Schriftzug
16. Jahrhundert -> 1584-1592 St. Wendeler Bezüge (und andere)

Temporale des Trierischen Erzbischofs Johann VII (von Schoenberg)

 

Dies ist eine relativ ewige Baustelle, d.h. hier kommt ab und zu noch etwas dazu - oder auch nicht. Aber es wär doch schade, wenn diese Daten auf meinem PC vor sich hin dämmern, ohne bekannt zu werden.

 

Kurzregestern und/oder Abschriften.

 

 

Quelle:

Landeshauptarchiv Koblenz

1C Nr. 42

 

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St. Wendell

 

Finalquittung der Schlabatzen Zu St. Wendel, ueber die Kirchenrechnung folio 159

 

Sebastian Linxweiler wirt Schultes Zu St. Wendel vide folio 171

 

Consens Rmi. so den Glocken erben zu St. Wendel von wegen der Lehengüter zuuerkauffen geben worden vide folio 256, 503

 

Recognition deren von Sötern, ueber etliche

auß der Kirchen zu St. Wendalin Ihnen

gefolgte pergamen brieff vide folio 381

 

Johannen Uber von Lichtenbergh, wirt die Müll bey Thele Uff der Rodenbach .36. Jar lang verlauhen vide folio 384

 

Den Schlabatzen wird Ihr Hauß Zu St. Wendel gefreiet vide folio 385

 

Reuerß der Statt St. Wendalin ueber die Verpachtung der Niederweilermühle vide folio 511.512.

 

Christoff Richter wird Schultes zu St. Wendalin vide folio 535

 

Patent for Niclas Cunen von Exweiler Jm Ambt St. Wendel Salpeter Zu graben vide folio 825

 

 

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(159) Final quittung dero Schlabatzen von St. Wendalin ueber die Kirchen Rechnungh.

 

Wir Johann p Thun Kundt und bekennen hiermit Nachdem weylandt unsers gewesenen Schulteisen Zu St. Wendelin und lieben getrewen Johann von Schlabatzen seligen nachgelaßene Söhne und Erben Mattheis und Peter Schlabatz, uns die Kirchen rechnungen so Irem Vatter seligenn noch zu thun abgelegen, richtig auch derwegen lieferung so wol aller hinder Jnen gehabter Register, alß sonsten, gethan und verrichtet, das wir sie derwegen deren Jzt, wie auch ___ durch Viel gd. Iren Vatter selgen wegen bemelter (159v) Kirchen gethaner rechnung hiermit Jmaticer und retlich quitiren, und ledig sagen, Urkund unsers Handtzeichens und zu und Uffgetreuen Sol rats, so geben zu Trier den 19. Martis Anne 1584 modo Trevirensis

 

 

(171)

Sebastian Linxweiler wirt Zum Schulteisen Zu St. Wendelin presentirt.

 

Johann p.

 

Liebe getrewe, wir haben nach tödtlichem abgangh unseres Schulteissen zu St. Wendelin Johannes Schlabatzen, unseren lieben getrewen Sebastian Linxweiler zu unserem Schulteißen daselbst __ und angenommen und ime daßelbig Schultheißen ambt Jnmassen obgd. Johan (171v) Schlabatz selig dat gehabt, angesetzt, und presentiren Jne auch mit diesem prieff, gnedig bruch lende. Jr wollet gedachten Sebastian Linxweiler Vor unseren Schultheißen halten, und uns souil von rechts wegen sich eigent gewertig sein. Daran beschicht unser gnediger will und meinung. datum Trier den letzten Mai Anno 1585.

An Schoffen und Burger zu St. Wendelin.

 

(256v)

Consensus Rmi so den klocken erben zu Sanct Wendell, von wegenn der Lehen Güter zuuerkauffenn gegeben worden.

Er HochwürdigstHerr auf undthänigst suppli. (257) iren der Klocken Erben nachfolgende erclerung geben lassen, daß Ihre Churf: G: das Hauß bey dem Schloß zu St: Wendel so von dem Erzstifft zu Trier zu Lehen rüret, Jnmassen dasselbig geschetzt behalten, und den Erben das geldt darfür erlegen lassen wöllen,

Was sonsten die andere Lehengüter, so im Stifft gelegen, belangen thut, Seindt Iro Churf. G. gnedigst Zufrieden, daß die Erben Ihrem guten gefallen nach, dieselbige Verkauffen möegen, Jedoch, daß die Käuffer solche lehen von Ihrer Churf: G: und deroselben Nachkomen, wie bey dem Erzstifft gewönlich und herbracht, empfangen und bedienen, zu welchem effect, Ihro Churf: G: hirmit derselben gnedigsten Consens zu solcher alienation gegeben haben wöllen, Zu urkundt haben Iro Churf: G: sich mit eignen Henden Underschrieben, und derselben Canzley Sigell hirunder uftrucken lassen datum zu Witlich den 8. Februarii Ao 1586. more Treuerensis.

 

 

----------------(381)

 

Recognition, deren von Sötern uber etliche auß der Kirchen Zu Sanct Wendell inen gefolgte Pergament brieff ./.

Wir Philipp Christoph Archidiaconus titulus Stj Mauritii in Tholeio deß Hohen Dhumbstiffts Zu Trier, Georg Wilhelm und Ludwig Alexander Gebrueder und Bruetteren respectiue von Söetern Thun kundt und bekennen hirmit, daß der Hochwürdigst in GottVatter fürst und Her, Her Johann Erzbischoff zu Trier p und Churfürst unser gnedigster Herr, Uns uff heut dato unden gemelt, in namen der kirchen Zu St. Wendel , gnedigst haben wiedergeben und zu unsern Händen stellen lassen, fünf pargamen prieff, deren Vier, ieder mit Zweien anhangenden siglen versiglet, der fünfft aber nit versigelt gewesen, und ist der erst Ao 1471 uf simonis c_ Judae datirt, besagen, d_ vier rheinischer golt fl erbZinß von Henrichen von Sötern und El_en Eheleutten, der ander Ao 1493 Uff Michaelis, einhaltendt drithalben guldenn gelts Jarrenten, von Adamen von Sötern, der drit im iar 1496 uf S. wergorien Tag 2 vom ihr Ggl. iar gelten belangende auch von Adam von Sötern der Virte ao 1541 more Trevirensi am 16. Februaarii datirt, ueber 8 f rader geltz jarlicher pension, so von Ludwig von Soeter, Ambtmann zur Zeit zu Dhan, und Annen (?) geborenen von Neipergh eheleuten herrüren. Der fünffte lezlich, so nit versiglett, anno 1516 geben, besagende, 4. golt fl von Vorgd. Adam von Sötern und Franciska von Orley herkommendt, Welche Jarrentten alle gemelte Unsere Voreltern Zur Zeit der Kirchen schuldig gewesen, nachmalß aber durch Vertrag und sonst.

seindt aufgehoben, cassirt und crafftloß gemacht worden, deßen Zu Urkundt haben wir uns Mittwoch eignen Handen underschrieben und Unsere Pitschir Zu endt didß ufgetruckt. Gescheen zu St. Wendell den 19ten Septembris A. (15)89 ./.

 

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(383v)

 

Außbannung der Juden auß Dem Ertzstifft Trier ./.

 

Wir Johan p Thun kundt hirmit und Zu wissen iedermenniglichen, Nachdem uns von Unserer gemeinen Landschafft in underthenigkeit clagendt Vorbracht worden, welchergestaltt die Juden ueber die hirbevuor von uns und unsern löblichen vorforderen deßgelassene beuelch und Edirten, sich in Unserem Erzstifft hien und wider, mit Ihrer heußlichen Wonungen nidergeschlagen, auch andere außlendische Juden, sich dessen hien und wider mit Irem gewerb gebrauch.

Welche Vilfaltige wucherliche Contract und Händel. ß unZimblich und unchristlich, wider die Göttliche und Kayserliche rechtt, in viel weeg üben, dardurch nit allein das gemein arm notturfftig und unfursichtich (384) Volck, sonder auch viel andere güte Leuthe, unerlich (?) und hoch verforteilt, zu unbilligem verderblichen schaden, not und armuth bracht, und mehr dan niemants rechnen kann beschwerett worden,      Wan dan solchs des heiligen Reichts heilsamen Ordtnungen ungemeeß, und uns obrigkeit halber obliegen und geburen will, unsere Underthanen zu güttem, diesen UnZimblichen Judischen gesuch und Ubel zu stören, Als gepieten und beuehlen wir allen und iedenn Juden, sie seien wo sie sollen, in Unserem Erzstifft, mit gnedigem erst, daß sie Innerhalb dreier Monaten nach publicirungh dieses Unsers Edirts ausser Unserm Gebiett begeben, die außlendische auch dessen Mittwoch Inen gentzlich enthalten, Und sie alle Unser außtrücklich glaidt sich darin weitter nit finden lassen, noch dessen in einigen weg gebrauchen sollen noch mögen, Also und dergestallt auff den Wall einer oder mehr nach außgang der dreier und was, darüber betretten würde, das der oder dieselbe, uns mit Leib und gut unnachleßig Verfallen sein sollen, Demnach allen Unserenn Ambtsleuthen, Kelneren, Schulteissen, Vögten, Meiern und anderen Unsern Dienern gnediglich beuehlendt, sie wollen diese unsere pscription und beuelschrift steeth Unß und ernstlich halten. Und daran stein, das derselben gebürliche Volziehung beschehe, und daran kein mangel erscheine, daß meinen wir ernstlich, und haben dessen zu urkundt, uns mit eignen Handen UnterZeichett, und Unser Canzlei Secret Zu ende dießes uftrücken lassen.

Geben zu St. Wendell den 18. 8bris Ao 89.

 

584v

Johannen uber von Lichtenbergh, wirt die Mahlmüll auf der Rodenbach bey Thele 36. iar langh verlawen.

 

Wir Johan p Thun Kundt und bekennen hirmitt offentlich, vor uns, unsere Nachkommen und Erzstifft, daß wir unsern lieben getrewen Johan Uber von Lichtenberg und seinen Erben verliehen haben, und verleihen hirmit und in crafft dieß briefs, eine Mül uff der Rodenbach bey Thele uf unserm und unsers Erzstiffts grundt und bodem gelegen, sechs und dreissig Jarlangh die negte nacheinander von dato diß folgende. Also und dergestaldt, daß er und seine erben dieselbe Müll, sambt allem Ihrem Zugehörden grundt auf, uff Iren costen bawen, forters in gutem baw, wesen und gang halten. Den mahlgeestern gute bereitschafft mahlen, und sie ueber ihren gebürlichen molter nicht beschweren, auch unserm Zur Zeit Kelnern Zu St. Wendel, alle und iedes Jars uf Martini negst künfftigh Neunzigsten Jahrs anzufahen, vier malter guten dürren Müllengarn korns, und ein malter habern, one einige säumnis, ein oder widder rede lieffern sollen. Darüber er uns zur rechten wissentlichen bürgen gesetzt Den Jung Meier Matteis und Hoff Mattheis Claß, bede unsere Underthanen Zu Thele, da sich aber zutrüge, daß er oder seine erben die Müll der gebür nicht handthaben, oder den vorgd. pacht nicht recht entrichten, oder sünsten an einigen puncten diß prieffs, seumig würden, alß dan soll diese Verlehnung Tod und ab sein,  (385) und wir dieselbe andern anzusezen macht haben iedoch waß er an der Müllen verbauwen daß ime oder seinen erben, daß, nach erkentnus williger Leuth erstattet und erleget werde. Er noch seine Erben sollen auch diese Müll nit ferner vereussern, verpfenden, versetzen oder sonsten in aergerlig weiß verwenden es geschehe dan mit unserm, oder unserer Nachkommen gutem wissen und willen, Welches sie mit unseren offenen briefen beweisenn können, Nachdem aber der obgd. Sechs und dreißig iar umb sein werden, und er oder seine erben, sich unclagbar gehalten, soll ime oder seinen erben dieselbige Müll vor andern frembden wider bis ein Newes Verlehnet und vergönnet oder aber Jnen das bawgeldt wie vor strett, wider erlegt und gutgemacht werden. One argelist und geuerde. <s>Dessen zu urkundt haben wir uns mit eigenen Handen underschrieben </s>Dessen zu urkunft haben wir uns mit eigenen handen underschrieben und unser Canzley Secret Zu ende diß ufgetruckt. Gegen zue St. Wendel den 20. Octobris + 89

 

(385)

Den Schlabatzen wirt ihr haus zu St. Wendalin gefreiet

 

Wir Johan p thun kundt und bekenne hiemit alß unlengst weylandt Johansen Schlabatzenn Unsers gewesenen Schulteissen zue St. Wendell nachgelassene erben, und in Underthgenigkeit zu uerstehen geben, waß massen Ihnen an den freiheiten, dero behausung, so zu St. Wendel (385v) gegen d kirchen Über gelegen, und von uns und unserem Ertzstifft zu Lehen rüret, durch Schulteis, Scheffen und gemeine Bürgerschafft daselbsten intragen und Verhinderung gescheen, in dem man dieselbe über die befreihung zu ungewönlichen bürgerlichen beschwerden, und grundinen (?) onberibus zuziehenn, und denselbigen unterwürffig zumachen Understrett. So haben wir auf vorgehende beidertheil furbescheidung, anhörung genugsamen berichts unnd gegenberichts, nach mündlichen und schriftlichen Vorträgen, den Parteien aller seiten zu genadenn und gutenn, auß ordenlicher macht und obrigkeitt wegen, volgende erclerung gethan und beschaidt geben, Und anfenklich demnach Schultheis, Scheffen und gemeine Bürgerschafft gestendig gewesen:

 

Wie dan auch von alters es also herkommen, das dieselbe behaussung und dero Inhaber, Wachtt und hutt, als ingleichen von besucherung der bürgerlichen Versamblungen, Wann die gemeine Klocken zu dem ende geläuttet würdt, danna uch des gemeinen Leggelts breiet und exempt seienn, zu dem das selbige behausung auch darin priuilegirt, daß in derselbigen keine pfändungh mag bescheen, oder one bewilligung dero inhaber vorgenommen werden, als haben wir es auch bey solcher gestandenen und herbrachter Exemption bewenden und verbleiben lassen.

 

Was aber die Reinigung der Bäch betreffen thuet, Obwole die Schlabazische Erben vergl angeregter behaussung derselben beschwerdenn gefreihet zu sein vermeinet, so haben wir doch in ansehung diß nicht ein ordnung bürgerlich frön und dint, auch biß anhero niemand, dan allein die einige, so an der Bach Gütter ligen habenn, dazu erfordert worden, es dahin vor pilligh ermessen und erkent, daß die Erben, weil sie an der bach begüttertt, gleich anderen in denselben (386) Ortten, da die Güetter gelegenhandt anschlag und was in dem Inen so wol als andern Zur Vorteil und nuzen gereichtt, sich von gemeinen nutzen nicht absondern, sondern wir andere daselbst begütterte, solche voleziehen und leisten sollen.

 

Weill auch die Schlabazische Erben gestendig, das zur ergezung der fron angezogenen freiheitten sie iarlichs zwölff albus gemeiner bürgerschafft zuhandreichen, schuldig sein, wirtt weiter diesem Zugesezt und erclärtt, wann in solch behaussung ainige Kauffmanschafft, es seie an wein, korn, haberen, salz oder anderen, wie daß namen haben möget, so zu dem ende eingekaufft, getrieben oder braucht wirtt, Sollen dieselbe einen gulden oder vier und Zwanzig weißpfenning an statt desselben, darin die Zwölff Vorangesezt, gezogen , gemeiner bürgerschafft erlegen, und bezallenn,  386v sonderbare nutzbarkeit Waichett, als soltten die Erben solchen gemeinen Wecherk, wie andere gleichergestaltt Underworffen sein, daß ir uns dar Zuthun, Und sich dessen keines weegs entschlagen, sondern mithilpfich neben andern erzeigen, Sonsten aber in anderm ordinarien burgerlich beschwerden, sollenn die erben ausserhalb was hirin begriffen und vermeldet, nicht beschwerett, sondern deren gefreiett und erübriget pleiben und sein, dessen zu Urkundt und warer bestettigung, haben wir unser Cantzley Secret Ufs spatien Zu end dießes auff drucken lassen, Der geben sit zu St. Wendell den 4. Novembris, Anno .1589.

 

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(511) so sich unsers Erzstiffts gebrauchen, unsere gnade, und fügen auch hirmit gnediger meinung zu wissen, daß wir in erfarung kommen, Waßgestalt allerhandt Portugalische und Mezische Verbleichen französische d_bpfenning und francken, heuffig in unser gebieth eingefürtt, und fast gemein werden, welche sehr beschnitten, und ihrem rechten gewicht ungemeeß sein, zu nicht geringem betrug und nachtheil des armen mans, auch unseren hirbeude ußgekünten und ufgeschlagenen Müntz Edict zugegen demnach ordnen, gebieten und beuelhen wir hirmit gnedigst ernsts und wöllen, daß hinfuro nach dem Sontag _ud sinodo, alle Vorgemelte Sorten so ihr Recht gewicht nicht halten, vor par keinen Werth eingenommen, noch außgebenn werden, Uber die recht wichtige und Portugalische und Metzische diebpfenning, Neun albus drey frantzösische diebpfenning einen Reichtsthlr und einer allein eilf alb. Zween pfenning, Und die francken nur dreyZehen albus gelten sollen, bey porn (?) der confiscation, Und sonst Vernachlessiger straf gegen die Uebertretter Vor zunehmen, wie solches in Vorgevurtem Müntz Edict weitteres begriffen ist, Darnach sich ein ieder zu richten, und beschicht daran Unser gnediger ernster will und meinung, Urkundt unsers Handtzeichens und zu ende Ufgetruckten Cantzley Secrets, Datum Zu St: Wendalin den 5. Martini Anno. 91. more Trev.

 

Reuers der Statt St: Wendalin ueber einen ErbMüllenpachtt

 

Wir Schultes Burgermeister Schoffen Und 511v gemeine Bürger der Statt St: Wendalin, thun kundt und bekennen Vor uns und unsere Nachkommen, demnach der Hochwürdigst in Gott Vatter Fürst und Herr, Herr Johann Erzbischoff Zu Trier, deß Heiligen Römi. Reichs durch Gallien und daß Königreich arolaten ErtzCantzler und Churfürst, Unser gnedigster Herr, der PfarKirchen alhir Mahlmühl Zu Niderweiler gelegen, so wir eine Ziel Jahrhero, Welche nunmehr Verflossen, bestantnus weiß Jnnen gehabtt, zu sich Und dero Ertzstifft erblichen ZuZiehenn, und ZuZu aignen, gnedigst Vorhabens, und uns Zu besondern gnaden hiengegen deroselben Müll negst Oberhalb Alzfaß gelegen, Mit der Condition und bescheidenheit, Wie die derwegh ufgerichte, und uns Zugestelte versigelte Verschreibung außweisett, erblichen, derselben Zu unserm und gemeiner bürgerschaaft vestem, Uhrbar und nutzen Zugebrauchen haben, Ubergeben und Zugestelt, daß wir der wegen alsolche Erbbeschwerden, so Uff höchstgedachter Irer Churf. G: Müllen Zu Niderweiler, Nemblich fünff mtr korns, und fünff gulden geltes, und gedachter pfarkirchen iärlichs zu entrichten stehen, gutwillig und bedächtiglich auf uns genommen haben, wie wir dan auch hirmit und in eracht dieses, solchen Erbpacht henfüro Von allen und ieden künfftigen iaren der gebürt und gnüglichen Zubefridigen, Versprechen. Auch damit die Pfarkirch darab desto baß Versichert, haben wir dero selben mit Vorgehabtem Schatt, und wolbedachtem muth. Zu einer gewisser hypothec und underpfand mehrangedeutte uns erblich eingeraumbte Müll, und im fall da dieselbe bey unsern schirstkünfftigen Nachfölgern in abgangh geraten und verfallen solle,  512 an statt deroselben alle von irer haab und gutt, und souil Zu entrichtung solches Erbpachtts vonnötten sein würde versetzt und verhypothecirt, thun auch solches hiermit und in epacht dieses. Und desssen alles Zu urkundt, habenn wir Unser Gerichts Insigel an diesen prieff thun hangen, der geben ist zu St. Wendalin den 7ten Martii Anno p.91. more Treu.

 

Volgt die beschreibungh uber vorangedeute Müll Zu St: Wendalin

 

Wir Johan, p. thun kundt und bekennen hirmit offentlich, demnach unsere liebe getrewe, Schulteis, Bürgermeister Scheffen und gemeine Bürgerschafft Unserer Statt St: Wendalin. die Müll Zu Niederweiler, so der Pfarkirchen daselbsten Zugehörig, eine benannte Ziel Jahrlang welche gleichwol nunmehr zu endt gelauffen, bestentnus weiß inhanden gehabt, Und dan nunmehr die Unuermeidtliche notturft erforderen thuett,

daß dieselbe weilen sie fast verfallen, und also in abgang geraten möchte, wieder reparirt und erbawet werde, Welches gleichwol berurter unser statt, in ansehung der hirforigen außgestandenen vielfaltigen beschwernussen fast schwärlich, wie auch zuum teil unmöglich fallenn will, Alß haben wir disfalß mitt angedeutter unserer Statt dahirn und nachgeschriebener massen in gnaden abhandlen lassen, daß nemblich VorangeZeigte Müll zu Niderweyler, in dem Wesen und standt sie izo ist, Zusambst den anligendenn garten, und solchen stücken Gartens darbey 512v so berührte Unsere Statt vor diesem kauflichenn an sich bracht, und gedachter Müllen zu preisnet (?), Neben einem Zugehörigen Wiesenplatz frey, und one einige beschwernis, und, unsere Nachkommen und Erzstifft, aigenthumblich erblich und zu ewigen Tagen eingeraumbtt und Uebergeben, Und Zugehörig sein soll, uns deren nach unserem gefallen, besten, Urbar und nutzen, iederzeit zu gebrauchen haben.

 

Demgegen haben wir obbenanten Schulteis, Bürgermeister, Scheffen und eingesessenen Unserer Statt Sanct Wendalin, auß besondere gnaden, erblich und eigenthümblich, eine Unsere Mül, so vor diesem abgebrant und negst Oberhalb Alzfaß gelegen, Zusambst allen gerechtigkeiten und Zugehörungen, Neben einem ort plazen, gegen erst obbenenter Müllen zu Niderweiler. Daruf vormalen eine Scheuren gestanden, Welche sie numehr Zu einer gemeinen Zigelhütten Zugerichtet haben, eingeraumbt und Zugestelt, Thun auch solches hirmitt und in craft dieses, doch dergestaltt, daß sie solche Müll uf ihren eigenen Costen wider repariren und uferbawen, und Vorters in gutem wesentlichen baw, Ufrichtig halten sollen,

 

Hirbeneben und zu einer widerlag und ergözligkeitt deß hirbeuoren an vorangeregte Unsere Müll Zu Niederweiler angewantten bawcostens haben wir Inen Zugleich einhundert Zwantzig fünnf gulden, ieden pro vierh Und Zwanzig alb gerechnet, wie ingleichen acht malter korns, einmal vor all, erlegen, beZalen und lieferen laßen,, Dargegen sollen auch mehrberürte Schulteis, Bürgermeistere, Scheffen und gemeine Bürgerschafft hinfuro und zu ewigen Tagen, schuldig Und sorgpflichtig (?) sein, solche Erbbeschwerden der fünff malter korns, und fünff gulden gelte, so auff fürberürter Unserer Müllen zu Niderweiler stehen,

 513 stehen, der Pfarkirchen Zu St: Wendelin, one einig unser zuthun, nachtheil oder hindernis, gnüglichen Zuentrichten, und unverzögerlich zu befridigen, und zu gleichen sofort und dann die Pfarkirchen darob versichertt, soll berührte Unsere statt derselben zu einem gewissen underpfandtt solche Ir erblichen eingeraumbte Müll Zu Alzfaß, auch im fall, und da dieselbe in künftig bawloß und verfallen würde, anstatt deren, alle Jre haab und Guetter, souil hierzu vonnöetten, Zur Hypothec Zusetzen, schuldig und pflichtig seyn. Und darab alß palt gnügsame Verschreibung und glaublichen schein aufrichten, und der Kirchen: uf den fall sich deren Zubehelffenn haben, Zustellen lassen, dessen alles Zur Urkundt, p. Datum St: Wendell den 7ten Martii Anno 1591. more Treuirensis.

 

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503v

Consens Rmi daß die Gebrüder vom Hagen, die Lehen, so die Glocken Erben Zu St: Wendalin Zu Lehen tragen, an sich bringen mögen,

 

Wir Johann p thun kund und bekennen in recht dieß, daß wir auff underthenigst anhalten der Vesten unserer lieben getrewen Hanß Niclaßen, und Philips Danielen Vom Hagen, auß sonderlichen gnaden, unnsern gnedigsten consens und bewilligung geben haben, und geben hirmit, daß sie zu Irer gelegenheitt, von den Glocken und Zolichen Erben, Ihr Hauß, an unserer burg zu St. Wendalin gelegen, so sie und Ihre vorderen, von unserem Ertzstifft Zu Burglehen, neben anderen Lehensstücken empfänglich herbracht, und die Lehensbriff darüber sprechendt, mit mehreren Außweisen 504 an sich erkaufften und bringen moegen, Ir doch mit der condition und außtrücklichen vorbehalt, daß sie der Gebrüder, alßdan berührt Haus und Lehenstückh, Jnmassen dieselbe von den Glocken und Zolischen Erben, und derselben Voreltern zu Lehen betragen worden, iederzeit und wan es sich nach unsers Stifts gewonheit gebüren thut, empfänglich bedienen und verwendenen sollen, daneben auch abgeredt, dieweil berürte gebrüder vom Hagen, Irer Mutter Jre lebtag lang solch hauß anstatt eines Widumbs einzuraumen gemeindt, daß auf den Vall sie mit Todtt abgehen und verfallen würde, alß dan uns oder unsere Nachkommen, frey stehen soll, berürt haus sambt seinem Hofs beZirckh und darZugehörigen platzen, Jnmassen daselbig im Kauf vor 400.f. den gulden Zue 24.alb. nach rader werung angeschlagenn worden, mit obgerürter Summen der 400.f. Kaufgeld, an Unß Zu bringen, Sie die Gebrüder auch oder vor Lehens Erben, nach erlegung solcher Summen gelts alßbaldt und unweigerlich, handt abthun, und das selbig hauß und, und unserenn Nachkommen einräumen sollen. Jedoch vorbeheltlich, waß sie mit glaubwürdigen Rechnungh Zur selben Zeit darthun werden können, daß sie in berürt Haus verbawet, das auch daßelbig Jnen neben obberührter Haubtsummen, der 400.f. erstattet werden soll, Vorbehaltlich sonsten, Unß, Unserm Erzstifft, und nachkommen, auch unsere Mannen und menniglich Ihres Rechtens p Jn Urkundt der 504v wahrheit haben wir unser Jngesigell hirnan thun hangen, der Geben ist in Unserer Statt Trier den letzten Nouembris oa.(15)91.

 

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535v

Ambtman zu St: Wendalin soll Christoffen Richter vor ein Schu teissen daselbsten einsetzenn

 

Johan.

 

Unser lieber getrewer. Demnach auff absterben unsers zu St: Wendalin gewesenen Schultheißen, unser der orts abgestandenen Kelner und lieber getrewer Christoff Richter umb solches erledigt Schulteis Ambt bey uns underthenigst angehalten, haben wir in anstehung er ein alter Diener und erlebter Man, deme das Gerichth und andere gelegenheit geselbsten bekannt, Jme ein solches vor andern gnedigst conferiren wöllen, Gnediglich beuehelent, zu wollest Jnen dem Gerichtt und Bürgerschafft pfentiren und vor ein Schulteissen einzusetzen, daran beschicht. p. Datum Witlich 1. october ao. (15)92.

 

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