Schriftzug

St. Wendel - Burgnotmühle

 

Standort: etwa evangelische Kirche

 

1 C Nr. 4429

Datum: 1757

 

"Folgen die zu St. Wendel liegenden Churfürstliche Kellnerey Güter"

Nro 14.

In dem Weyher, nechst ober dem dam, anderseits deme boosen-bach unter dem Glocken Grommet haltet 2 Viertel 3 ruthen, ist mit 2 steinenVergesteinet, und ziehet hinten auf des H. Quartiermeister wießen stückeng, Nunmeher deme H. Ambtmann Von Hame gehörig, ist dahrselbst 14 rthe lang, undt Ziehet anderseits der Boosen bach noch biß zum Noth Mühlgen, woheselbsten es 9½ ruth bis zum Mühlen bächlein breith ist, und Von dahe dem Mühlengraben bis zum Ersten Ende nachziehet; Wird mit dem bruel der Jährliche Heuwachs von der Kellnerey Verrechnet.

 

Vid. Saahlbuch fol. 1mo Verso §oo 3tio

H. Lefler

 

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A 138 Stadtarchiv St. Wendel

12.08.1763

 

Seite 1

 

Hochwürdigster Ertzbischoff

Gnädigster Churfürst und Herr

 

Zu gdster Befolgung des ad Extract protocolli Cameralis vom 7ten Juny und unterm 15ten currens des beschehenen auftrags haben wir in St. Wendel als dasigen Churfürstlichen Mühlen beständeren Friderichen Henn(el) und alle übrigen bey der Sachen einigermaßen mitinteressierte abgehört, wie der darüber sprechende und hierbey rückliegende famulus ausweißet.

 

Der von churfürstlichen Mühlenbeständeren vorgeschlagene expertus möge nun nachbringen, was er wolle; so hat doch der augenschein schon gnügsam bewehret, daß der am Ecken dieser Nothmühlen beschehene schaden theils ex vitis ipsius operis und theils aus Verwahrlosung diesseithigen Ufers, keineswegs aber auch durch die auf andere Seithen geschehene Verpfählung entstanden seye, und wie all weiteren schaden annoch mit geringen Kösten vorzubeugen ist, so haben wir die schleinige reparation dem beamten (Seite 2) auf dessen Kösten aufgetragen, der darzu gehalten seyn könnte: und wann solche Kösten allein (der beständer) zu tragen, der beständner sich weiter beschwehren sollte, wird sich das rechtliche aus dessen bestandsbrieff leichtlich ergeben.

 

ad gravamen 2dum ist es gdgst bekannt, daß im Verwichenen Winter das Mahlwerck fast allenthalben abgegangen hat, und zu St. Wendel offt wegen zu hohem Gewässer stillstehen müße, bey solchen Nothfällen aber sein Mahlwerck auszusuchen, kan keinem Verdacht, viel weniger verbotten werden. Wir finden dahero bey der ausgegebener D'hamischen Erklärung dieses gravamen um so unbegründeter, als der hofrath Von Hame nach eigener Aussag des filtzen-mühleren über 3. jahr lang bey ihm mahlen laßen, und sonst niemand auf die churfürstl. Mühle preecise gebannt ist.

 

Das gravamen 3tium hat sich aber glaublich dahin erlediget, daß churfürstl. hofrhent-Cammer eine wasserlauffs-gebühr von 4. mltr zuwachset, wo gegen sich weder der churfürstliche Mühlenbeständner noch sich ein anderer zu beschwehren hat. (Seite 3) was sich weiters bey dieser Begebenheit wegen einer auf die Johanns-Bach zu ertheillender MühlenConcession von ungefehr geäußert hat, solches halten wir für ein gerechtes und niemand nachtheilliges Mittel, die churfürstl. Rhenten um 6. bis 8. mltr pacht zu vermehren. Wir stellen jedannig alles gnädigsten Gutbefinden unterthänigst anheim, und seyend in tieferster Erniedrigung Eurer churfürstl. gnaden

 

Trier den 12ten Aug 1763

 

 unterthänigst Iren ghbste

J.C. Eschermann C.C. Carore

 

Pro Copia

C.M. Hiltgen pror.

Pro Copia hujus

Cl. Pretz Nots Implis_ pri__

 

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A 118

25. Aug. 1763

 

Bericht über den Zustand der Burgnotmühle und der Felsenmühle

 

(Seite 1)

 

( vorher Beschwerdebrief an den Churfürsten, die Felsenmühle betreffend; dabei wird auch der Zustand der Burgnotmühle angesprochen) ...

 

25. Aug. 1763

Prasentibus Hofrath Eschermann und Commen_athes Carove

 

ad 1. Wurde der churfl. Mühlenbeständer Fridrich Hen Vorbrachten, welcher sofort seine ihm vorgehaltene beschwerden widerhalte, und hinzusetzze, er habe dem Dominiquander von wimmersweyler im _linger amt vor längst den auftrag gegeben, eine riß über die Nothmühl, und derselbes geschehen, Eintrag, zu machen, dieser Mann aber sey dermahlen abwesend, er respondens wolle doch noch dieses perili gutachten Commissiori nachsenden.

                  

(Seite 13) St. Wendel den 3ten Aug 1763

__ngen Commissarii an die Noth-mühl um die catension des d'Hamischen gartens in  augenschein zu nehmen: wobey sich dan befunde, daß H. Hofrath v. hame zwecks sein ufer wohl verwahrt, der beständere aber seinerseits so nachläßig seyn, daß das Wasser das Eck dieser Notmühlen unterfressen habe, und also nötig seyn, diesem Eck zu helfen.

 

H. Hofrath v. Hame wurde in _o_o angewiesen, diese reparation auf kösten dessen zu verfügen, der darzu gehalten seyn,  allermaaßen sonst das Eck der mühlen einstürzen und größeren Schaden nach sich ziehen könnte.

 

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A 124

21.02.1767

 

(Seite 30)

Das Nothmüllgen

 

das nothmüllgen in dem Rübenacker neben dem herrschafftlichen Brühel, gehöret zu dem bestand der Niederweyler mühlen, gestalten bey auslauff der boßenbach mahlen zu können. hat in der länge 28 schuhe, und in der breithe dem gebell nach 23 schuhe, der dach vorn mit Ziegellen gedecket, und gantz guth geweßen.

 

bey gegenwärtiger beaugenscheinigung befande sich, daß der gantze baw noch guth in Mauer und holtz ward: die hegt ___ aber alle beyde gantz gebrochen Taxator Joannes Montz vor selbe zu reparten und in stant zu setzen, will haben 40 xer beständer friderich Hoenel offeriert, solche gleich ein besseres zu laßen, reservierte sich aber seinem regreß gegen des amtsboten Sohn und Cons. welche selbige muthwillig gebrochen.

 

Die stücker von den Theilen in der stuppen seyne zware Vorräthig aber durch das waßer Verfauhlet und in Stucker Verfallen, und nicht zu achten:

 

die schreiner arbeith zu beyden (Seite 31) stuppen thür und haus thür, wie auch die schloßer arbeith ist noch guth und nicht Verschlimmeret.

 

Taxator Beyerd oder Joannes Münster erklährte, daß der dachstuhl und dach in sich noch bissrig (?), und mehr nicht, als circa 100 Ziegellen, ahn der gebel spitz an zu legen wären, machet von Ziegellen und lohn 1 G

 

In diesem Müllgen ist ein Kleines Stüppgen, mit Balck einwändig wohl aus bestochen, worinnen ein kleiner wichturwehegter (?) sich befindet:

 

Taxator beziehen sich hernach auf Ihre in der 20ten gegeben Erklährung, und ist in der That auch allso befunden worden.

 

Mühlweeßen in dieser nothmühl

 

1 boden steine von 8 Zoll, 1750 ad 1 th. taxiret der Zoll

1 laister von 3 Zoll des gleichen, ad 1 th der Zoll taxiret

 

(Seite 32)

 

1 Mühlhaus

1 Mühlscheun

3 geschirr ring

4 Zieg an dem wendellbaum

2 Zargen

1 Mühlstein

 

bey gegenwärtiger beaugenscheinigung befande sich, daß der boden stein noch 7 ½ zoll habe, der lauffer noch 2 ½ zoll,

die Mühlhaus ist noch guth und ohne Verschlimmerung

die Mühl schaun des gleichen guth ohne Verschlimmerung.

geschirr l__g 2 vorräthig so guth

maguirte allso neues welchen der Taxtator pfand ad 26 xr

schätzte 4 Zeug zum wendell bauhme noch guth und ohne  Verschlimmerung

2 Zargen lang guth und Verschlimmerung

1 Mühl ist__ guth noch ohne VerSchlimmerung

der wendell bauhm und (Seite 33) das Birth waren noch guth,

das waßerrad aber mühlnutz geweßen, ist aber von Caspar Müller ein newes gemachet worden 7 ½ schuhe hoch.

 

der wendell bauhm befande sich so guth als neu. das Bieth desgleichen. das wasser rat desgleichen so guth als neu, und hätte ahn statt 7 ½ schuhe in der höhe 9 schuhe, das ______rath seye auch so guth wie neu desgleichen das Gebirth, und ist das mühlweck in dieser nothmüllen in solchem guthe stand, als es seyn kann.

 

Ahn den en boden steine und lauffer in dieser nothmühlen ist keine Verschlimmerung odter abgang, maßen bey gegenwärtiger beaugenscheinigung gegen die 1750 und 1760 vorgegangene besichtigung geschehen ________ der bodenstein zu 8 zoll jeden zoll 1 g also 8 th

 

die lauffer zu 3 zoll jeder eben so viel also 3 th

mithin von 11 zoll 11 th taxiert

 

(Seite 34)

 

Von diesen 11 th sonifacirt Caspar Müller churfürstl. Hoffcaminer (?) 1760 36 x

diese von obigen abgezogen bleiben 10 th 24

zu laß des gegenwartigen beständers hingegen liffert selber auch ohn bodenstein 7 ½ Zoll, und ahn lauffer 2 ½ Zoll in Summa 10 Zoll machen 10 th

 

nach welche abzug allein Verschlimmeret und gegenwartigen beständeren zu las kommen 24 x

 

ferner fallet auß der 1760 geschehene beaugenscheinigung dem jetzigen Beständeren frideriche hoenel weg 6 geröst balcken, so Er auf der schewer genohmen, und Vor sich Verschaffet haben solle zu laß 4 th 30 x

 

Nachdem all Vorstehendes Thuen taxatoribus Vorgeleßen, und sie wohl Verstanden zu haben erkläret, auch daß alles sich allso, und nicht anderster befünde bestättiget, zu dessen urkundt (Seite 35) sich unsero Verzeichnet.

 

St. Wendel den 21ten february 1767

 

Johannes Münster, leyendecker

Johannes steinger _____

Caspar Oberring zime (?)

Wandel milaertz

Jacob Heß alt meller (alter Müller)

Jacob Teobalth, A__ maurer

Hans adam bayart Mauerermeister (Handzeichen)

Johanns Montz glaser

Henrich Weisgerber schloßer

Henrich degell sch____ith

friderich haenel (Handzeichen)

Wendel Mittermüller

von Hame, Kellery schultheiß

Sebastian Demuth, kellerey scheffen

 

Solchennächst ergibt sich, daß jetziger beständer fridericus hoenel ahn diesem Mühlen bau, und mühlen <s>bawe</s> werck zu repairen schuldig,  also folget

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Müller bzw. Beständer:

 

?????            Jacob Heß, alt meller

 

21.02.1767    Fridericus Haenel oo Maria Elisabeth Malter; seine Tochter Barbara kommt 1756 in der Urweilermühle auf die Welt $$$

 

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