Sr. Wohlgeboren
Herrn Steininger
Oberlehrer am Gymnasium in Trier.
Lieber Bruder!
Ueberbringer dieses ist Herr Hauptmann Berger, von dem
ich dir in einigen Briefen geschrieben habe. Da sein Aufent-
halt in Trier wahrscheinlich von langerer Dauer sein wird,
so würde ich dir dankbar verbunden sein, wenn du etwas
dazu beitragen könntest, ihm denselben angenehm zu
machen. Diejenigen Herrn, mit denen du Veranlassung
nehmen wirst, ihn bekannt zu machen, werden ihn durch
seinen Geist, durch Bildung und durch seinen heiteren Sinn
ihren Beifall nicht versagen.
Ich habe in Gemeinschafft mit dem Bergamte und Herrn Pack
hier mit dem Besitzer des Feldes, wo die Versteinerungen
gefunden wurden, einen Vertrag geschlossen, auf
2 oder mehr Jahre graben zu dürfen. Wir werden deßhalb
auf der einen Seite, wo es noch thunlich ist, graben lassen
und uns in die Ausbeute theilen. Später werde ich
dir über das Gefundene Nachricht erstatten. – Kennst
du vielleicht ein kleines französisches Werk über den
Flötzbergbau, oder über das Mertscheiden (?) bei demselben?
Das würde mich sehr interessieren.
Ich grüße dich herzlich.
Dein ergebener Bruder
Steininger
Essen am 27. März 1831