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Nach Amerika

 

"21. Juni 1847

Vor dem zu St: Wendel wohnenden königlich Preußischen Notar Johann Jacob Ackermann waren persönlich anwesend:

 

Daniel Brücher und seine von ihm hierzu ermächtigte Ehefrau Elisabetha gebohrene Hüttel, Ackersleute, wohnhaft auf dem Bornerhofe zur Gemeinde Furschweiler gehörig.

 

Die Comparenten erklärten: sie seien im Begriff nach Amerika auszuwandern und ernennen daher hiermit ihren Schwager respective Bruder Daniel Hüttel, Müller und Ackerer auf dem besagten Bornerhofe wohnhaft zu Anführung aller ihrer Rechtsangelegenheiten zum General- und Spezialbevollmächtigten." (Landesarchiv Saarbrücken, Notariat St. Wendel, Notar Ackermann, Rep N. 6496/1847)

 

Daniel Brücher ist mit seinen Eltern von Leisel auf den Bornerhof gezogen und hat bei der großen Dreifachhochzeit am 15.04.1824 Maria Elisabetha Hüttel von der Bleischbachermühle geheiratet. Zu Lebzeiten seines Schwagers Daniel Hüttel arbeitet er mit diesem auf der Hüttelsmühle.

 

Die genauen Gründe für die Auswanderung sind nicht bekannt. Geldsorgen haben definitiv eine Rolle gespielt. Zeit seines Erwachsenenlebens war Daniel Brücher immer - und stellenweise sehr hoch - verschuldet. Die vorliegenden Papier sind voll mit Gerichtsprozessen, wo er und seine Ehefrau für gesteigerte Möbel, Grundstücke und sonstiges Geld aufgenommen haben und am vereinbarten Stichtag nicht zurückzahlen können. Oft hat ihm dabei sein Schwager Daniel Hüttel aus der Patsche geholfen. Der Reigen der Prozesse zieht sich von der Zeit ab seiner Heirat 1824 bis in die Mitte der 1840er Jahre; dabei hat er es mit Handelsleuten aller Coleur zu tun: katholischen aus St. Wendel und jüdischen aus Ottweiler und dem mittleren Ostertal. Knapp drei Jahre vor seiner Auswanderung - am 8. Mai 1845 - steht Brücher mit dem Handelsmann Jacob Coblentz aus Ottweiler vor Gericht, dem er 257 Thaler plus Zinsen schuldet (er hatte das Geld von seinem Schwager Johann Schmitt und dessen Ehefrau Catharina Brücher aus Hofeld (später Bornerhof) geliehen, und der hat es per Cession an Coblentz übertragen). "Der Beklagte erklärte: Ich war dem Johann Schmitt und dessen Ehefrau aus der elterlichen Erbschaft die ungeforderte Summe schuldig."

 

Möglicherweise hat sich der Gedanke an eine Auswanderung zum ersten Male im Jahre 1836 in seinem Kopf festgesetzt, als er auf einen entsprechenden Antrag aus Trier das folgende Antwortschreiben erhielt:

 

"An Daniel Brücher und Genossen Zu Bornerhof

 

Wir haben uns über Ihre Eingabe vom 28. vorigen Monats, in welcher Sie auf Trennung des Bornerhofs von der Gemeinde Furschweiler beantragen, von der Kreisbehörde Bericht erstatten lassen. Aus diesem ergibt es sich, daß der Bornerhof von Furschweiler nur eine kleine Viertelstunde entfernt liegt und daß Sie von den 250. Morgen Landes, welche derselbe umfaßt, nur 180 Morgen besitzen, die übrigen 70 Morgen aber Auswärtigen gehören, welche in demselben Verhältnis die Steuer daran zahlen. Auch kann nach der Zahl des Viehstandes, welche der Hof hat, die Unbedeutenheit des Orts bemessen werden. Gegen Ihren Antrag streitet übrigens noch die Regel, wonach Mühlen, Höfe etc. dem Verbunde einer nahegelegenen Gemeinde angehören sollen, wie dies von jeher der Fall mit Furschweiler und dem Hofe gewesen. Es kann auch der Ortsbehörde nicht zugemuthet werden, das Amtsblatt auf dem Hofe zu publizieren; solches können Sie sich aber zur Einsicht mittheilen lassen.

 

Was nun die Beitrags-Verpflichtung zur Unterhaltung der Orts-Anstalten zu Furschweiler betrifft, so können Sie denen gesetzlich nicht entbunden werden, selbst wenn Sie wirklich keinen besonderen Vortheil daran ziehen sollten. Wegen Ihrer Beschwerde gegen die Feldhüter wird das Erforderliche zu deren Beseitigung veranlaßt werden, sobald Sie spezielle Thatsachen nachgeben können.

 

Was Ihre Eingaben wegen der Gemeinde Schatzungen betrifft, so ist solche völlig grundlos, mit Ausnahme von einigen noch strittigen Morgen Waldungen, daran sonst (niemand) ein Eigenthum besitzt.

 

Schließlich bemerken wir Ihnen noch, auch selbst wenn der Hof von Furschweiler getrennt werden sollte, derselbe dennoch als zum Verbande dieser Gemeinde gehörig, von dem Beitrage zum Bau eines Schulhauses nicht entbunden werden könnte, und dieser Verbindlichkeit selbst nicht enthoben werden würde, wenn Sie auch einen eigenen Lehrer auf dem Hofe halten wollten.

 

Aus allem diesem ergibt sich, daß Ihre Eingaben unrichtig und Ihre Beschwerden unbegründet sind. Wir können diese daher auch nicht berücksichtigen, sondern müssen Sie vielmehr nach dem Ihnen von der Kreisbehörde unterm 8ten Februar d.J. ertheilten ausführlichen Bescheid verweisen, den wir in allen Punkten genehmigen und bestätigen.

 

Trier den 26. April 1836

Königlich Preussische Regierung, Abtg. des Innern

L. Gaertner"

 

Das war nicht die erste Eingabe an die Regierung für eine Ablösung des Bornerhofes von Furschweiler gewesen. Daniels Vater Johann Jakob hatte im Jahre 1819 eine Anfrage gestellt, Furschweiler und den Bornerhof gesondert zu behandeln. Auch sie wurde ebenfalls abschlägig beschieden:

 

 

 

 

"Da die Hohe Landeskomission beschlossen, daß Furschweiler und Born die Offizierskösten bezahlen soll, so kann der Bornerhof nicht davon ausgeschlossen bleiben. St. Wendel, den 13. Januar 1819. Eschrich."

Kurz nach ihrem Besuch beim Notar Ackermann in St. Wendel verläßt die Familie Europa und trifft im August 1847 per Segelschiff im Hafen von New York ein. In Amerika.

 

Ihr Ziel ist ein kleines Nest namens Lowell im Bundesstaat Wisconsin. Doch das liegt weit draußen im Westen, noch einmal dreitausend Kilometer weit entfernt. Heutzutage ist das eine Reise von drei oder vier Tagen mit dem Auto oder 2 Stunden mit dem Flugzeug. Vor 150 Jahren aber war es eine mühselige Angelegenheit.

 

Straßen, die in die Wildnis hineinführen, gibt es nicht. Nur Flüsse, und die fließen in die falsche Richtung, nach Norden oder Süden oder sie hören am Fuße der Alleghenies, eines Vorgebirges der Appalachen, auf. Bis im Jahre 1817 in der Phantasie eines Mannes namens De Witt Clinton ein neuer Fluß entspringt, ein Fluß, der nach Westen fließt: der Eerie-Kanal. Er soll den Hudson River bei Albany mit dem Eerie-See verbinden, so daß die Menschen von New York City bis zu den Großen Seen reisen können. Und da die Amerikaner (damals jedenfalls) ihre Phantasien gerne in die Wirklichkeit umsetzen (passiert heute manchmal auch noch), baut Clinton seinen Kanal. Er wird 360 Meilen lang, das sind etwa 580 Kilometer. Die Baukosten betragen rund sieben Millionen Dollar. Hügel müssen abgetragen und hunderte von Bäumen gefällt werden. Anfangs lachen die New Yorker über Clintons Idee und nennen sie abfällig "Clintons Rinne".

 

Der Bundesstaat New York besteht aus unzähligen Hügeln, so daß immer wieder enorme Höhenunterschiede überwunden werden müssen. 83 Schleusen müssen eingebaut werden, um die Schiffe auf eine andere Ebene zu bringen. Der Kanal ist etwa 15 Meter breit und wird von langen flachen Booten befahren, die von Pferdegespannen auf Treidelpfaden gezogen werden.

 

Fifteen Miles on the Eerie-Canal

 

1. I've got a mule, her name is Sal,

Fifteen miles on the Eerie Canal.

She's good ol'worker and a good ol' pal,

Fifteen miles on the Eerie Canal.

We've hauled some barges in our day,

Filled with lumber, coal and hay,

And we know ev'ry inch of the way

From Albany to Buffalo.

Chorus:

Low bridge, ev'ry-body down!

Low bridge, for we've comin' to a town!

And you'll always know your neighbor,

You'll always know your pal,

If you've ever navigated

on the Eerie Canal.

 

2. We better get on our way, old pal,

Fifteen miles on the Eerie Canal.

'Cause you bet your life

I'd never part with Sal.

Fifteen miles on the Eerie Canal.

Get up there, mule, here comes a lock,

We'll make Rome 'bout six o'clock

One more trip and back we'll go,

Right back home to Buffalo.

 

Zu Deutsch:

 

1. Ich habe ein Maultier, sein Name ist Sal,

15 Meilen auf dem Eerie-Kanal

Sie arbeitet gut und ist ein guter Kumpel

15 Meilen auf dem Eerie-Kanal

Wir ziehn viele Schiffe während des Tages

Voll mit Holz, Kohle und Heu

Und wir kennen jeden Zentimeter unserer Strecke

Von Albany bis Buffalo.

 

Refrain:

Niedrige Brücke, Kopf einziehen

niedrige Brücke, denn wir erreichen eine Stadt

Und du kennst immer deinen Nachbarn

Und immer deinen Kumpel

Wenn du jemals gefahren bist

Auf dem Eerie-Kanal.

 

2. Wir machen uns besser auf den Weg, Kumpel,

15 Meilen auf dem Eerie-Kanal

Du kannst dein Leben drauf verwetten:

Von Sal trenne ich mich nie.

15 Meilen auf dem Eerie-Kanal

Paß auf, Maultier, da kommt eine Schleuse

Rome schaffen wir locker bis sechs Uhr

Noch eine Tour, und dann geht’s zurück

Direkt nach Hause nach Buffalo.

 

 

Im Frühjahr 1825 wird der Eerie-Kanal fertiggestellt, und schon in diesem ersten Jahr wird er von 40.000 Siedlern befahren, die nach Westen wollen. Der Gütertransport wird auf einmal schneller, leichter und billiger. Das hat zur Folge, daß entlang des Kanals Siedlungen entstehen und die schon existierenden Dörfer und Städte rasend schnell wachsen. Rochester, heute etwa eine Stunde östlich der Niagara-Fälle und Hauptsitz der Kodak-Werke, wird zur ersten der sogenannten "boomtowns" (Städte, die aus dem Boden schießen und rasend schnell zu Großstädten anwachsen). 1815 besteht seine Bevölkerung noch aus 331 Menschen. 1827 - zwei Jahre nach Fertigstellung des Eerie-Kanals - ist die Bevölkerung auf 8.000 angewachsen. Wohnhäuser, Warenhäuser, Sägemühlen und Kornmühlen werden gebaut - eine Folge des rapiden Bevölkerungsanstieges. Andere Städte werden erst gegründet. An einer Stelle werden viele Schleusen, im Englischen "lock" genannt, benötigt, weil das Gelände extrem ansteigt. Viele der Arbeiter lassen sich dort nieder, und die Stadt Lockport ("Schleusenhafen") entsteht.

 

Bei Buffalo (kennen Sie bestimmt aus dem Gedicht "John Maynard" und dem schon geflügelten Wort "noch fünf Minuten bis Buffalo") mündet der Kanal in den Erie-See, von dem er seinen Namen hat. Der erste Entwurf für diesen Kanal stammt übrigens aus dem Jahre 1699 und war von einem Mann entwickelt worden, den wir hier im Saarland gut kennen, dem Baumeister Vauban, der dreißig Jahre vorher Saarlouis erbaute.

 

Die Menschen, die sich nach Neuland und einem neuen Leben sehnen, haben jetzt einen Weg, der sie nach dem Westen führt. Und sie folgen ihm.

 

Doch die Fahrt auf dem Kanal ist nur der erste Schritt. Und die nächsten Schritte sind gefahrvoller und mühseliger. Wer das Geld aufbringen kann, der fährt auf einem Dampfschiff über den Eriesee weiter nach Westen bis zum Ende der Schiffahrtslinien. Andere finden andere Wege, um nach Ohio oder noch weiter entfernten Gebieten zu gelangen.

 

Bei Rochester biegen sie in den Erie-Genessee-Kanal nach Süden ab, bis sie auf den Allegheny-River stoßen. Über ein weitverzweigtes System von Kanälen und Flüssen geht es nach Süden und dann wieder nach Westen. Bei Cincinnati führt der Miami-Erie-Kanal wieder nach Norden und gleich wieder im Zick-zack quer durchs ganze Land, bis sie die den damals noch kleinen Flecken Chicago in Illinois am Südufer des Michigansees erreichen. Von dort fahren sie nach Nordwesten tief in den Bundesstaat Wisconsin hinein.

 

1850 besteht Wisconsin fast nur aus isolierten kleinen Dörfern, erreichbar über primitive Straßen und kleine Kanäle. Der Bau von Eisenbahnen hat gerade erst begonnen. Die nördliche Hälfte des Staates ist praktisch Wildnis. Ein ordentliches Gericht gibt es noch lange nicht. Frontier - Land an der Grenze.

 

Die Famlie Brücher, die die lange Reise heil überstanden hat, läßt sich nahe Lowell im Elba Township nieder, wo Daniel Brücher 160 Acres Land erworben hat. Dort errichtet er sich seinen Bauernhof, der hier in Amerika "Farm" heißt.

 

Die Hälfte des Landes gehört seinem Sohn Daniel junior, und dieser läßt sich dort mit seiner Familie nieder.

 

 

Nachkommen von Daniel Brücher

 

1. Generation

 

1. DANIEL2 BRÜCHER (JOHANN JAKOB1) wurde geboren am 08.01.1788 in Leisel und starb am 01.11.1857 in Elba, Wi. Er heiratete MARIA ELISABETHA HÜTTEL am 15.04.1824 in Bornerhof. Sie wurde geboren 1803 - 1804 in Reichweiler und starb um 1874 in Columbus, Wi.

       

Kinder von DANIEL BRÜCHER und MARIA HÜTTEL sind:

2.i.     DANIEL3 BRÜCHER, * 30.10.1824, Bornerhof, + 17.09.1881, Elba, Dodge, Wi.

ii.        JOHANN KARL BRÜCHER, * 28.01.1827, Bornerhof, + 01.03.1839, Bornerhof.

3.iii.    ELISABETH BRÜCHER, * 11.10.1829, Bornerhof, + nach 1905.

4.iv.    JAKOB KARL BRÜCHER, * 20.05.1832, Bornerhof, + zwi. 1880 - 1900, Minneapolis, Hennepin,

          Minnesota.

5.       v.     KATHARINA BRÜCHER, * 19.07.1834, Bornerhof, + 1929, Lowell, Dodge, Wi.

6.       vi.     LOUISA BRÜCHER, * 07.04.1839, Bornerhof, + vor 1896, Minnesota.

7.       vii.    PHILIPP JOHANN BRÜCHER, * 12.01.1840, Bornerhof, + 14.08.1879, Elba, Dodge, Wi.

8.       viii.   JOHANNA JOSEPHINE BRÜCHER, * 05.04.1842, Bornerhof, + 1920-1930, Columbus, Wi.

9.ix.    JOHANN KARL BRÜCHER, * 12.01.1845, Bornerhof, + 30.09.1932, Reesville, Dodge, Wi.

 

 

2. Generation

 

2. DANIEL3 BRÜCHER (DANIEL2, JOHANN JAKOB1) wurde geboren am 30.10.1824 in Bornerhof und starb am 17.09.1881 in Elba, Dodge, Wi. Er heiratete BARBARA KÖNIG am 04.07.1856 in Portland. Sie wurde geboren am 08.02.1836 in Mauern, Bayern und starb am 26.07.1913 in Danville, Wi.

       

Kinder von DANIEL BRÜCHER und BARBARA KÖNIG sind:

10.i.   FRED4 KING, * 04.1854, Wi; Pflegekind.

ii.        LOUISA BRÜCHER, * 1859, Elba, Dodge, Wi.

iii.       JOSEPHINE BRÜCHER, * 1862, Elba, Dodge, Wi.

iv.       WILLIAM BRÜCHER, * 1864, Elba, Dodge, Wi.

v.       EDWARD BRÜCHER, * 03.1866, Elba, Dodge, Wi; oo (1) AMALIA N., * 1868, Wi; oo (2) CORNELIA E.

          PILLINER, 12.05.1896, Mountain Home, Elmore, Idaho, * ca. 1870.

vi.       ELISABETH BRÜCHER, * 1868, Elba, Dodge, Wi.

11. vii.  DANIEL BRÜCHER, * 1869, Elba, Dodge, Wi, + 15.04.1953, Walla Walla, Washington.

viii.     CHARLES BREYER, * 05.1872, Elba, Dodge, Wi; oo CARRIE E. HICKS, 25.11.1917, Boise, Ada, Idaho,

          * ca. 1885, Idaho.

 

 

3. ELISABETH3 BRÜCHER (DANIEL2, JOHANN JAKOB1) wurde geboren am 11.10.1829 in Bornerhof und starb nach 1905. Sie heiratete ANDREAS J. LAPP am 02.07.1850 in Lowell, Dodge, Wi. Er wurde geboren am 10.1816 in Baden Württemberg und starb nach 1905.

       

Kinder von ELISABETH BRÜCHER und ANDREAS LAPP sind:

12.i.   ELMENA4 LAPP, * 1852, Lowell, Dodge, Wi.

ii.        ELLA LAPP, * 1858, Lowell, Dodge, Wi.

13.iii.  CHARLES LAPP, * 11.1860, Lowell, Dodge, Wi, + zwi. 1930 - 1940, Wi.

 

 

4. JAKOB KARL3 BRÜCHER (DANIEL2, JOHANN JAKOB1) wurde geboren am 20.05.1832 in Bornerhof und starb zwi. 1880 - 1900 in Minneapolis, Hennepin, Minnesota. Er heiratete ELIZABETH SLICKNEY am 01.01.1856 in Lowell, Dodge, Wi, Tochter von M.K. SLICKNEY und PHILINA N. Sie wurde geboren ca. 1838 in New Hampshire und starb zwi. 1880 - 1900 in Minneapolis, Hennepin, Minnesota.

       

Kinder von JAKOB BRÜCHER und ELIZABETH SLICKNEY sind:

14.i.   EDGAR L.4 BREYER, * 09.1859, Lowell, Dodge, Wi, + vor 1930, Minneapolis, Hennepin, Minnesota.

ii.        NELLIE E. BREYER, * 1869, Lowell, Dodge, Wi.

 

 

5. KATHARINA3 BRÜCHER (DANIEL2, JOHANN JAKOB1) wurde geboren am 19.07.1834 in Bornerhof und starb am 1929 in Lowell, Dodge, Wi. Sie heiratete PHILIP RUNKEL am 30.11.1856 in Lowell, Dodge, Wi, Sohn von JOHANN RUNKEL und MARIA N. Er wurde geboren ca. 1830 nahe Koblenz und starb zwi. 1880 - 1890 in Lowell, Dodge, Wi.

       

Kinder von KATHARINA BRÜCHER und PHILIP RUNKEL sind:

i.        LOUISA4 RUNKEL, * 1856 - 1857, Lowell, Dodge, Wi, + zwi. 1870 - 1880, Wi.

ii.        LOUIS P. RUNKEL, * 02.1858, Lowell, Dodge, Wi; oo NELLIE M. N., 1885, * 01.1869, Wi.

iii.       EMMA RUNKEL, * 1863, Lowell, Dodge, Wi.

15.iv.  FRANK P. RUNKEL, * 03.1864, Lowell, Dodge, Wi.

v.       MARGARET RUNKEL, * 1866, Grafton, Ozaukee, Wi.

 

 

6. LOUISA3 BRÜCHER (DANIEL2, JOHANN JAKOB1) wurde geboren am 07.04.1839 in Bornerhof und starb am vor 1896 in Minnesota. Sie heiratete FRED HEIDBREAK, Sohn von N. HEIDBREAK und DORA N. Er wurde geboren am 10.1836 in Mecklenburg Vorpommern und starb nach 1920 in Denver, Colorado.

       

Kinder von LOUISA BRÜCHER und FRED HEIDBREAK sind:

16.i.   CHARLES4 HEIDBREAK, * 10.1862, Wi, + 1927, Denver, Arapahoe, Colorado.

ii.        EDWARD HEIDBREAK, * 1865, Wi.

iii.       LOUISE HEIDBREAK, * 1869, Wi.

iv.       FRED W. HEIDBREAK, * 08.03.1874, Wi, + 1954, Denver, Arapahoe, Colorado; oo LOUISA F. BRIESE,

          1898, Columbus, Wi, * 03.1874, Deutschland, + 1940, Denver, Colorado.

 

 

7. PHILIPP JOHANN3 BRÜCHER (DANIEL2, JOHANN JAKOB1) wurde geboren am 12.01.1840 in Bornerhof und starb am 14.08.1879 in Elba, Dodge, Wi. Er heiratete ANNA MARIA KNARR am 29.11.1860 in Portland, Wi. Sie wurde geboren am 29.11.1839 in Cleveland, Ohio und starb am 05.07.1926 in Fond Du Lac, Wi.

       

Kinder von PHILIPP BRÜCHER und ANNA KNARR sind:

i.        FREDERIC4 BRÜCHER, * 1862, Elba, Dodge, Wi.

ii.        ALBERT BRÜCHER, * 1864, Elba, Dodge, Wi.

iii.       BERTHA BRÜCHER, * 1866, Elba, Dodge, Wi.

iv.       MARY BRÜCHER, * 03.1866, Elba, Dodge, Wi.

v.       JAKOB BRÜCHER, * 1868, Elba, Dodge, Wi.

vi.       JAKOB BRÜCHER, * 1868, Elba, Dodge, Wi.

vii.      HENRY BRÜCHER, * 11.1877, Elba, Dodge, Wi.

 

 

8. JOHANNA JOSEPHINE3 BRÜCHER (DANIEL2, JOHANN JAKOB1) wurde geboren am 05.04.1842 in Bornerhof und starb zwi. 1920 - 1930 in Columbus, Wi. Sie heiratete CHARLES AUGUST COLONIUS am 11.09.1866 in Lowell, Dodge, Wi. Er wurde geboren am 13.04.1836 in Wächtersbach und starb am 27.01.1903 in Columbus, Wi.

       

Kind von JOHANNA BRÜCHER und CHARLES COLONIUS ist:

17.i.   JESSAMINE4 MAY, * 13.08.1878, Illinois, + 01.05.1956, Santa Barbara, CA; Adoptivkind.

 

 

9. JOHANN KARL3 BRÜCHER (DANIEL2, JOHANN JAKOB1) wurde geboren am 12.01.1845 in Bornerhof und starb am 30.09.1932 in Reesville, Dodge, Wi. Er heiratete BERTHA KNAAR am 25.03.1868 in Elba, Dodge, Wi, Tochter von GEORGE KNAAR und BARBARA N. Sie wurde geboren am 10.1851 in Ohio.

       

Kinder von JOHANN BRÜCHER und BERTHA KNAAR sind:

i.        LEWIS4 BRÜCHER, * 12.1877, Elba, Dodge, Wi.

ii.        JARIN BRÜCHER, * 09.1880, Elba, Dodge, Wi.

iii.       ROBERT BRÜCHER, * 03.1886, Elba, Dodge, Wi.

 

 

3. Generation

 

10. FRED4 KING (DANIEL3 BRÜCHER, DANIEL2, JOHANN JAKOB1) wurde geboren am 04.1854 in Wisconsin.

       

Kinder von FRED KING sind:

i.        ESTELLA5 KING, * 05.1889, Wi.

ii.        EDWARD KING, * 12.1892, Wi.

 

 

11. DANIEL4 BRÜCHER (DANIEL3, DANIEL2, JOHANN JAKOB1) wurde geboren am 1869 in Elba, Dodge, Wi und starb am 15.04.1953 in Walla Walla, Washington. Er heiratete MARGARET C. BRADSHAW am 12.03.1902 in Challis, Custer, Idaho. Sie wurde geboren 1879 in Challis, Custer, Idaho.

       

Kinder von DANIEL BRÜCHER und MARGARET BRADSHAW sind:

i.        RUTH B.5 BREYER, * 1905, Challis, Custer, Idaho.

ii.        RUBY L. BREYER, * 02.1908, Challis, Custer, Idaho.

 

 

12. ELMENA4 LAPP (ELISABETH3 BRÜCHER, DANIEL2, JOHANN JAKOB1) wurde geboren am 1852 in Lowell, Dodge, Wi. Sie heiratete WILLIAM REINHARD am 20.10.1872 in Lowell, Dodge, Wi. Er wurde geboren am 1846 in Deutschland.

       

Kinder von ELMENA LAPP und WILLIAM REINHARD sind:

i.        HENRY W.5 REINHARD, * 1873, Wi.

ii.        EMMA E. REINHARD, * 1876, Wi.

iii.       CHARLOTTE REINHARD, * 1879, Wi.

 

 

13. CHARLES4 LAPP (ELISABETH3 BRÜCHER, DANIEL2, JOHANN JAKOB1) wurde geboren am 11.1860 in Lowell, Dodge, Wi und starb zwi. 1930 - 1940 in Wisconsin. Er heiratete ANNIE. Sie wurde geboren ca. 1879 in Wisconsin und starb nach 1940.

       

Kinder von CHARLES LAPP und ANNIE N. sind:

i.        ALME A.5 LAPP, * 07.1895, Lowell, Dodge, Wi.

ii.        FENE LAPP, * 1900, Lowell, Dodge, Wi.

18.iii.  ALLEN C.G. LAPP, * 1904, Lowell, Dodge, Wi.

iv.       LOIS LAPP, * 1911, Lowell, Dodge, Wi.

 

 

14. EDGAR L.4 BREYER (JAKOB KARL3 BRÜCHER, DANIEL2, JOHANN JAKOB1) wurde geboren am 09.1859 in Lowell, Dodge, Wi und starb vor 1930 in Minneapolis, Hennepin, Minnesota. Er heiratete AMANDA E. 1890 in Minneapolis, Hennepin, Minnesota. Sie wurde geboren 09.1864 in Pennsylvania und starb zwi. 1910 - 1920 in Minneapolis, Hennepin, Minnesota.

       

Kind von EDGAR BREYER und AMANDA N. ist:

i.        HELEN5 BREYER, * 05.1895, Minneapolis, Hennepin, Minnesota.

 

 

15. FRANK P.4 RUNKEL (KATHARINA3 BRÜCHER, DANIEL2, JOHANN JAKOB1) wurde geboren am 03.1864 in Lowell, Dodge, Wi. Er heiratete ELLA G. N. am 1897 in Lowell, Dodge, Wi. Sie wurde geboren 02.1871 in Wisconsin.

       

Kind von FRANK RUNKEL und ELLA N.  ist:

i.        LENA M.5 RUNKEL, * 1898, Lowell, Dodge, Wi.

 

 

16. CHARLES4 HEIDBREAK (LOUISA3 BRÜCHER, DANIEL2, JOHANN JAKOB1) wurde geboren im Oktober 1862 in Wisconsin und starb 1927 in Denver, Arapahoe, Colorado. Er heiratete IRENE N. Sie wurde geboren 1868 in Ohio und starb 1957 in Denver, Arapahoe, Colorado.

       

Kind von CHARLES HEIDBREAK und IRENE N.   ist:

19.i.   RALPH5 HEIDBREAK, * 21.09.1893, Denver, Arapahoe, Colorado, + 1918.

 

 

17. JESSAMINE4 MAY (JOHANNA JOSEPHINE3 BRÜCHER, DANIEL2, JOHANN JAKOB1) wurde geboren am 13.08.1878 in Illinois und starb am 01.05.1956 in Santa Barbara, CA. Sie heiratete FRANK A. WOODMAN. Er wurde geboren ca. 1880 in Wisconsin.

       

Kinder von JESSAMINE MAY und FRANK WOODMAN sind:

i.        CARL C.5 WOODMAN, * 1904, Portage, Wi, + 20.02.1973, Wi; oo EVA MAY N., 1928, * 1903, Wi.

20.ii.   DONALD WOODMAN, * 17.12.1904, Portage, Wi, + 13.02.1991, Portage, Wi.

 

 

4. Generation

 

18. ALLEN C.G.5 LAPP (CHARLES4, ELISABETH3 BRÜCHER, DANIEL2, JOHANN JAKOB1) wurde geboren 1904 in Lowell, Dodge, Wi. Er heiratete ERNA N., wurde geboren 1906 in North Dakota.

       

Kind von ALLEN LAPP und ERNA N.      ist:

i.        DAVID6 LAPP, * 1939, Wi.

 

 

19. RALPH5 HEIDBREAK (CHARLES4, LOUISA3 BRÜCHER, DANIEL2, JOHANN JAKOB1) wurde geboren am 21.09.1893 in Denver, Arapahoe, Colorado und starb am 1918. Er heiratete MURIEL N. Sie wurde geboren 1896 in Minnesota.

       

Kinder von RALPH HEIDBREAK und MURIEL N. sind:

i.        ALICE RENE6 HEIDBREAK, * 1916, Denver, Colorado, + 1921, Denver, Colorado.

ii.        RALPH HEIDBREAK, * 08.1919, Denver, Colorado.

 

 

20. DONALD5 WOODMAN (JESSAMINE4 MAY, JOHANNA JOSEPHINE3 BRÜCHER, DANIEL2, JOHANN JAKOB1) wurde geboren am 17.12.1904 in Portage, Columbia, Wi und starb am 13.02.1991 in Portage, Columbia, Wi. Er heiratete RUBY L. N. Sie wurde geboren am 21.06.1914 in Portage, Columbia, Wi und starb am 21.01.1977 in Portage, Columbia, Wi.

       

Kinder von DONALD WOODMAN und RUBY N. sind:

i.        ELAINE RUBY6 WOODMAN, * 19.05.1933, Portage, Columbia, Wi, + 01.11.1973, Portage, Columbia,

          Wi; oo N. STEIN, * ca. 1930.

ii.        DIANNE R. WOODMAN, * 1937, Portage, Columbia, Wi.

 

 

 

 

Charles August Colonius

 

Charles August Colonius erhielt eine klassische Ausbildung in Büdingen. Im Mai 1854 verließ der 18-Jährige seine Heimat und wanderte auf dem Segler „Bremen“ nach Amerika aus. Er diente fünf Jahre lang in der Bundesarmee unter den Generälen Sydney A. Johnson und Harney. Als seine Dienstzeit abgelaufen war, erfuhr er vom Tod seines Vaters und kehrte nach Deutschland zurück, wo er etwa drei Jahre blieb. 1863 kehrte er nach Amerika zurück, wo er sich umgehend in Watertown, Wisconsin, freiwillig meldete. In den USA war der Bürgerkrieg ausgebrochen, und Colonius diente in der K-Kompany, 3. Wisconsin Cavalry Regiment. Trotz einiger gefährlicher Einsätze kehrte er unverletzt nach Watertown zurück, wo er Johanna Josephine Brücher, eine Tochter von Daniel Brücher und Margaretha Hüttel, heiratete. Im Winter 1867-68 zog das Ehepaar nach Columbus, Wisconsin, wo Colonius eine Anstellung im Geschäft der Gebrüder Fuller fand. Er arbeitete sich hoch und stieg im Januar 1874 als Partner in den Großhandel von George Linck und Co ein. Er engagierte sich auch stark im öffentlichen Leben und wurde bald ein geachteter Bürger. 1881 zog er nach Portage um und war vier Perioden lang Schatzmeister des Counties. Politisch gesehen war er eingefleischter Republikaner; 1860, als er zum ersten Mal wählen durfte, stimmte er für Abrahm Lincoln. Aus der Ehe gingen keine Kinder hervor, deshalb adoptierte das Ehepaar ein Mädchen namens Jessamine May. Colonius starb am 27.01.1903 nach langer schwerer Krankheit.

 

Im Sommer 1892 besuchte das Ehepaar Colonius mit Tochter seine Geburtsorte in Deutschland und verbrachte dort ein paar Monate.

 

aus: Portage, Columbia County, Wisconsin State Register 31. Jan 1903, Nachruf

 

 

 

Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika

 

Von 1790 bis 1867 schrieben die amerikanischen Bundesgesetze vor, daß freie weiße Männer, die 21 oder älter waren und Bürger werden wollten, die Aufnahme als Bürger beantragen konnten, wenn sie die örtlichen Erfordernisse erfüllten. Ihre Ehefrauen und Kinder wurden automatisch miteingebürgert.

 

Dieser Vorgang erforderte zwei Schritte:

 

Nachdem man ein Jahr lang in einem beliebigen Bundesstaat gewohnt hatte, konnte man eine Absichtserklärung abgeben, daß man Bürger der Vereinigten Staaten werden wollte. Nach fünf Jahren, in denen der Antragsteller nachgewiesenermaßen ununterbrochen dort gewohnt hatte, folgte der eigentliche Antrag. Menschen afrikanischer Abstammung konnten nach dem Bürgerkrieg zum erstenmal überhaupt Bürger werden, und Frauen erhielten ein eigenes Staatsbürgerschaftsrecht nach 1922.

 

Der Antragsteller beantragte schriftlich die Bürgerrechte und erhielt - wenn dem Antrag stattgegeben wurde - eine Einbürgerungsurkunde. Da beide Vorgänge vor einem Gericht stattfanden und eine Befragung Teil der Prozedur war, mußte das Gericht eine Aufzeichnung anfertigen und sie in seinen Akten festhalten.

 

Die Absichtserklärung enthielt den Namen des Antragsstellers, sein Alter, Geschlecht, Geburtsort, Wohnort und Nationalität, den Namen des Landes, dem er vorher die Treue geschworen hatte, den Tag und Ort seiner Landung in den Vereinigten Staaten, den Namen des Richters, der der Antragsverhandlung vorsaß, den Namen des Gerichtshofes und den Ausstellungstag. Manchmal ist auch der Name des Schiffes vermerkt, mit dem er nach Amerika kam.

 

Die Akten enthielten außerdem die Ergebnisse einer Befragung zweier Zeugen, die die Moral und Loyalität des Antragsstellers bezeugten. Wenn dem Antrag stattgegeben wurde, wurde eine Kopie der Einbürgerungsurkunde an den Aussteller ausgehändigt, die zu den Gerichtsakten kam.

 

Viele Gerichtsunterlagen gingen verloren, und andere wurden an verschiedenen Orten zentral gelagert. Einige Länder haben Einrichtungen zur Lagerung von alten Landes- und Gemeindeakten, in anderen Ländern verbleiben diese Unterlagen beim Gericht. Seit 1906 werden die Unterlagen bezüglich Einwanderungen von Bundesverwaltungen zentral gesammelt.

 

Zwischen 1855 und 1922 konnte eine Frau Bürgerin werden durch die Heirat eines Bürgers oder durch die Einbürgerung eines Ehemannes. Später forderte das Gesetz die Einbürgerung sowohl des Mannes als auch der Ehefrau, um zu vermeiden, daß Heiraten nur wegen der Einbürgerung stattfanden (marriage mills).

 

Manche Einwanderer haben die amerikanische Staatsbürgerschaft vielleicht nie beantragt, was nicht außergewöhnlich ist, aber alle Kinder, die ihnen in den Vereinigten Staaten geboren wurden, waren automatisch Bürger." (Literatur: John J Newman "American naturalization Process and Procedures 1790-1985", 1985)

 

Daniel Brücher stellte seinen Antrag auf Einbürgerung im Jahre 1856:

 

"Erklärung der Absicht, ein Bürger der Vereinigten Staaten zu werden

 

Vereinigte Staaten von Amerika

Staat Wisconsin, Dodge County, ss.

Daniel Brücher erschien persönlich vor dem Unterzeichner, dem Beamten des Kreisgerichtshofes des besagten Landkreises, der hier als aufnehmende Behörde auftritt, und sagte unter Eid aus, daß er in Deutschland geboren sei, im oder um das Jahr 1788, daß er in die Vereinigten Staaten ausgewandert und im Hafen von New York an Land gegangen sei im oder um den Monat Juni im Jahre 1847, daß es - bona fide - seine Absicht ist, ein Bürger der Vereinigten Staaten zu werden, und daß er für immer jedwede Treue irgendeinem fremdländischen Prinzen, Potentaten, Staat oder Souverän, und zwar speziell Friedrich Wilhelm, König von Preußen, gegenüber ablehnt, von dem er ein Untertan war.

 

Unterschrieben und beeidigt an diesem 1. Tag im Oktober AD 1856

(Unterschrift Daniel Brücher)"

 

 

 

 

 

Daniel Brücher stellt seinen Antrag, Bürger der Vereinigten Staaten zu werden (zur Verfügung gestellt von Bob Breyer, Raleigh, NC).

 

Brücher und Breyer - ein deutscher Name wird amerikanisiert

 

Schon zu Lebzeiten Daniels wurde der Name Brücher, der für Amerikaner ein Zungenbrecher darstellt (es fällt ihnen schwer, das "ü" auszusprechen), amerikanisiert. Brücher - das ist die hochdeutsche Aussprache. In den alten Urkunden taucht immer wieder die Version "Briecher" oder gar "Brieger" auf. Auf Englisch würde man das "Breeger" schreiben. Irgendwie wurde dann die Schreibweise "Breyer" daraus, wobei der Name in Wisconsin als "Brie-jer" ausgesprochen wird, was der mundartlichen deutschen Aussprache am nächsten kommt.

 

"Brüchers Sohn Daniel junior, Farmer, Sektion 26, Postoffice Danville, wurde geboren in Preußen im Jahre 1824 und kam in dieses Land zusammen mit seinen Eltern Daniel und Elisabeth Brücher. Sein Vater kaufte 160 acres Land im Elba Township, von denen 80 zu der Farm seines Sohnes Daniel gehören. Seine Eltern hatten acht Kinder, von denen noch sieben leben. Vier wohnen in Dodge County, zwei in Columbia County und eins in Minnesota. Sein Vater starb am 1. November 1857.

 

Daniel ist verheiratet mit Barbara King, deren Eltern Kaspar König und Katherine Grund im Jahre 1853 aus Mauern in Bayern kamen und sich in Portland, WI, niederließen. Daniel und Barbara haben sieben Kinder: - Louisa, Josephine, William, Edward, Elizabeth, Daniel und Charles." (Geschichte von Dodge Co., Wisconsin, Seite 745)

 

Daniels Todesdatum kennen wir aus einem Brief vom 15. Mai 1905, den seine Witwe, Mrs. Daniel Breyer, Waterloo, Wisconsin, 24 Jahre später an ihren Schwiegersohn Ernest Schute schrieb.

 

"Daß alter meiner Kinter Barbara Brücher 

mein Sohn William Heinrich ist Geboren den 20ten Mey 1857, und ist alt geworden 5 Jahr 10 Mohnath, seine Krankheit war das Scharlach Fieber,

Meine Tochter Luisa Katharina ist Gebohren d. 4 Febermahr 1859

Meine Tochter Josevina ist geboren den 14 den Februwahr 1862,

Mein Sohn William ist Geboren den 31den dezember 1964

Mein Sohn Etmatsch (Edward) ist geboren den 4 Märtz 1866

Mein Sohn Danil ist geboren den 3 Märtz 1870

Mein Sohn Johan Karel Auggust ist geboren den 24 Mai 1872

 

Mein Vatter Kaspar König ist geboren den 9 noheber 1806 und Gestorben ist er den 22den Sebtember 1873 seine Krangheit war der Schlagflus.

Meine Mutter Katharina Geboren den 28 August 1804 und Gestorben ist sie den 17. Mai, ihre Krangheit wahr die Wassersucht.

 

Mein man Danil verungligde auf dem Heimweg von Kollombes (Columbus, Wisconsin) Freitag abent 9 uhr den 16 Sebtember, schliff in Wabsters Barn (barn = Scheune), am Samsdag morgens 8 uhr kam er zu mir und am Sontag morgen von 1 bis 2 uhr starb er im Jahr 1881, geboren den 30 Okdober 1824. Gestorben den 18 Sebtember 1881 sein Alter war 56 Jar 10 monat 18 tag."

 

Auf den Spuren ihres Urgroßvaters sind nun Amerikaner nach Deutschland gekommen. Robert "Bob" Breyer und seine Frau Marian nahmen im März 1998 über das St. Wendeler Stadtarchiv Kontakt mit mir auf. Bob hatte schon vor einigen Jahren ein professionelles Ahnenforschungsinstitut in der Nähe von Köln beauftragt, den Herkunftsort seiner Vorfahren zu finden. Sein Anhaltspunkt war der Geburtsort eines Sohnes von Daniel Brücher: St. Wendel 1845. Was das Institut in zwei Jahren nicht schaffte, gelang mir in einer knappen Woche. Glücklicherweise befragte ich die richtigen Leute, erhielt die richtigen Hinweise und konnte Bob per Telefon informieren, daß ich die "Hittels" und die "Bluischboat Mill" und den "Bosner Hoff" gefunden hatte. Und seine Vorfahren, die Familien Brücher und Hittel. Hier in Deutschland nahm ich Kontakt mit den Nachkommen der Hiergebliebenen auf. Alte Photos tauchten dabei auf und einige wenige, alte Urkunden aus Familienbesitz. In der letzten Augustwoche kam Bob dann mit seiner Frau Marian und seinen Cousinen Marie Dollak aus Madison im Bundesstaat Wisconsin (wohin der Urahn einst ausgewandert war) und Janice Thompson von Bainbridge Island im Bundesstaat Washington an der amerikanischen Westküste. Begleitet wurden die beiden Schwestern von ihrem Bruder Donald Breyer, der ebenfalls in Wisconsin wohnt.

 

Marie, Janice und Donald sind die Enkel von William Brücher, einem der Söhne von Daniel junior. Bob's Urgroßvater war Philip Johann Brücher, ein Bruder von Daniel junior.

 

Meine Frau und ich hatten ein Programm zusammengestellt, das den Besuchern aus Amerika möglichst viel zeigen sollte, ohne sie gleichzeitig zu erschlagen. Wir besuchten am Sonntag das Burgfest auf der Grimburg, am Montag gab es eine Führung durch St. Wendel.

 

Am Dienstag ging es in medias res: Hugo Brücher hieß uns im Stammhaus der Brücher-Familie in Leisel willkommen, und Pfarrerin Hoppmann führte uns durch die Kirche Heiligenbösch, unter der bei Renovierungsarbeiten die Reste eines römischen Landhauses entdeckt wurden. Am Mittwoch fuhren wir von Bingen aus den Rhein hinauf und schauten uns die Marksburg bei Braubach an (von früheren Amerika-Besuchern wußte ich, daß dieser Programmpunkt besonders gut ankommt). Am Donnerstagmorgen führte uns Kurt Brücher durch seine Mühle zwischen Niederbrombach und Kronweiler, nicht weit von Leisel entfernt; eine zünftige Mahlzeit gab es mittags in der Bleichbachmühle nahe Grügelborn bei Familie Karl Baur. Und am Freitag waren wir bei den Rolingers und den Wagners auf dem Bornerhof und stellten dort Fragen über Fragen, die alle - soweit möglich - bereitwillig beantwortet wurden. Am Samstag ging es nach Trier, wo Annegret Reh-Gartner vom Weingut Reichsgraf von Kesselstadt speziell für uns eine Weinprobe angesetzt hatte, am Sonntag schließlich zum Trachtenumzug an den Bostalsee (Bob gefiel es besonders gut, daß wir aus St. Wendel extra für seinen Besuch 50.000 Leute zusammengetrommelt und diesen tollen Umzug organisiert hatten).

 

Am Montagmorgen fuhren unsere Gäste wieder nach Hause. Sie waren sich sicher, nicht zum letzten Mal im St. Wendeler Land gewesen zu sein. Überall waren sie als weit entfernte Verwandte begrüßt und als Freunde herzlich willkommen geheißen worden. Der Besuch ist zu Ende, doch die Arbeit geht weiter. Dokumente müssen übertragen und ausgewertet, die alten Daten aktualisiert und manche gänzlich überarbeitet werden. Und das alles bis zum nächsten Jahr, bis zum Gegenbesuch in Amerika.

 

Historische Forschungen · Roland Geiger · Alsfassener Straße 17 · 66606 St. Wendel · Telefon: 0 68 51 / 31 66
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