St. Wendel den 23ten Julis 1832
Lieber Bruder!
Wir gratuliren zu deinem Namensfeste und wünschen herzlich daß du dich
dessen noch lange freuen mögest. Es war uns sehr leid zu vernehmen daß du
unwohl seiest und daß Mde Klauck schon so lang krank wäre, wir hoffen
daß du doch jetzt wieder ganz wohl bist wie wir, von Kellers Nicola und Gerhart vernahmen
es war ein schlimmes Frühjahr für sehr viele Leute; fast die Meisten selbst die Gesündesten
mußten sich in Acht nehmen die Kripp hat so viele nach Krankheiten und fast alle hatten selbe.
Meine Mame hatte 6-7 rückfälle ohne daß mann bald die Ursache nicht erkannte jetzt
ist Sie aber ganz Wohl, ich ließ Sie gar nicht ausgehn worüber Sie oft sehr unwillig
ward bis am 7 Juni hat Sie Ihre Ostern gehalten seid geht Sie aus und ein, so hoffe ich
wird uch dein und der Mde Klauck ihr übel durch die Wärme geschwinden. Doctor
war auch eine längere Zeit dadurch unwohl izt geht wieder besser will aber doch
ins Bad nach Niederbrun wohin er die nächste Woche Reißen wird wenn ihn nichts
verhintert, Mde Kirsch wird auch in ein Bad gehen ich weiß aber noch nicht wohin,
wirst du auch eins besuchen, oder wie du zwei verflossenen Jahre in Trier landen,
wenn du das thust so bitten wir doch immer jemand mit zu nehmen und besorgt zu sein
das nichts geschehen kann. Z____ und Nicola können dich ja begleiten dann sind sie
auch unter aufsicht, der Richard macht gute geschäfte ihrer Haushaltung ist ziemlich
in ordnung im ganzen genommen. Du warst so gütig uns Spargeln zu schicken wir
danken sehr dafür. Herr Pastor hatte die güte uns etlichemal zu schicken.
Mit aufrichtigem Wunsche fester Gesundheit Empfehlen wir uns dir, Seh__
und Mde Klauck verbleibend
Deine getreue Mutter und Schwester
E. u. L. Steininger