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Räthsel Aus Schillers Gedichten in 2. Theilen

 

N: 9.69

Wie stammen unsere sechs* Geschwistere

Von einem wunderbaren Paar:

Die Mutter ewig nagt und düster

der Vater fröhlich immerdar

 

2)

Von beiden erbten wir die Tugend

Von Ihr die Milde, von Ihm den Glanz

So drehn wir uns in ew’ger Dugend

Um dich herum im Zirkeltanz.

 

3)

Gern meiden wir die schwarzen Höhlen

Und lieben uns den heitern Tag:

Wir sind es, die die Welt beseelen

Mit unsres Lebens Zauberschlag

 

4)

Wir sind des Frühlings lüftge Boten

und führen seinen muntern Reih’n

Drum fliehen wir das Haus der Todten

denn um uns her, muß Leben sein.

 

5)

Uns mag kein Glücklicher entbehren

Wir sind dabei, wo man sich freut

Und läßt der Kaiser sich verehren,

Wir leihen ihm die Herrlichkeit.

 

* Ob wohl hier nicht eine Schwester an der Zahle fehlt, die verblichen ist?

 

Auflösung des Räthsels

N: 9

 

1)

Der Vater Phoebus freudig immer

Erzeugt in Mutter Erde Schooss

Gebeugter Sieben Farben Schimmer

An sich Geschwister körperlos.

 

2)

Auf Körpern doch sieht man sie walten

Vom Sonnenlichte stets bestrahlt

Nach Körperform und Licht sich g’stalten

Im Glanz und Milde oft gemalt.

 

3)

Sie sind es, die die Welt beseelen

doch Leben giebt uns jeder Tag.

Schon leidet dies in dunklen Höhlen

Die Nacht bringt gar den Todesschlag.

 

4)

Im Frühling unter Flora’s Gaben

Bewundert man ihr Zauberspiel

Im Todtenhaus Entseelte laben

Hier führt ihr Mühen nicht zum Ziel

 

5)

Sie weilen gerne bei Gesandten

Wo Bacchus treibet seinen Spuck

Beim Kaisers Hof in Gallastanden

Da prangen sie im Damastschmuck.

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