannte Panzersperre entstanden. Sie bestand aus Holzstempeln, die in den Boden eingerammt worden waren. Weiter unten im Tal gegen St. Wendel zu bestand eine weitere Sperre dieser Art. Sie wurde eines Nachts von meinem Vater weggerissen, weil sie den Mahlvorgang behinderte. Einerseits hatte er den Auftrag, möglichst viel Mehl zu mahlen, andererseits wurde er durch diesen Blödsinn daran gehindert. Mein Vater war bereits zu Anfang des Krieges eingezogen worden, wurde jedoch nach der Zerstörung der Baumsmühle in Saarbrücken im Jahre 1942 UK (d.h. unabkömmlich) gestellt, weil er als gelernter Müller mit Mühle wichtiger Bestandteil der Lebensmittelversorgung war.

 

Oberhalb der Mühle im Wald befanden sich fünf oder sechs Bunker, die allerdings nach dem Krieg von den Franzosen alle gesprengt wurden. Auf der Wiese darunter sieht man einige Löcher. Es handelt sich dabei nicht um Bombentrichter, sondern um Schanzarbeiten, die einige Zeit vorher durch die HJ durchgeführt worden waren. Die Gegend sollte ja verteidigt werden. Deshalb auch die Anzahl Bunker dort oben.

 

Ein Bunker ist noch intakt. Er befindet sich direkt hinter der jetzigen Lagerhalle, die zur Mühle gehört. Es handelt sich dabei um einen kleinen Wasserbunker, der die umliegenden Bunker versorgte. Er ist noch völlig intakt und wurde uns als Eigentum zugeschrieben. Die Wasserver­sorgung der Mühle ging von diesem Bunker aus[4]. Alle anderen Wasserleitungen waren durch Bombenangriffe zerstört; ohne den Bunker hätten wir kein Wasser mehr gehabt. Deshalb stellte mein Vater schon früh einen entsprechenden Antrag auf Eigentumsübertragung. Die Fackel zur Zündung der geballten Ladung war schon angezündet, als er uns dann doch noch zugesprochen wurde, allerdings unter der Maßgabe, dafür zu sorgen, daß nichts damit geschehen kann. Wir haben eine Tür davor gesetzt, um ihn abschließen zu können, eine Treppe hinunter gebaut, eine neue Lüftung eingesetzt und ihn mit eine Art Zaun abgesperrt. Er ist wunderbar kühl, und wir bewahren dort unsere Kartoffeln und Runkelrüben auf.



[1] Urweiler hatte damals noch keinen Friedhof, deshalb wurde der Mann woanders begraben. Es handelt sich bei ihm nicht um den im St. Wendeler Ehrenbuch genannten Walter Spiekermann, der am 19.03.1945 bei Baltersweiler an Kriegsfolgen starb. Spiekermann war Ortsgruppenleiter der NSDAP in Winterbach und starb bei einem Verkehrsunfall

[2] wir hatten drei Kaltblutpferde, sog. "Ardenner", die auf dem Feld eingesetzt waren und bei der Mühlenarbeit; außerdem noch einen zweijährigen Drakener

 

[3] Früher stand dort ein uraltes Gebäude mit der Lohmühle. Sie wurde später abgerissen und durch das heutige Wohngebäude ersetzt. Auf dem Luftbild vom 28.02.1945 ist sie noch zu sehen.. Natürlich ist das Wasserrad nicht mehr das alte Original. Aber das Wasserrecht besteht als A-Recht seit damals. A-Recht bedeutet, daß es ein Recht ist, daß nicht willkürlich weggenommen werden kann. Es ist zeitlich nicht befristet und immer an einen Platz gebunden. Mit einem Verkauf der Mühle geht das A-Recht über. Solange der Mühlenbetrieb läuft, ist das Recht vorhanden.

 

[4] um die Instandhaltung während des Krieges kümmerte sich ein Soldat namens Andreas Brachmann aus Limburg, der zum Festungspionierstab in St. Wendel gehörte. Er war mit Helene Kornbrust aus Alsfassen verheiratet.

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