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Meine Bücher -> Pocken, Masern und die Spanische Grippe. Seuchen in St. Wendel. 1793-1919

Pocken, Masern und die Spanische Grippe
von Dr. Helmut Priewer und Roland Geiger

Der Schmied Franz Karl Weisgerber (1760-1821) aus St. Wendel und seine Ehefrau Maria Magdalena Gessner (1762-1807) hatten zwischen 1792 und 1807 10 Kinder, von denen nur zwei ihre Kindheit überlebten. Zwei Mädchen starben 1806 bei der Geburt (und kurz darauf ihre Mutter im Kindbett), ihre Schwester Barbara wurde 10 Monate alt. Eine  weitere Tochter Barbara (5 Monate) und Sohn Wendel (5 Jahre) starben im März 1799, die Zwillinge Adrian und Anna Maria mit 7 Monaten im Dezember 1804. Wendel, Barbara und die Zwillinge erlagen den beiden „großen“ Pockenepidemien, die im damals gewohnten Rhythmus von 5 Jahren auftraten.

Bei den menschlichen Pocken handelt es sich um eine schwere akute Virusinfektion, die durch Tröpfcheninfektion übertragen wird und mit einem ausgeprägten Krankheitsgefühl, hohem Fieber und einem extremen Hautausschlag, das sich später zu einem häufig eitergefüllten Pustelausschlag entwickelt, einhergeht und unbehandelt mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Tode führte. Sie traten früher alle fünf Jahre auf und forderten viele Opfer, vor allem unter Kindern bis zu 10 Jahren. Überlebende der Seuche wurden immun, trugen aber den Virus in sich. Nach fünf oder sechs Jahren, wenn „genügend“ Neugeborene dazugekommen waren, schlug sie wieder zu.

So erging es auch der Familie Weisgerber. Wendel und Barbara starben 1799, Johann überlebte. Er steckte vermutlich seine jüngeren Geschwister Wendel, Adrian und Anna Maria an, die 1805 erkrankten. Von den dreien überlebte nur Wendel.

Im katholischen Kirchenbuch St. Wendel hat der Pfarrer Castello mit seinen Kaplänen im Zeitraum von 1793 bis 1807 bei den meisten Todesfällen die Todesursache aufgeschrieben. Darauf basierend haben Dr. Helmut Priewer und ich sie analysiert und in ihrem neuen Buch „Pocken, Masern und die Spanische Grippe. Seuchen in St. Wendel 1793-1919“ veröffentlicht.

Im Jahre 1799 starben im Amt St. Wendel elf Männer und zwölf Frauen im Alter von 30 bis 75 Jahren und 152 Kinder unter 8 Jahren, von denen 135 zwischen Februar und August den Pocken zum Opfer fielen. Das waren 16 Prozent, also gut 1/6tel der zwischen 1791 und 1798 geborenen 843 Kinder.

Davon und noch einges mehr erfahren Sie in dem neuen Buch „Pocken, Masern und die Spanische Grippe“, das heuer von der Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familienforschung (ASF) herausgegeben wurde. Sie erhalten es für 15 Euro (plus 3,50 Porto) auf der Website der Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familienforschung (ASF) [https://asf-onlineshop.de] oder direkt bei mir (alsfassen@web.de).

Inhaltsverzeichnis:

Seuchen in St. Wendel
Geschichtliches zu St. Wendel
Pocken
Keuchhusten
Masern
Kindbettfieber
Grippe
Ruhr
St. Wendel aus historisch-demographischer Sicht
Friedhöfe in St. Wendel
Geistliche in St. Wendel 1793-1807
Ärzte in St. Wendel 1918/1919
Todesursachen in St. Wendeler Familien 1793-1807
Betroffene Familien in der Pfarrei St. Wendel 1793-1807
Alle Toten von 1918 und 1919

Historische Forschungen · Roland Geiger · Alsfassener Straße 17 · 66606 St. Wendel · Telefon: 0 68 51 / 31 66
E-Mail:  alsfassen(at)web.de  (c)2009 hfrg.de

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