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18. Jahrhundert -> 1714-1729 Wunder nach Anrufung des hl. Wendelin

1714-1729 Wunder nach Anrufung des hl. Wendelin

 

Abgeschrieben durch Walter Hannig aus einem „Orgelsammelbuch von 1608“ im Pfarrarchiv St. Wendel:

(Die Abschrift erfolgte vor 1975, die Vorlage befindet sich aber 2017 nicht mehr im Pfarrarchiv. Übersetzung: M. Stitz 2017)

 

Mirabilia quae acciderunt supplicantibus per intercessionem S. Patronis nostri Wendalini,

notata fideliter a Jo. Christiano Stackler Pastore 1711.

Wunder, welche die Bittsteller auf die Fürsprache unseres heiligen Patrons Wendelinus erlebten, getreulich aufgeschrieben von Pastor Johann Christian Stackler 1711.

 

Anno 1714  16.Maij venit Mathias Stetion de Treviri, vota sua persolvit offerens candelam et 3 sacra, quae fecerat, ut filius eius 10 annorum liberaretur a variis morbis et praesertim maligna scabie: liberatus est.

Im Jahre 1714 am 16. Mai kam Mathias Stetion von Trier (und) erfüllte sein Gelübde, indem er eine Kerze opferte und drei Messen stiftete, das er abgelegt hatte, damit sein zehnjähriger Sohn von verschiedenen Krankheiten und besonders von einem bösartigen Ausschlag befreit würde: Er ist befreit.

 

Anno 1716 in festo Corporis Christi venit mulier ex Sueviae partibus, obtulit suum s(acrificium) in summa ara palam pro teste m(e) se intercessione B. Wendalini amissum per aliquot temp(us) visum recepisse.

Im Jahre 1716, an Fronleichnam, kam eine Frau aus dem Schwabenland, brachte ihr Opfer öffentlich auf dem Hochaltar dar, vor mir als Zeugen, (und erklärte,) dass sie auf die Fürbitte des seligen Wendelin ihr zeitweise verlorenes Sehvermögen wiedererlangt habe.

 

Anna Maria Königin oriunda honestis catholicis parentibus de Colmar 1718  23 Julii vota sua hic ad St. Wendalini reliquias persolvit cuius intercessione ab 8 annorum febri liberata fuit.

Anna Maria König, Tochter ehrbarer katholischer Eltern aus Colmar, erfüllte am 23. Juli 1718 ihr Gelübde hier vor den Reliquien des heiligen Wendelin, auf dessen Fürsprache sie von einem acht Jahre anhaltenden Fieber befreit wurde.

 

Anno 1726 mense august(i) vota sua hic persolvit foemina quaedam in Landstuhl anna Scherer pro curatione filii sui omnium membrorum usu debilitati, quae domum reversa illum sanum repperit, quod ipsa paulo post huc reveniens bonis testimoniis ipsa testata est.

Im Jahre 1726 im Monat August erfüllte hier eine gewisse Frau aus Landstuhl, Anna Scherer, ihr Gelübde für die Heilung ihres Sohnes, der im Gebrauch aller Glieder geschwächt war: Als sie nach Hause zurückkam, fand sie ihn gesund, was sie selbst glaubwürdig bezeugte, als sie wenig später nach hier zurückkam.

 

Anno 1729 festo pentecostes venit h(uc?) Andreas Rupert ex rullwingen Comitatis Bitschensis parochia Lutweiler et ad tumbam Sti. Patroni nostri Wendalini persolvit vota quae circa festum Sti. Martini emiserat nempe corpus Sti. huius visitandi ad per intercessionem eius recuperandam sanitatem qua per annos 19 privatus erat misere afflictus

Im Jahre 1729, an Pfingsten, kam nach hier Andreas Rupert aus Rullwingen, Grafschaft Bitsch, Pfarrei Lutweiler, und erfüllte am Grab unseres heiligen Patrons Wendelin sein Gelübde, das er in der Zeit des Festes des heiligen Martin getan hatte, den Leichnam dieses (unseres) Heiligen zu besuchen, um durch dessen Fürsprache die Gesundheit wiederzuerlangen, die er, schwer krank, 19 Jahre lang entbehrt hatte,

 

mit der gelb und schwartzsucht geplaget, auch mit solchem außweiß, daß er etliche Jahr lang daß höchste Gutt nicht hätt empfangen können, dießer mit nahmen andreas rubert von rullwingen im bitscher land sagte und bezeuget es mit einem eydtschwur wie daß er viele doctoren gebraucht und sich deßwegen schier verarmet so ihme doch nicht helffen können, und da er gesehen daß menschliche mittel nicht helffen woltten, habe er an unterschiedliche heylige örther gewallfahrtet aber auch von seinen bösen Zuständen nicht können befreyet werden, biß er entlich umb daß fest deß H. Martini sich verlobt, dieße pfingsten ein bittgang hierher zuthun habe es sich allgemach gebessert, biß umb die fasten Zeit habe es gantz nachgelassen und befünde sich nunmehro gantz befreyet.

 

Haec ex ipsiusmet ore attestor Joannes Stackler pastor.

Diese Äußerung aus dessen eigenem Mund bezeuge ich, Pastor Johann Stackler.

 

Idem venit Ao. 1730 attestans coram me et praesente Patre Leonardo ordinis S. Augustini se per intercessionem Sti. Wendalini omnino convaluisse et ab illo tempore sanum et ab omnibus praememoratis accidentiis et morbis gravidis quibus tamdiu afflictabatur liberum(.)

In fidem huius J. Stackler pastor.

feria 3 pentecostes attestor F. Leonardus Thomsen Augustinus mpp.

NB. incendia in Bidburg et Tholegia.

 

Derselbe kam im Jahre 1730 und bezeugte vor mir und in Anwesenheit von Pater Leonhard aus dem Augustinerorden, dass er auf die Fürsprache des hl. Wendelin wieder ganz bei Kräften und seitdem gesund sei und frei von vorgenannten Anfällen und schweren Krankheiten, unter denen er so lange gelitten hatte.

Das bezeuge ich, Pastor J. Stackler.

Am Pfingstdienstag 1730 bezeuge ich es, Bruder Leonhard Thomsen, Augustiner, eigenhändig.

NB: Brände in Bitburg und Tholey.

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