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Das Ende

 

Am 4. Mai 1792 beginnt das Ende der Annenkapelle: Der Trierer Bischof Clemens Wenzeslaus befiehlt die Neubildung und Abtrennung der Furschweiler Pfarrei von St. Wendel und die Zerstörung der Annenkapelle, die wenig benutzt wird. Das Abbruchmaterial soll für den Bau einer Kirche in Furschweiler verwendet werden. Die Glocken und der Altar sollen nach Furschweiler geschafft werden, außerdem überträgt er alle Einkünfte der Kapelle dorthin. Deshalb ist die Schutzpatronin der Furschweilerer Pfarrgemeinde ebenfalls die heilige Anna. Innerhalb der nächsten Monate werden die beiden Glocken abgehängt; die kleinere Glocke hängt heute im Türmchen der St. Annenkapelle auf dem Wallesweilerhof. Der Altar gelangt nach Furschweiler in einem umgebauten Viehstall, der zunächst als Kirche fungiert. Am 24. Mai 1793 fragt der St. Wendeler Pfarrer Castello in Trier an, ob er weiterhin Messen in St. Anna halten muß. Muß er nicht.

 

Doch bevor die Kapelle abgerissen wird, fegt die französische Revolution durch das Land und bringt alle kirchliche Ordnung erstmal zum Erliegen. Im Jahre 1803 kehrt die Kapelle in die Pfarrei St. Wendel zurück. Bis 1810 steht sie unbeachtet und kaum besucht am Weg nach Tholey und zerfällt langsam. Am 13. Januar dieses Jahres kündigt der Bürgermeister von Walhausen, Friedrich Eschrich, die Versteigerung der Kapelle für den 21. Januar, morgens 9 Uhr an. Die Ruine wird von dem Kaufmann Philipp Cetto aus St. Wendel ersteigert; er läßt das Gebäude abreißen und vermarktet das Bruchmaterial, in dem er es an die Stadt verkauft, die es zum Bau der Brücke in der heutigen Bahnhofstraße verwendet (so schreiben es unsere Historiker in ihren Geschichtsbüchern; eine Quelle dafür ist bisher nicht bekannt.).

 

 

 

 

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