Das alte Schulgebäude in der Balduinstraße 38, das jetzt auch schon gut 600 Jahre auf dem Buckel hat, scheint seine besten Tage hinter sich zu haben. Der ehemalige Umgang, um den es 100 Jahre zuvor noch so viel Streit gegeben hat, ist endgültig verschwunden bzw. versperrt. Der alte Chor im Osten ist bei den Umbauten von 1803 und 1813 begradigt worden, um mehr Raum zu gewinnen; die Spuren dieser Maßnahme sieht man noch an der Südwand ganz im Osten. Die alten gotischen Außenpfeiler nach Norden zur Balduinstraße sind spätestens 1817 verschwunden; die neubarocke Fassade läßt das uralte Gebäude dahinter nicht einmal mehr erahnen. Der alte Friedhof hat einem Schulhof Platz gemacht, der von einer dicken Stützmauer begrenzt wird. Dicht davor stehen die Latrinen für die Schüler, relativ moderne Plumpsklos, die in einen Kellerraum nach unten entsorgen. Aber das Haus steht noch. Es gehört der Stadt und wird weiterhin genutzt. Die ehemaligen Schulsäle sind als Wohnungen vermietet.