Schriftzug

H. Versteigerung

(H.1) Jakob Rörsbach aus Schmidthachenbach läßt Äcker versteigern.
Auf Anstehen des Jakob Rörsbach, Ackersmann, in Schmidthachenbach wohnend, als Vormund seiner Kinder 1. Jakob Rörsbach, 2. Anna Elisabetha Rörsbach, beide ohne Gewerbe, allda wohnend, über welche Johannes Groh, Ackerer, allda wohnend, als Nebenvormund bestellt ist; in Folge eines, einen Familienraths=Beschluß genehmigenden Urtheils des Königl. Landgerichtes zu Saarbrücken vom 6. Dezember 1841, wird der unterzeichnete, zu Grumbach wohnende Notar, Georg Schaun, auf 1. Februar 1842 Vormittags um 9 Uhr, folgende den Minorennen gehörige, auf Bann Schmidthachenbach gelegene Grundstücke, auf Eigenthum öffentlich versteigern, als:
a). 45 Rth. Acker am Rückwald taxirt zu 15 Thaler
b). 30 Rth. Acker auf dem Flürchen, zu 12.34 Thaler
c). 10 Rth. Acker auf der Anteswiese, zu 8 Thaler
d). 15 Rth. Acker auf Rommeshaid, zu 6 Thaler
e). 10 Rth. Acker in unterst Höhweiler, zu 6 Thaler
f). 30 Rth. Acker auf Kaßkopf, zu 8 Thaler.
Grumbach den 3. Januar 1842.
Schaun, Notar
[WB2]

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(H.2) Sulzbacher Mühle wird versteigert oder verpachtet.
Mittwoch den 2. Februar 1. J. Morgens 10 Uhr, wird zu Sulzbach bei Saarbrücken, die in dem gewerbsreichen Sulzbacher Thale, in der Nähe der bedeutenden Kohlengruben, zu jeder Fabrik= Anlage äußerst vortheilhaft gelegene, mit bedeutender Wasserkraft versehene Sulzbacher Mühle auf Anstehen des Herrn Friedrich Wilhelm Simon, Gutsbesitzer in Ottweiler wohnend, freiwillig und öffentlich unter vorteilhaften Bedingungen versteigert.
Die Mühle besteht aus 2 Mahlgängen, einem Schälgang und einer Oelmühle, mit Wohnung, bedeutenden Stallungen, Scheuer und Bering, Gärtchen bei der Mühle und 2 Morgen Wiesen.
Sollte die Mühle nicht zugeschlagen werden, so wird solche in obigem Termin auf mehrere Jahre verpachtet.
St. Johann den 4. Januar 1842.
Der Königlich Preußische Notar Eduard Böcking
[WB2]

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(H.3) Georg Eich in Neunkirchen läßt Güter versteigern.
In Folge eines Familien=Raths=Beschlußes des Königl. Friedensgerichts zu Ottweiler vom 5. Januar 1842, homologirt durch das Königl. Landgericht zu Saarbrücken unterm 31. nämlichen Monats; sodann auf Anstehen von Georg Eich, Häfner in Neunkirchen, sowohl persönlich als auch in seiner Eigenschaft als Hauptvormund des mit seiner verlebten Ehefrau Barbara Johann erzeugten Kindes Marie Eich, über welches der Peter Stumbillig, Hammerschmied in besagtem Neunkirchen, zum Nebenvormund bestellt worden, sollen am 22. März d. J. Vormittags 9 Uhr, bei dem dasigen Wirth Johann Schmidt, die nachbezeichneten Immobilien, Spieser Bann, durch den unterzeichneten Notar, gegen Zahlungsausstand oeffentlich und meistbietend zum Eigenthum versteigert werden, nemlich:
1). Ein Wohnhaus am Kellerberg zu Spiesen, mit einem Stall und dabei gelegenem Garten sub Flur 14, Nr. 19½ enthaltend 8 Rth.
2). ein Acker daselbst, sub Flur 14, Nr. 19, enthaltend 83 Rth. 80 Fuß.
Die Taxation dieser Realitäten so wie die Bedingungen, unter welchen die Licitation stattfinden soll, können täglich auf der Schreibstube des unterzeichneten damit committirten Notars eingesehen werden.
Ottweiler den 15. Februar 1842.
Lautz, Notar.

[WB7. Der Versteigerungsakt von Notar Johann Philipp Lautz aus Ottweiler vom 22. März 1842 nennt den Häfner (Töpfer) Andreas Müller aus Wemmetsweiler als Ansteigerer der Immobilien. Für das Wohnhaus, angesetzt zu 195 Taler, bezahlte er 204 Taler, für den Acker 8 statt der geschätzten 3 Taler.
Zuvor war ein Vermögensverzeichnis angefertigt worden, worin das Wohnhaus und der Garten beschrieben und geschätzt wurden. Darin werden außerdem die Immobilien, bestehend aus 10 Posten, im Schätzwert von 5 Taler 25 Silbergroschen , und die Schulden an 9 Parteien in Höhe von 154 Taler 16 Silbergroschen 4 Pfennige genannt.

Franz Demuth, der Buchdruckereibesitzer in St. Wendel, stellte dem Notar eine Rechnung über die Gebühren für die Veröffentlichung („Einrückung“) im Wochenblatt von 27 Silbergroschen aus, davon 2 fürs Porto.

Quelle: Landesarchiv Saarbrücken, Notariat Ottweiler, Notar Lautz, Nr. 184, 22. März 1842]

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(H.4) Lehrer Volkers läßt sein Piano Forte versteigern.
Wegen meiner Versetzung nach Oldenburg lasse ich am Dienstage in der Wohnung zu Birkenfeld meine sämmtlichen Mobilien, worunter sich auch ein vor vier Jahren neu angekauftes und sehr gut conservirtes Wiener Piano Forte von vorzüglichem Ton und bewährter Solidität befindet, gegen Zahlungsfrist öffentlich und meistbietend versteigern, wozu ich etwaige Liebhaber hierdurch einlade.
Birkenfeld den 21. Februar 1842.
Volkers, Lehrer.

[WB8. Nikolaus Heinrich Anton Volkers (1800-1880) ]

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(H.5) Ein Billard in Ottweiler zu versteigern.
Am 28. Februar 1842, des Nachmittage um 3 Uhr, werden in dem 2. Stockwerke der Behausung des Wirthes Christian Simon zu Ottweiler ein gebrauchtes, aber noch gut erhaltenes Billard mit Zubehör, ein Lotto= und zwei Domino=Spiele gegen baare Zahlung öffentlich versteigert.
[WB8]

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(H.6) Erben Knipper in St. Johann lassen Häuser und Güter versteigern.
Auf Anstehen der Wittwe und Erben des in St. Johann=Saarbrücken verlebten Rothgerbers Herrn Friedrich August Knipper, wird in Folge zweier Urtheile des Königl. Landgerichts zu Saarbrücken vom 10. August und 16. November d. J. Dienstag den 8. März 1842 Nachmittags 3 Uhr, zu St. Johann=Saarbrücken im Gasthause zum Bären, vor unterzeichnetem hierzu committirten in St. Johann=Saarbrücken wohnenden Königl. Notar Eduard Böcking nun zur definitiven Versteigerung nachbenannter zum Nachlasse des Verlebten gehörigen, in St. Johann, auf dessen, dem Malstatter und Arnualer Bann gelegenen, auf die Summe von 10.985 Thaler 12 Silbergroschen taxirten Immobilien theilungshalber geschritten, als, von
1. vier in St. Johann gelegenen Wohnhäusern mit Hinter= und Nebengebäuden, Scheunen Stallungen, Bering und sonstigen Zubehörungen.
2. einem daselbst gelegenen Gerbhaus nebst allem Zubehör.
3. 57 Rth. 28 Fuß Garten, 173 Rth. Wies und 3 Morgen 33 Rth. 39 Fuß Ackerland, in mehreren Stücken auf dem St. Johanner Bann zerstreut liegend.
4. einem Drittel von einer auf Arnualer gelegenen Lohmühle mit Oekonomie= und Wohngebäuden, Hofbering und Zubehörungen, so wie von 1. Mrg. 116 Rth. 31 Fuß Wies, 151 Rth. 34 Fuß Garten dabei und
5. 1 Mrg. 67. Rth. 76. Fuß Ackerland auf dem Malstatter Bann.
Das der Licitation zu Grunde zu legende Bedingnißheft kann bei unterzeichnetem Notar eingesehen werden.
St. Johann Saarbrück d. 29. October 1841.
Der Königl. Preuß. Notar Eduard Böcking.

[Die Erben des verstorbenen Rotgerbers Friedrich August Knipper versammelten sich am 8. März 1842 nachmittags 3 Uhr im Büro des Notars Eduard Böcking in St. Johann, um die geplante Versteigerung durchzuführen. Knipper war dreimal verheiratet gewesen. Seine Erben waren seine Witwe Salome Bricka, seine minderjährige Tochter Amalie Sophie aus 1. Ehe mit Katharina Dorothea Müller (vertreten durch ihren Hauptvormund Johann Adam Knipper, Baumeister in Saarbrücken) und seine minderjährigen Kinder Wilhelmina Leonhardine und Ferdinand August aus Knippers zweiter Ehe mit Luise Maria Bricka (vertreten durch ihren Hauptvormund Johann Jakob Knipper, Baumeister in Sankt Johann). Ebenfalls anwesend waren die Beivormünder Philipp Heinrich Reiß, Schreiner, ca. 17 Jahre alt, und Christian Zirz, Tuchmacher, beide aus Saarbrücken.
   Vier Häuser wurden versteigert mit ihrem ganzen Inhalt („allem was niet- und nagelfest ist“) und elf unbebaute Grundstücke.
   Das erste Haus, Flur 1 Nr. 465, 7 Quadratruthen groß, war ein zweistöckiges Wohnhaus mit Neben- und Hintergebäuden, Stallung, Bering, in St. Johann in der evangelischen Kirchgasse neben Herrn Philipp Heinrich Reiß und Gemeinde Sankt Johann gelegen. Es kam für 1525 Taler an den Metzgermeister Carl Karcher von St. Johann.
   Das zweite Haus, Flur 1 Nr. 87, 2 Ruthen 50 Fuß groß, war ein zweistöckiges Haus in St. Johann mit Hofbering neben der Witwe Paul Ambos, dazu ein Garten im ehemaligen Stadtgraben, Flur 1 Nr. 430, 17 Ruthen, und ging für 680 Taler an die Miterbin Amalie Sophia Knipper.
   Das dritte Haus, Flur 1 Nr. 680, 9 Ruthen 25 Fuß, gehörte dem Erblasser gemeinschaftlich mit der Witwe von Paul Ambos und lag neben einem Grundstück des Schönfärbers Heinrich Wack. Knippers Anteil war das untere Stockwerk. Zum Haus gehörte ebenfalls ein Garten im ehemaligen Stadtgraben, Flur 1 Nr. 430, 4 Ruthen groß, und ging für 280 Taler an besagten Heinrich Wack.
   Das weitaus größte Anwesen war das vierte Haus, Flur 1 Nr. 152, 17 Ruthen 52 Fuß, und lag mit Scheuer, Stallung und Bering in St. Johann in der Obergasse neben Georg Heckel Wittib, Carl Pflug und Friedrich Wack. Dieses Haus ersteigerte Knippers Witwe Salome Brücka für 5000 Taler für sich selbst.
   Das Gerbhaus, Flur 1 Nr. 361, 20 Ruthen 86 Fuß, lag neben Christian Roechling und Erben Georg Philipp Kornen und ging mit zwei weiteren Gärten für 1925 Taler an den Gerber Louis Zirz.
 Knipper war außerdem zu einem Drittel Eigentümer einer Lohmühle mit Oekonomie- und Wohngebäuden, Hofbering und aller Zubehörungen direct bei der untersten Mühle am Mühlenbach (Flur 1 Nr. 61, 31 Ruthen 63 Fuß). Diese wurde zusammen mit einer Wiese (Flur 1 Nr. 335) und einem 157 Ruthen großen Garten (Flur 1 Nr. 347) von dem Gerber Richard Korn aus Saarbrücken ersteigert.
Landesarchiv Saarbrücken, Notar Eduard Böcking, Nr. 4475 vom 08.03.1842.]  [WB2]

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(H.7) Bücher=Auktion in Baumholder.
Montag den 25. April nächsthin wird zu Baumholder durch den Unterzeichneten eine Büchersammlung von circa 500 Bänden aus theologischen, philosophischen, philologischen etc Werken bestehend, und den folgenden Tag, Dienstag den 26. eine zweite Sammlung von Büchern, aus allen Fächern der Medicin circa 400 Bände stark, öffentlich gegen Zahlungsausstand versteigert.
Baumholder den 6. April 1842.
Hilgers, Notar

[Im April 1842 führte Notar Hilgers aus Baumholder zwei Versteigerungen durch. Am 25. April löste Jakob Hepp, Pfarrer in Baumholder, seine umfangreiche Buchsammlung auf, am Tag darauf kam die Bibliothek des verstorbenen Mediziners Dr. Joseph Reis aus Baumholder unter den Hammer. WB15]

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(H.8) Erben Balthasar Wagner Wohnhausversteigerung in Saarbrücken.
Dienstag den 7. Juni dieses Jahres des Nachmittags 2 Uhr, lassen die Erben des zu Saarbrücken verlebten Schreiners Herrn Balthasar Wagner, das ihnen zugehörige Viertel eines zu Saarbrücken in der Kaisergasse neben Herrn Friedrich Pfander und der Frau Wittwe Ludwig Ninnig gelegene dreistöckigen Wohnhauses, in der Behausung des Gastwirths Herrn Friedrich Pfander allda, öffentlich auf Eigentum gegen Zahlungsausstand versteigern.
Saarbrücken den 24. Mai 1842.
Der Königliche Notar Friedrich Roechling.

[Johann Balthasar Wagner (1775-1841) .
[Quelle: Saarbrücker Anzeiger, Nro 63, Dienstag, 31. Mai 1842.]


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(H.9) Versteigerung von konfiszierten Objekten am Friedensgericht in St. Wendel.
Den 31. diesen Monats Nachmittags 2 Uhr sollen im hiesigen Friedensgerichtslokale mehrere Confiscate, als Pistolen, Flinte, Wagen, Verschiedenes Gemäße, Aexte, Pflugleiter, Leintücher etc. gegen baare Zahlung öffentlich versteigert werden.
St. Wendel den 24. Mai 1842.
Der Hilfsgerichtsschreiber
Johann Simon.

[WB210, ]

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(H.10) Erben Klein in Bliesen lassen ein halbes Haus versteigern.
Auf Grund eines durch Rathskammerbeschluß des Königl. Landgerichts zu Saarbrücken, vom 23. Mai laufenden Jahres homologirten Familienrathsbeschlußes des Königl. Friedensgerichtes zu St. Wendel vom 25. Februar d. J. und auf Betreiben von Lorenz Jung, Ackerer zu Bliesen wohnend, handelnd als Hauptvormund von a) Mathias und b) Johann Klein, minderjährige Kinder der zu Bliesen verlebten Ehe= und Ackersleute Peter Klein und Johannetta Schneider und unter Beistand des Nebenvormundes Mathias Gillen, Ackerer allda, wird Dienstag den 16. August d. J. 2 Uhr Nachmittags zu Bliesen, in der Wohnung des Herrn Adjunkt Biegel durch den unterschriebenen hierzu committirten Notar das den Minorennen zugehörige im Orte Bliesen gelegene halbe Wohnhaus mit Scheuer, Stallung, Hofbering und daran stoßendem Grasgarten,
katastrirt unter Nr. 134 begrenzt von Jakob Eckert, Nikolaus Funk, Christian Keller und Michel Sellgrad, das Ganze haltend an Flächeninhalt 150 Ruthen, meistbietend zum vollen Eigenthum versteigert werden.
  
Das Ganze ist geschätzt zu 290 Thaler und liegt das Bedingnißheft bei dem unterzeichneten zur Einsicht offen.
St. Wendel den 6. Juni 1842.
Ackermann.

[Das halbe Haus wird für 370 Thaler an Johann Biegel, Adjunkt und Gutsbesitzer in Bliesen, versteigert. Quelle: Landesarchiv Saarbrücken, Notariat St. Wendel, Notar Ackermann, Nr. 3920, 16.08.1842,                      WB22]

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(H.11) Erben Schneider in Bliesen lassen ein altes Haus versteigern.
In Folge des durch Rathskammerbeschluß des Königl. Landgerichts zu Saarbrücken vom 23. Mai I. J. homologirten Familienrathsgutachtens des Königl. Friedensgerichts zu St. Wendel vom 25. Februar d. J. und auf Betreiben von Mathias Schneider, Ackerer, zu Bliesen wohnhaft, handelnd als Hauptvormund seines mit seiner verlebten Ehefrau Barbara Klein, erzeugten noch minderjährigen Kindes, Namens Catharina Schneider unter Beistand des Nebenvormundes, Johann Schönborn, Ackersmann allda, wird am 16. August laufenden Jahres Morgens 10 Uhr zu Bliesen in der Behausung des Herrn Adjunkt Biegel durch den unterzeichneten hierzu committirten Notar das den Minorennen und deren Vater gehörige im Orte Bliesen gelegene halbe Wohnhaus nebst Scheuer, Stall, Hofbering und Garten, das Ganze haltend an Flächeninhalt 158 Ruthen, begrenzt vom Eigenthum des Jakob Eckert, Jakob Funk, Christian Keller und Michael Selgrad, katastrirt unter Nr. 134 zum vollen Eigenthum meistbietend versteigert werden. Das Ganze ist taxirt zu 290 Thaler Courant, und liegt das Bedingnißheft bei Unterzeichnetem zur Einsicht offen.
St. Wendel den 6. Juni 1842.
Ackermann.

[Landesarchiv Saarbrücken, Notariat St. Wendel, Notar Ackermann, Nr. 3919 vom 16.08.1842
Über die Genealogie der Familie läßt sich ermitteln, was bei den beiden Halbhausversteigerungen in Bliesen geschehen ist.
Peter Klein aus Bliesen (*1800) war in erster Ehe mit Johanna Schneider (*1808) verheiratet und hatte mit ihr drei Kinder: Matthias 1828 (ein „Zweimonatskind“), Johann 1831 und 1834 Anna Maria, die nach drei Monaten starb. Johanna starb 1837 in Bliesen, worauf Peter 1838 Anna Maria Will aus Alsweiler heiratete. Peter starb 1840 in Bliesen und ließ seine Witwe mit den Söhnen aus seiner ersten Ehe zurück. Diese heiratete am 1842 Johann Peter Dörr (*1818) aus Bliesen. Laut dem hierzulande gültigen Gesetzbuch (Code Civil, Kapitel 3, Satz 735ff) ging das Erbe einer Person nur an direkte Nachfahren oder direkte Vorfahren oder Geschwister über, aber - außer durch Testament - nie an den Ehepartner.
Ergo kam das o.a. Haus, da es jetzt den minderjährigen Kindern von Peter und Johannetta Klein gehörte, aus dem Eigentum, des Vaters. Weder Peters erste Ehefrau Johannetta besaß kein Eigentum daran - noch Peters zweite Ehefrau Anna Maria Will.
Zum Schutz der Rechte der beiden minderjährigen Kinder wurde Lorenz Jung als Haupt- und Mathias Gillen als Nebenvormund durch den Familienrat eingesetzt, der lt. Code Civil, Buch 1, Satz 406ff, aus sechs Verwandten oder Verschwägerten, die in der Gemeinde bzw. nicht weiter als „in der Entfernung von zweien Myriametern“ (2 x 10.000 Metern) leben, und einem Friedensrichter bestand.
Lorenz Jung und Mathias Gillen legten ihre Absicht, das Haus zu veräußern, dem Familienrat vor, der die Absichtserklärung an das Königliche Friedensgericht weitergab, das am 25. Februar zustimmte. Das Königliche Landgericht in Saarbrücken stimmte am 23. Mai zu, weshalb am 16. August die Versteigerung angesetzt wurde.
Den gleichen Weg nahm das Ersuchen von Mathias Schneider und Johann Schönborn für die andere Hälfte des Hauses. Matthias’ Ehefrau Barbara Klein (*1805, eine Schwester des Peter Klein) starb 1840, womit ihre Tochter Catharina (*1824) ihre Erbin wurde. Im Oktober 1842 heiratete der Witwer erneut, und zum Schutz der Rechte des Kindes erster Ehe wurde die zweite Wohnhaushälfte versteigert.
Familie Schneider ist in Bliesen geblieben, während Peter Kleins Witwe Anna Maria Will mit ihrem zweiten Ehemann Johann Peter Dörr und ihren Kindern in die USA auswanderte. Sie ließen sich in Buffalo, New York, am Erie-See nieder.
Den Wortlaut des Klein-Vertrages finden Sie im Anhang und beide Familien .        WB22]

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(H.12) Güter des Deserteurs Mathias Schnur aus Bliesen werden versteigert.
In Folge Verfügung Königlicher Hochlöblicher Regierung zu Trier vom 14. Juni c. Nr. 11. 6769. wird der Unterzeichnete die Güter des Deserteurs Mathias Schnur aus Bliesen, liegend auf Bliesener Bann, welche dem Fiskus verfallen, am 23. Juli d. J. Morgens 8 Uhr, in dem Hause des Herrn Adjunkten Biegel zu Bliesen einer öffentlichen Versteigerung aussetzen.
Die der Versteigerung zu Grunde gelegt werdenden Bedingungen liegen zu Jedermanns Einsicht bis zu dem gestellten Termine bei dem Unterzeichneten offen.
St. Wendel den 3. Juli 1842.
Der Bürgermeister von Alsweiler, Brückner.

[Zwangsversteigerungen erfolgen nicht über einen Notar, sondern eine behördliche Stelle, z.B. das Amtsgericht oder hier den Bürgermeister. Und die Sachen sind 1944 in Koblenz verbrannt.
Es gibt keinen Deserteur Mathias Schnur aus Bliesen, weil es 1842 keinen Mathias Schnur in Bliesen gab (weder mit einem „t“ noch „tt“). Es gab einen Andreas Schnur, geboren 1820, der 1842 heiratete und mit seiner Ehefrau aus der hiesigen Gegend verschwunden ist. Da ist einiges seltsam dran. Die Ehefrau hieß Maria Johanna Pichol
und stammte aus einem Ort namens „Ravine“. Den gibt es in Italien und Frankreich.  .                          WB27]

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(H.13) Jakob Lemenz in Ruschberg lässt Güter versteigern.
Zufolge eines vor dem Königlichen Friedensgerichte zu Baumholder am 25. Mai l. I., beurkundeten und durch das Königliche Landgericht zu Saarbrücken am 4. d. M. bestätigten Familienrathsbeschlusses und auf Anstehen
1) des Jakob Lemenz, Maurer in Ruschberg wohnhaft, theils im eigenen Namen, theils in seiner Eigenschaft als gesetzlicher Hauptvormund der mit seiner verlebten Ehefrau Maria Barbara Cloos erzeugten bei ihm wohnenden, gewerblosen, minderjährigen Kinder, Namens: Jakob, Christine Elisabeth und Johann Peter Lemenz;
2) des Abraham Forster, Ackerer ebenfalls in Ruschberg wohnhaft, in seiner Eigenschaft als Nebenvormund der genannten Minorennen,
sollen nachbezeichnete in der Gemeinde und auf der Gemarkung von Ruschberg gelegene Immobilien, vor dem unterzeichneten hierzu committirten Königlichen Notar Hubert Hilgers zu Baumholder wohnhaft am Montag den 22. August l. I. Morgens 8 Uhr, zu Ruschberg in der Wohnung des Schöffen Peter Ruppenthal unter den bei dem genannten Notar deponirten Bedingungen öffentlich versteigert werden.

a) Errungenschaft.

Nr

Kulturart

Lage

Flur-Nr.

Ruthen-Fuß

Nebenläger

1

Haus, Hof, Garten

Ruschberg

9-845

13-20

Vorn Gemeindeweg
andererseits Lamberti

2

Wiese

vor dem Wald

1-174

142-50

Peter Ruppenthal und Peter Gosert

3

In

an der Schnursch

2-374

89-40

Oben und unten Friedrich Klein

4

Acker

am dicken Baum

9-371

81-70

Oben Franz Gosert,
unten Gemeindeweg

5

Acker

am Rödelstein am Pfad

3-332

56-20

Friedrich Klein und Fußpfad

6

Acker

auf Klabgesrech

7-317

130-20

Jakob Lamberti und Gemeindewald

7

Acker

am Rauzenborn

4-121

102-20

Abraham Förster und Peter Rech

8

Wiese

vor Adam Michaelsgraben

6-179

18-70

Peter Köster und Nickel Wommer

9

Wiese

in unterst Rehweiler

6-40

24-10

Ludwig Hartman
und Friedrich Kirsch

b) Sondergüter der Ehefrau

10

Wiese

Langewies

1-223

60-40

Peter Wilhelm im Rech
und Nicolaus Schmidt

11

Garten

an Heckwies

9-106

8-10

Georg Peter Schmidt
und Barbara Forster

12

Acker

in Funkendell

9-293

82-80

Peter Stürmer und Peter Klemm

13

Acker

vor den Zwergfelder

5-295

92-20

Friedrich Klein und Heinrich Wendel

14

Acker

auf Gehöll

5-343

46-90

Peter Hamm und Peter Stürmer

15

Acker

ober der alt Platt=Kant

3-137

107-00

Peter Mosmann und
Jakob Adam Braun

16

Wald

in Oberstgeböll

1-378

41-30

Heinrich Mosmann
und Jakob Hauch


Außerdem läßt der genannte Lemenz an demselben Tage noch 10 andere Grundparzellen, Sondergut desselben und hierauf sein sämmtliches Mobilar=Vermögen durch den Unterzeichneten öffentlich versteigern. Baumholder den 16. Juli 1842.
Hilgers.

[Der Maurer Jakob Lemenz aus Ruschberg hat den Ort nie verlassen. Nach dem Tod seiner Ehefrau Maria Barbara Cloos beschloß er, mit seinen noch minderjährigen Kindern nach Amerika auszuwandern. Dazu setzte er über Notar Hilgers am 22. August 1842 eine Komplettversteigerung seiner Mobilien und Immobilien an. Wie diese ausging, ist mir nicht bekannt. Jedenfalls gab er seinen Entschluß auf und blieb in Ruschberg.
Sein jüngster Sohn Johann Peter, * um 1829 in Ruschberg, wurde Bergmann und gründete mit Maria Grün (*1930 in Merzig) eine Familie. In den 1860ern zog er mit seiner Familie nach Gehweiler im heutigen Kreis St. Wendel um, wo er 1895 gestorben ist. Seine beiden Kinder, in Ruschberg geboren, fanden Ehepartner in Gehweiler und im benachbarten Grügelborn; siehe auch B6. WB29]

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(H.14) Güterversteigerung in Unterjeckenbach
Donnerstag den 22. September 1842, Vormittags um 8 Uhr, in dem Gemeindehause zu Unterjeckenbach, werden die nachbeschriebenen Grundgüter, zugehörig der Catharine Gillmann, Wittwe von Ferdinand Heinrich Carl Schmidt, Ackersfrau in Unterjeckenbach wohnend und ihren minderjährigen Kindern 1) Elisabeth Christine, 2) Friedericke Christine, 3) Amalie und 4) August Schmidt, alle ohne Gewerbe allda wohnend, (über welch Letztere der zu Weyerbach wohnende Pfarrer, Herr Carl Schmidt als Nebenvormund bestellt ist) durch den zu Grumbach wohnenden Notar, Georg Schaun, hierzu durch Beschluß des Königl. Landgerichts zu Saarbrücken vom 27. Juni ernannt, öffentlich zu Eigenthum versteigert, nämlich:

I. Ackerland.
Bann von Unterjeckenbach.
a) 18 Ruthen unter Kupfersfels, bei Jakob Neu und Johann Hoch,
b) 60 Ruthen im Brachmond, unten der Weg, oben Adam Böck.
c) ¼ Morgen an den Birken, oben Anstößer, unten Nikolaus Breit,
d) 38 Ruthen an den Birken, unten Johannes Loch, oben Peter Müller,
e) ¼ Morgen auf dem Mellenberg, unten Johann Gehres, oben Valentin Weichel,
f) 39 Ruthen daselbst, unten Jakob Gehres, oben Nikolaus Weichel,
g) 38 Ruthen auf dem Görtsberg, unten Carl Baumhard, oben Adam Böck,
h) ¼ Morgen auf dem Lückenberg, unten Carl Baumhard, oben Friedrich Neu,

II. Wiesen.
j) ¼ Morgen in der Langwies, unten Philipp Wolf, oben Adam Kreischer,
k) 25 Ruthen in Wohlern, neden Jakob Mensch und Peter Böck.

Bann von Oberjeckenbach.
l) 10 Ruthen Acker auf dem Wendelsacker, unten Peter Gehres, oben die Straße.
Die Bedingungen können auf der Schreibstube des committirten Notars eingesehen werden. Grumbach den 18. August 1842.
Schaun.                                 [WB35]

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(H.15: Dreimal durchgesehen und doch falsch numiert.

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(H.16) Versteigerung der Gründstücke des Deserteurs Friedrich Schweig aus Fohren.
Montag den 21. dieses Monats, Morgens um 10 Uhr, werden die dem Fiskus zuerkannten Grundstücke des Deserteurs Friedrich Schweig aus Fohren, auf dem Banne von Fohren und Linden gelegen, öffentlich an den Meistbietenden versteigert. Die Versteigerung wird in dem Hause des Adjunkten Henn zu Linden abgehalten.
Berschweiler den 10. November 1842.
Der Bürgermeister, Sohns

[Friedrich Schweig, * 25.06.1817 in Fohren-Linden, Sohn von Johann Schweig, Ackerer, und Maria Elisabeth Dickes. Im amerikanischen Bundesstaat Kansas gab es einen Friedrich Schweig, geb. 1817, der von September 1862 bis 1865 in der 11th Cavalry auf Seiten der Nordstaaten kämpfte  
obgleich es seltsam ist, daß sich einer der hiesigen Militärpflicht entzog, um im amerikanischen Bürgerkrieg zu kämpfen.]                                  [WB46]

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(H.17) Wassermühle von Fellerich bei Tawern wird versteigert.
Die auf dem Banne von Fellerich, bei Tawern gelegene, im Jahre 1839 neuerbaute Mühle, zweistöckig, mit Schiefer gedeckt und mit einem durch die Mitte des Mühlengebäudes gehenden, mit Quadersteinen eingefaßten Wasserkanal, dann mit drei Frucht=Mahlgängen, einem Gyps=Mahlgang und einem Oelgang mit zwei Oelpressen versehen; so wie die zu derselben gehörigen zum Betriebe der Mühle gehörigen Geräthschaften; 16 Morgen 131 Ruthen 70 Fuß Ackerland und Gärten, wird am 27. Dezember d. J. Vormittag 10 Uhr in der Schreibstube des unterzeichneten Notars in Trier öffentlich und freiwillig unter vortheilhaften Zahlungs=Bedingungen an den Meistbietenden verkauft oder auch verpachtet werden, wozu Liebhaber hiermit eingeladen sind.
Die Bedingungen können bei dem Eigenthümer der Mühle, Geheimer Regierungsrath Schmeltzer in Zurmaien bei Trier, eingesehen werden.
Trier, den 14. November 1842.
Der Königl. Notar                                        Der Eigenthümer
M. Zell.                                                       Schmeltzer.

[Im Tal des Albaches Fellericher Mühle, stattlicher Walmdachbau; Vereinigung von Mühle und Wohnhaus ohne außen sichtbare Scheidung oder Funktionshinweis in einem an das Vorbild von Herrenhäusern anknüpfenden Baukubus. Zum gepflasterten Hof, Fassadenausbildung mit knapp vorfluchtenden Mittelrisalit, den über dem umlaufenden steinernen Traufgesims ein Zwerchgiebel mit kleinem Lünettenfenster abschließt. Die Fensterreihung allseitig gleich; rundbogige Fenstereinfassungen mit Scheitelstein im Erdgeschoß, hohe Rechteckfenster im Obergeschoß. Den Kniestock des Trockenspeichers belüften Rechteckfenster, an den Seitenfronten je ein mittleres Lünettenfenster. Das schiefereingedeckte Walmdach von kleinen Dachhäuschen belichtet. An der bachseitigen Front ist, bedingt durch die Hanglage, eine dreigeschossige Front ausgebildet, die zusätzlich von einem in drei Rundbögen geöffneten Sockelgeschoß für den Ablauf des Mühlgrabens gehoben wird. Interessant die innere Einteilung, da die Wasserkammer inmitten des Hauses untergebracht war und linker Hand über zwei Achsen das Mahlwerk anschloß; Teile der Technik sind vorhanden. Die verbleibenden vier Fensterachsen bilden den Wohnteil, in dem sich geometrische Deckenstuckleisten dieses Jahrhunderts erhalten haben. Vorhanden auch die Fensterläden des Erdgeschosses und die zum Teil erneuerten Fenster. Das 1836 nach dem Brand des Vorgängerbaus neu erbaute Mühlenanwesen ist in seinem harten Klassizismus, besonders aber wegen seiner baulichen Organisation von besonderem Rang im Kreisgebiet.
Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier: //kulturdb.de/einobjekt.php?id=7605]
       [WB48]


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(H.18) Mobiliarversteigerung bei Witwe Cazzini.
Bei der Unterzeichneten werden am 16. Jan. des nächsten Jahres folgende Gegenstände an den Meistbietenden versteigert, nämlich: mehreres Hausgeräth, Getüch, Mannskleidung, Heu, Grummet, Kartoffeln, eine Kuh, ein Rind, Wagen und anderes Fuhrgeschirr; sowie auch die Geräthschaften einer Seifensiederei, als: Kessel, Bütten, Formen etc.
St. Wendel, den 27. Dezember 1842.
Wittib Cazzini

[Witwe Cazzini war Elisabeth Keller aus St. Wendel, Tochter von Michael Keller und Anna Maria Kirsch (1810-1891. Die Familie wohnte in der Luisenstraße. Die Versteigerung und ihre Ergebnisse und natürlich die Familiendaten finden Sie im Anhang.               [WB52]

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(H.19) Familie Schwenk zu Wieselbach läßt Äcker versteigern.
Mittwoch den 26. Januar 1842, Vormittags um 9 Uhr, in dem Gemeindehaufe zu Wieselbach, in Folge zweier vorausgegangener Familienrathsbeschlüsse homologirender Urtheile des Königl. Landgerichtes zu Saarbrücken, vom 25. September und 29. November abhin; auf Anstehen von
1). Johann Jakob Schwenk, Ackerer, in Wieselbach wohnend,
2). Maria Christiana Schwenk, Ehefrau des Jakob Köhler, ohne Gewerbe, er Ackersmann, beide zu Hundsbach, im Oberamte Meisenheim wohnend,
3). Maria Elisabetha Schwenk, Dienstmagd, in Nahbollenbach,
4). Jakob Dannenfels, Ackersmann, in Breungenborn wohnend, als Vormund über Wilhelm Schwenk, ohne Gewerb, bei dem Vormunde wohnend, über welchen obiger Jakob Köhler als Nebenvormund bestellt ist,
5). Anna Elisabetha Hermann, Wittwe von Peter Schwenk, ohne Gewerb, in Oberjeckenbach wohnend, als Vormünderin ihrer, ohne Gewerbe bei ihr wohnenden Kinder, a). Carolina Schwenk und b). Anna Elisabetha Schwenk, in Beistand des Nebenvormundes, des obigen Johann Jakob Schwenk,
werden folgende zu Wieselbach gelegene Grundstücke durch den unterzeichneten, zu Grumbach wohnenden Notar Georg Schaun im Eigenthum unter den, beim committirten Notar einzusehenden Bedingungen öffentlich versteigert, nemlich:
25 Ruthen Acker im Bornacker, taxirt zu 25 Reichsthaler,
60 Ruthen Acker auf Ruppertsbach, zu 35 Reichsthaler,
80 Ruthen Acker hinter Grundenfells, zu 45 Reichsthaler,
5 Ruthen Garten im Grund, zu 8 Reichsthaler,
4 Ruthen Wiese in Ruppertsbach, zu 6 Reichsthaler
Grumbach am 28. Dezember 1841.
Schaun.

[Wieselbach ist eine Wüstung auf dem Truppenübungsplatz Baumholder in Rheinland-Pfalz. WB1]

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(H.20) Versteigerung von Ödländereien in Baumholder.
Am Donnerstag den 20. Januar 1842 Nachmittags um 1 Uhr, werden etwa 50 Morgen der Gemeinde Baumholder zugehörige und auf deren Banne in verschiedenen Distrikten gelegene Oedländereien, in 100 Loose abgetheilt, in dem Gemeindehause daselbst öffentlich und meistbietend versteigert.
Baumholder den 31. Dezember 1841.
Der Bürgermeister.
[WB1]

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(H.21) Mobiliarversteigerung der Erben Wilhelm Jost in Baumholder.
Am nächsten Freitag den 1. Juli, Morgens 8 Uhr, werden zu Baumholder in der Behausung des verlebten Ackerers Wilhelm Jost vor dem unterzeichneten Notar die zu dem Nachlasse des Jost gehörigen Mobilar=Gegenstände, worunter:
2 Pferde; 1 zweijähriges und 1 einjähriges Fohlen; 1 dreijähriges fettes und 1 einjähriges Kuhrind, 3 Schweine; 60 Pfund Garn; ferner eine Partie Korn, Gerste, Erbsen, Kartoffeln, und endlich Kleider, Leinwand, Bettung, Haus=Küchen= und Ackergeräthschaften, öffentlich gegen Zahlungsausstand versteigert.
Baumholder den 25. Juni 1842.
Der Königl. Notar, Hilgers.
[Wilhelm Jost (1811-1842). .                              WB26]

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(H.22) Nicolaus Jungbluth aus Tholey lässt sein Wohnhaus versteigern.
In Folge Familienraths=Beschluß vor dem Königlichen Friedensgerichte zu Tholey vom 7. laufenden Monats, homologirt durch Rathskammer=Beschluß des Königl. Landgerichts zu Saarbrücken vom 10. dieses Monats, und auf Anstehen von Nikolas Jungblut, Schuhmacher, und dessen Ehefrau Barbara Hoffmann, beide in Tholey wohnhaft, sowohl in eigenem Namen handelnd,
wie auch Ersterer in seiner Eigenschaft als Vormund der mit seiner verlebten ersten Ehefrau Barbara Gomm gezeugten, sämmtlich noch minderjährig bei ihm wohnenden Kinder, Namens:
1) Magdalena,
2) Franz Leopold,
3) Elisabetha,
4) Maria
und 5) Anna Maria Jungblut;
in Beistand von Franz Schuh, Schneider, daselbst wohnhaft,
als Nebenvormund dieser fünf Minderjährigen
wird am Mittwoch den 19. Oktober nächsthin, um 9 Uhr Morgens, zu Tholey in der Wohnung des Gastwirthes Peter Stahl vor dem unterzeichneten, durch obenerwähnten Rathskammer=Beschluß dazu kommittirten Königlichen Notar Jakob Bochkoltz von Tholey, bei welchem die Steigbedingnisse zur Einsicht offen liegen, ein in Tholey an der Straße nach Lebach, neben den Erben Tespart und Peter Rauber Junior gelegenes Wohnhaus öffentlich versteigert werden.
Tholey den 17. September 1842.

[Nikolaus Jungbluth hatte minderjährige Kinder aus erster Ehe, deren Rechte geschützt werden mußten, als er wieder heiratete. Diese können gewahrt werden, in dem man eine Inventur durchführt und alle Vermögensgegenstände - mobil oder immobil - aufzeichnet und bewertet, oder in dem man sie verkauft oder - wie hier versteigert. Ich konnte den Akt im Landesarchiv Saarbrücken nicht finden. Vermutlich hat Nikolaus Jungbluth bei der Versteigerung das Haus selbst gesteigert, womit er das Eigentum seiner Kinder erster Ehe erwarb. Eine sinnvolle und rechtlich saubere Vorgehensweise. .]        [WB39]

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(H.23) Das Schulhaus von Heimbach wird versteigert.
Dienstag den 8. November laufenden Jahres Morgens um 10 Uhr, wird das bisherige Schulhaus zu Heimbach mit einem Gärtchen an den Meistbietenden öffentlich versteigert. Die Versteigerung wird in dem Hause selbst abgehalten.
Berschweiler den 24. Oktober 1842.
Der Bürgermeister,
Sohns.
[WB44]

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(H.24) Johann Simons Mobiliarversteigerung in St. Wendel
Donnerstag den 1. Dezember laufenden Jahres
Vormittags 9 Uhr, läßt der Unterzeichnete Verzugshalber seine sämmtliche Mobilien, als polirte runde und andere Tische, desgleichen Kommode, Bettstellen mit Bettung, Kleiderschrank, Nachttische, Pfeilerschrank, Sekretair, Kanape, Stühle, Spiegel, Waschtisch, Bilder und Uhren etc. etc. unter sehr angenehmen Bedingungen versteigern, sämmtliche Möbel sind neu und gut gehalten.
St. Wendel den 18. November 1842.
Johann Simon, Hilfsgerichtschreiber.

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H. Versteigerung

(H.1) Jakob Rörsbach aus Schmidthachenbach läßt Äcker versteigern.
Auf Anstehen des Jakob Rörsbach, Ackersmann, in Schmidthachenbach wohnend, als Vormund seiner Kinder 1. Jakob Rörsbach, 2. Anna Elisabetha Rörsbach, beide ohne Gewerbe, allda wohnend, über welche Johannes Groh, Ackerer, allda wohnend, als Nebenvormund bestellt ist; in Folge eines, einen Familienraths=Beschluß genehmigenden Urtheils des Königl. Landgerichtes zu Saarbrücken vom 6. Dezember 1841, wird der unterzeichnete, zu Grumbach wohnende Notar, Georg Schaun, auf 1. Februar 1842 Vormittags um 9 Uhr, folgende den Minorennen gehörige, auf Bann Schmidthachenbach gelegene Grundstücke, auf Eigenthum öffentlich versteigern, als:
a). 45 Rth. Acker am Rückwald taxirt zu 15 Thaler
b). 30 Rth. Acker auf dem Flürchen, zu 12.34 Thaler
c). 10 Rth. Acker auf der Anteswiese, zu 8 Thaler
d). 15 Rth. Acker auf Rommeshaid, zu 6 Thaler
e). 10 Rth. Acker in unterst Höhweiler, zu 6 Thaler
f). 30 Rth. Acker auf Kaßkopf, zu 8 Thaler.
Grumbach den 3. Januar 1842.
Schaun, Notar
[WB2]

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(H.2) Sulzbacher Mühle wird versteigert oder verpachtet.
Mittwoch den 2. Februar 1. J. Morgens 10 Uhr, wird zu Sulzbach bei Saarbrücken, die in dem gewerbsreichen Sulzbacher Thale, in der Nähe der bedeutenden Kohlengruben, zu jeder Fabrik= Anlage äußerst vortheilhaft gelegene, mit bedeutender Wasserkraft versehene Sulzbacher Mühle auf Anstehen des Herrn Friedrich Wilhelm Simon, Gutsbesitzer in Ottweiler wohnend, freiwillig und öffentlich unter vorteilhaften Bedingungen versteigert.
Die Mühle besteht aus 2 Mahlgängen, einem Schälgang und einer Oelmühle, mit Wohnung, bedeutenden Stallungen, Scheuer und Bering, Gärtchen bei der Mühle und 2 Morgen Wiesen.
Sollte die Mühle nicht zugeschlagen werden, so wird solche in obigem Termin auf mehrere Jahre verpachtet.
St. Johann den 4. Januar 1842.
Der Königlich Preußische Notar Eduard Böcking
[WB2]

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(H.3) Georg Eich in Neunkirchen läßt Güter versteigern.
In Folge eines Familien=Raths=Beschlußes des Königl. Friedensgerichts zu Ottweiler vom 5. Januar 1842, homologirt durch das Königl. Landgericht zu Saarbrücken unterm 31. nämlichen Monats; sodann auf Anstehen von Georg Eich, Häfner in Neunkirchen, sowohl persönlich als auch in seiner Eigenschaft als Hauptvormund des mit seiner verlebten Ehefrau Barbara Johann erzeugten Kindes Marie Eich, über welches der Peter Stumbillig, Hammerschmied in besagtem Neunkirchen, zum Nebenvormund bestellt worden, sollen am 22. März d. J. Vormittags 9 Uhr, bei dem dasigen Wirth Johann Schmidt, die nachbezeichneten Immobilien, Spieser Bann, durch den unterzeichneten Notar, gegen Zahlungsausstand oeffentlich und meistbietend zum Eigenthum versteigert werden, nemlich:
1). Ein Wohnhaus am Kellerberg zu Spiesen, mit einem Stall und dabei gelegenem Garten sub Flur 14, Nr. 19½ enthaltend 8 Rth.
2). ein Acker daselbst, sub Flur 14, Nr. 19, enthaltend 83 Rth. 80 Fuß.
Die Taxation dieser Realitäten so wie die Bedingungen, unter welchen die Licitation stattfinden soll, können täglich auf der Schreibstube des unterzeichneten damit committirten Notars eingesehen werden.
Ottweiler den 15. Februar 1842.
Lautz, Notar.

[WB7. Der Versteigerungsakt von Notar Johann Philipp Lautz aus Ottweiler vom 22. März 1842 nennt den Häfner (Töpfer) Andreas Müller aus Wemmetsweiler als Ansteigerer der Immobilien. Für das Wohnhaus, angesetzt zu 195 Taler, bezahlte er 204 Taler, für den Acker 8 statt der geschätzten 3 Taler.
Zuvor war ein Vermögensverzeichnis angefertigt worden, worin das Wohnhaus und der Garten beschrieben und geschätzt wurden. Darin werden außerdem die Immobilien, bestehend aus 10 Posten, im Schätzwert von 5 Taler 25 Silbergroschen , und die Schulden an 9 Parteien in Höhe von 154 Taler 16 Silbergroschen 4 Pfennige genannt.

Franz Demuth, der Buchdruckereibesitzer in St. Wendel, stellte dem Notar eine Rechnung über die Gebühren für die Veröffentlichung („Einrückung“) im Wochenblatt von 27 Silbergroschen aus, davon 2 fürs Porto.

Quelle: Landesarchiv Saarbrücken, Notariat Ottweiler, Notar Lautz, Nr. 184, 22. März 1842]

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(H.4) Lehrer Volkers läßt sein Piano Forte versteigern.
Wegen meiner Versetzung nach Oldenburg lasse ich am Dienstage in der Wohnung zu Birkenfeld meine sämmtlichen Mobilien, worunter sich auch ein vor vier Jahren neu angekauftes und sehr gut conservirtes Wiener Piano Forte von vorzüglichem Ton und bewährter Solidität befindet, gegen Zahlungsfrist öffentlich und meistbietend versteigern, wozu ich etwaige Liebhaber hierdurch einlade.
Birkenfeld den 21. Februar 1842.
Volkers, Lehrer.

[WB8. Nikolaus Heinrich Anton Volkers (1800-1880) ]

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(H.5) Ein Billard in Ottweiler zu versteigern.
Am 28. Februar 1842, des Nachmittage um 3 Uhr, werden in dem 2. Stockwerke der Behausung des Wirthes Christian Simon zu Ottweiler ein gebrauchtes, aber noch gut erhaltenes Billard mit Zubehör, ein Lotto= und zwei Domino=Spiele gegen baare Zahlung öffentlich versteigert.
[WB8]

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(H.6) Erben Knipper in St. Johann lassen Häuser und Güter versteigern.
Auf Anstehen der Wittwe und Erben des in St. Johann=Saarbrücken verlebten Rothgerbers Herrn Friedrich August Knipper, wird in Folge zweier Urtheile des Königl. Landgerichts zu Saarbrücken vom 10. August und 16. November d. J. Dienstag den 8. März 1842 Nachmittags 3 Uhr, zu St. Johann=Saarbrücken im Gasthause zum Bären, vor unterzeichnetem hierzu committirten in St. Johann=Saarbrücken wohnenden Königl. Notar Eduard Böcking nun zur definitiven Versteigerung nachbenannter zum Nachlasse des Verlebten gehörigen, in St. Johann, auf dessen, dem Malstatter und Arnualer Bann gelegenen, auf die Summe von 10.985 Thaler 12 Silbergroschen taxirten Immobilien theilungshalber geschritten, als, von
1. vier in St. Johann gelegenen Wohnhäusern mit Hinter= und Nebengebäuden, Scheunen Stallungen, Bering und sonstigen Zubehörungen.
2. einem daselbst gelegenen Gerbhaus nebst allem Zubehör.
3. 57 Rth. 28 Fuß Garten, 173 Rth. Wies und 3 Morgen 33 Rth. 39 Fuß Ackerland, in mehreren Stücken auf dem St. Johanner Bann zerstreut liegend.
4. einem Drittel von einer auf Arnualer gelegenen Lohmühle mit Oekonomie= und Wohngebäuden, Hofbering und Zubehörungen, so wie von 1. Mrg. 116 Rth. 31 Fuß Wies, 151 Rth. 34 Fuß Garten dabei und
5. 1 Mrg. 67. Rth. 76. Fuß Ackerland auf dem Malstatter Bann.
Das der Licitation zu Grunde zu legende Bedingnißheft kann bei unterzeichnetem Notar eingesehen werden.
St. Johann Saarbrück d. 29. October 1841.
Der Königl. Preuß. Notar Eduard Böcking.

[Die Erben des verstorbenen Rotgerbers Friedrich August Knipper versammelten sich am 8. März 1842 nachmittags 3 Uhr im Büro des Notars Eduard Böcking in St. Johann, um die geplante Versteigerung durchzuführen. Knipper war dreimal verheiratet gewesen. Seine Erben waren seine Witwe Salome Bricka, seine minderjährige Tochter Amalie Sophie aus 1. Ehe mit Katharina Dorothea Müller (vertreten durch ihren Hauptvormund Johann Adam Knipper, Baumeister in Saarbrücken) und seine minderjährigen Kinder Wilhelmina Leonhardine und Ferdinand August aus Knippers zweiter Ehe mit Luise Maria Bricka (vertreten durch ihren Hauptvormund Johann Jakob Knipper, Baumeister in Sankt Johann). Ebenfalls anwesend waren die Beivormünder Philipp Heinrich Reiß, Schreiner, ca. 17 Jahre alt, und Christian Zirz, Tuchmacher, beide aus Saarbrücken.
   Vier Häuser wurden versteigert mit ihrem ganzen Inhalt („allem was niet- und nagelfest ist“) und elf unbebaute Grundstücke.
   Das erste Haus, Flur 1 Nr. 465, 7 Quadratruthen groß, war ein zweistöckiges Wohnhaus mit Neben- und Hintergebäuden, Stallung, Bering, in St. Johann in der evangelischen Kirchgasse neben Herrn Philipp Heinrich Reiß und Gemeinde Sankt Johann gelegen. Es kam für 1525 Taler an den Metzgermeister Carl Karcher von St. Johann.
   Das zweite Haus, Flur 1 Nr. 87, 2 Ruthen 50 Fuß groß, war ein zweistöckiges Haus in St. Johann mit Hofbering neben der Witwe Paul Ambos, dazu ein Garten im ehemaligen Stadtgraben, Flur 1 Nr. 430, 17 Ruthen, und ging für 680 Taler an die Miterbin Amalie Sophia Knipper.
   Das dritte Haus, Flur 1 Nr. 680, 9 Ruthen 25 Fuß, gehörte dem Erblasser gemeinschaftlich mit der Witwe von Paul Ambos und lag neben einem Grundstück des Schönfärbers Heinrich Wack. Knippers Anteil war das untere Stockwerk. Zum Haus gehörte ebenfalls ein Garten im ehemaligen Stadtgraben, Flur 1 Nr. 430, 4 Ruthen groß, und ging für 280 Taler an besagten Heinrich Wack.
   Das weitaus größte Anwesen war das vierte Haus, Flur 1 Nr. 152, 17 Ruthen 52 Fuß, und lag mit Scheuer, Stallung und Bering in St. Johann in der Obergasse neben Georg Heckel Wittib, Carl Pflug und Friedrich Wack. Dieses Haus ersteigerte Knippers Witwe Salome Brücka für 5000 Taler für sich selbst.
   Das Gerbhaus, Flur 1 Nr. 361, 20 Ruthen 86 Fuß, lag neben Christian Roechling und Erben Georg Philipp Kornen und ging mit zwei weiteren Gärten für 1925 Taler an den Gerber Louis Zirz.
 Knipper war außerdem zu einem Drittel Eigentümer einer Lohmühle mit Oekonomie- und Wohngebäuden, Hofbering und aller Zubehörungen direct bei der untersten Mühle am Mühlenbach (Flur 1 Nr. 61, 31 Ruthen 63 Fuß). Diese wurde zusammen mit einer Wiese (Flur 1 Nr. 335) und einem 157 Ruthen großen Garten (Flur 1 Nr. 347) von dem Gerber Richard Korn aus Saarbrücken ersteigert.
Landesarchiv Saarbrücken, Notar Eduard Böcking, Nr. 4475 vom 08.03.1842.]  [WB2]

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(H.7) Bücher=Auktion in Baumholder.
Montag den 25. April nächsthin wird zu Baumholder durch den Unterzeichneten eine Büchersammlung von circa 500 Bänden aus theologischen, philosophischen, philologischen etc Werken bestehend, und den folgenden Tag, Dienstag den 26. eine zweite Sammlung von Büchern, aus allen Fächern der Medicin circa 400 Bände stark, öffentlich gegen Zahlungsausstand versteigert.
Baumholder den 6. April 1842.
Hilgers, Notar

[Im April 1842 führte Notar Hilgers aus Baumholder zwei Versteigerungen durch. Am 25. April löste Jakob Hepp, Pfarrer in Baumholder, seine umfangreiche Buchsammlung auf, am Tag darauf kam die Bibliothek des verstorbenen Mediziners Dr. Joseph Reis aus Baumholder unter den Hammer. WB15]

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(H.8) Erben Balthasar Wagner Wohnhausversteigerung in Saarbrücken.
Dienstag den 7. Juni dieses Jahres des Nachmittags 2 Uhr, lassen die Erben des zu Saarbrücken verlebten Schreiners Herrn Balthasar Wagner, das ihnen zugehörige Viertel eines zu Saarbrücken in der Kaisergasse neben Herrn Friedrich Pfander und der Frau Wittwe Ludwig Ninnig gelegene dreistöckigen Wohnhauses, in der Behausung des Gastwirths Herrn Friedrich Pfander allda, öffentlich auf Eigentum gegen Zahlungsausstand versteigern.
Saarbrücken den 24. Mai 1842.
Der Königliche Notar Friedrich Roechling.

[Johann Balthasar Wagner (1775-1841) .
[Quelle: Saarbrücker Anzeiger, Nro 63, Dienstag, 31. Mai 1842.]


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(H.9) Versteigerung von konfiszierten Objekten am Friedensgericht in St. Wendel.
Den 31. diesen Monats Nachmittags 2 Uhr sollen im hiesigen Friedensgerichtslokale mehrere Confiscate, als Pistolen, Flinte, Wagen, Verschiedenes Gemäße, Aexte, Pflugleiter, Leintücher etc. gegen baare Zahlung öffentlich versteigert werden.
St. Wendel den 24. Mai 1842.
Der Hilfsgerichtsschreiber
Johann Simon.

[WB210, ]

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(H.10) Erben Klein in Bliesen lassen ein halbes Haus versteigern.
Auf Grund eines durch Rathskammerbeschluß des Königl. Landgerichts zu Saarbrücken, vom 23. Mai laufenden Jahres homologirten Familienrathsbeschlußes des Königl. Friedensgerichtes zu St. Wendel vom 25. Februar d. J. und auf Betreiben von Lorenz Jung, Ackerer zu Bliesen wohnend, handelnd als Hauptvormund von a) Mathias und b) Johann Klein, minderjährige Kinder der zu Bliesen verlebten Ehe= und Ackersleute Peter Klein und Johannetta Schneider und unter Beistand des Nebenvormundes Mathias Gillen, Ackerer allda, wird Dienstag den 16. August d. J. 2 Uhr Nachmittags zu Bliesen, in der Wohnung des Herrn Adjunkt Biegel durch den unterschriebenen hierzu committirten Notar das den Minorennen zugehörige im Orte Bliesen gelegene halbe Wohnhaus mit Scheuer, Stallung, Hofbering und daran stoßendem Grasgarten,
katastrirt unter Nr. 134 begrenzt von Jakob Eckert, Nikolaus Funk, Christian Keller und Michel Sellgrad, das Ganze haltend an Flächeninhalt 150 Ruthen, meistbietend zum vollen Eigenthum versteigert werden.
  
Das Ganze ist geschätzt zu 290 Thaler und liegt das Bedingnißheft bei dem unterzeichneten zur Einsicht offen.
St. Wendel den 6. Juni 1842.
Ackermann.

[Das halbe Haus wird für 370 Thaler an Johann Biegel, Adjunkt und Gutsbesitzer in Bliesen, versteigert. Quelle: Landesarchiv Saarbrücken, Notariat St. Wendel, Notar Ackermann, Nr. 3920, 16.08.1842,                      WB22]

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(H.11) Erben Schneider in Bliesen lassen ein altes Haus versteigern.
In Folge des durch Rathskammerbeschluß des Königl. Landgerichts zu Saarbrücken vom 23. Mai I. J. homologirten Familienrathsgutachtens des Königl. Friedensgerichts zu St. Wendel vom 25. Februar d. J. und auf Betreiben von Mathias Schneider, Ackerer, zu Bliesen wohnhaft, handelnd als Hauptvormund seines mit seiner verlebten Ehefrau Barbara Klein, erzeugten noch minderjährigen Kindes, Namens Catharina Schneider unter Beistand des Nebenvormundes, Johann Schönborn, Ackersmann allda, wird am 16. August laufenden Jahres Morgens 10 Uhr zu Bliesen in der Behausung des Herrn Adjunkt Biegel durch den unterzeichneten hierzu committirten Notar das den Minorennen und deren Vater gehörige im Orte Bliesen gelegene halbe Wohnhaus nebst Scheuer, Stall, Hofbering und Garten, das Ganze haltend an Flächeninhalt 158 Ruthen, begrenzt vom Eigenthum des Jakob Eckert, Jakob Funk, Christian Keller und Michael Selgrad, katastrirt unter Nr. 134 zum vollen Eigenthum meistbietend versteigert werden. Das Ganze ist taxirt zu 290 Thaler Courant, und liegt das Bedingnißheft bei Unterzeichnetem zur Einsicht offen.
St. Wendel den 6. Juni 1842.
Ackermann.

[Landesarchiv Saarbrücken, Notariat St. Wendel, Notar Ackermann, Nr. 3919 vom 16.08.1842
Über die Genealogie der Familie läßt sich ermitteln, was bei den beiden Halbhausversteigerungen in Bliesen geschehen ist.
Peter Klein aus Bliesen (*1800) war in erster Ehe mit Johanna Schneider (*1808) verheiratet und hatte mit ihr drei Kinder: Matthias 1828 (ein „Zweimonatskind“), Johann 1831 und 1834 Anna Maria, die nach drei Monaten starb. Johanna starb 1837 in Bliesen, worauf Peter 1838 Anna Maria Will aus Alsweiler heiratete. Peter starb 1840 in Bliesen und ließ seine Witwe mit den Söhnen aus seiner ersten Ehe zurück. Diese heiratete am 1842 Johann Peter Dörr (*1818) aus Bliesen. Laut dem hierzulande gültigen Gesetzbuch (Code Civil, Kapitel 3, Satz 735ff) ging das Erbe einer Person nur an direkte Nachfahren oder direkte Vorfahren oder Geschwister über, aber - außer durch Testament - nie an den Ehepartner.
Ergo kam das o.a. Haus, da es jetzt den minderjährigen Kindern von Peter und Johannetta Klein gehörte, aus dem Eigentum, des Vaters. Weder Peters erste Ehefrau Johannetta besaß kein Eigentum daran - noch Peters zweite Ehefrau Anna Maria Will.
Zum Schutz der Rechte der beiden minderjährigen Kinder wurde Lorenz Jung als Haupt- und Mathias Gillen als Nebenvormund durch den Familienrat eingesetzt, der lt. Code Civil, Buch 1, Satz 406ff, aus sechs Verwandten oder Verschwägerten, die in der Gemeinde bzw. nicht weiter als „in der Entfernung von zweien Myriametern“ (2 x 10.000 Metern) leben, und einem Friedensrichter bestand.
Lorenz Jung und Mathias Gillen legten ihre Absicht, das Haus zu veräußern, dem Familienrat vor, der die Absichtserklärung an das Königliche Friedensgericht weitergab, das am 25. Februar zustimmte. Das Königliche Landgericht in Saarbrücken stimmte am 23. Mai zu, weshalb am 16. August die Versteigerung angesetzt wurde.
Den gleichen Weg nahm das Ersuchen von Mathias Schneider und Johann Schönborn für die andere Hälfte des Hauses. Matthias’ Ehefrau Barbara Klein (*1805, eine Schwester des Peter Klein) starb 1840, womit ihre Tochter Catharina (*1824) ihre Erbin wurde. Im Oktober 1842 heiratete der Witwer erneut, und zum Schutz der Rechte des Kindes erster Ehe wurde die zweite Wohnhaushälfte versteigert.
Familie Schneider ist in Bliesen geblieben, während Peter Kleins Witwe Anna Maria Will mit ihrem zweiten Ehemann Johann Peter Dörr und ihren Kindern in die USA auswanderte. Sie ließen sich in Buffalo, New York, am Erie-See nieder.
Den Wortlaut des Klein-Vertrages finden Sie im Anhang und beide Familien .        WB22]

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(H.12) Güter des Deserteurs Mathias Schnur aus Bliesen werden versteigert.
In Folge Verfügung Königlicher Hochlöblicher Regierung zu Trier vom 14. Juni c. Nr. 11. 6769. wird der Unterzeichnete die Güter des Deserteurs Mathias Schnur aus Bliesen, liegend auf Bliesener Bann, welche dem Fiskus verfallen, am 23. Juli d. J. Morgens 8 Uhr, in dem Hause des Herrn Adjunkten Biegel zu Bliesen einer öffentlichen Versteigerung aussetzen.
Die der Versteigerung zu Grunde gelegt werdenden Bedingungen liegen zu Jedermanns Einsicht bis zu dem gestellten Termine bei dem Unterzeichneten offen.
St. Wendel den 3. Juli 1842.
Der Bürgermeister von Alsweiler, Brückner.

[Zwangsversteigerungen erfolgen nicht über einen Notar, sondern eine behördliche Stelle, z.B. das Amtsgericht oder hier den Bürgermeister. Und die Sachen sind 1944 in Koblenz verbrannt.
Es gibt keinen Deserteur Mathias Schnur aus Bliesen, weil es 1842 keinen Mathias Schnur in Bliesen gab (weder mit einem „t“ noch „tt“). Es gab einen Andreas Schnur, geboren 1820, der 1842 heiratete und mit seiner Ehefrau aus der hiesigen Gegend verschwunden ist. Da ist einiges seltsam dran. Die Ehefrau hieß Maria Johanna Pichol
und stammte aus einem Ort namens „Ravine“. Den gibt es in Italien und Frankreich.  .                          WB27]

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(H.13) Jakob Lemenz in Ruschberg lässt Güter versteigern.
Zufolge eines vor dem Königlichen Friedensgerichte zu Baumholder am 25. Mai l. I., beurkundeten und durch das Königliche Landgericht zu Saarbrücken am 4. d. M. bestätigten Familienrathsbeschlusses und auf Anstehen
1) des Jakob Lemenz, Maurer in Ruschberg wohnhaft, theils im eigenen Namen, theils in seiner Eigenschaft als gesetzlicher Hauptvormund der mit seiner verlebten Ehefrau Maria Barbara Cloos erzeugten bei ihm wohnenden, gewerblosen, minderjährigen Kinder, Namens: Jakob, Christine Elisabeth und Johann Peter Lemenz;
2) des Abraham Forster, Ackerer ebenfalls in Ruschberg wohnhaft, in seiner Eigenschaft als Nebenvormund der genannten Minorennen,
sollen nachbezeichnete in der Gemeinde und auf der Gemarkung von Ruschberg gelegene Immobilien, vor dem unterzeichneten hierzu committirten Königlichen Notar Hubert Hilgers zu Baumholder wohnhaft am Montag den 22. August l. I. Morgens 8 Uhr, zu Ruschberg in der Wohnung des Schöffen Peter Ruppenthal unter den bei dem genannten Notar deponirten Bedingungen öffentlich versteigert werden.

a) Errungenschaft.

Nr

Kulturart

Lage

Flur-Nr.

Ruthen-Fuß

Nebenläger

1

Haus, Hof, Garten

Ruschberg

9-845

13-20

Vorn Gemeindeweg
andererseits Lamberti

2

Wiese

vor dem Wald

1-174

142-50

Peter Ruppenthal und Peter Gosert

3

In

an der Schnursch

2-374

89-40

Oben und unten Friedrich Klein

4

Acker

am dicken Baum

9-371

81-70

Oben Franz Gosert,
unten Gemeindeweg

5

Acker

am Rödelstein am Pfad

3-332

56-20

Friedrich Klein und Fußpfad

6

Acker

auf Klabgesrech

7-317

130-20

Jakob Lamberti und Gemeindewald

7

Acker

am Rauzenborn

4-121

102-20

Abraham Förster und Peter Rech

8

Wiese

vor Adam Michaelsgraben

6-179

18-70

Peter Köster und Nickel Wommer

9

Wiese

in unterst Rehweiler

6-40

24-10

Ludwig Hartman
und Friedrich Kirsch

b) Sondergüter der Ehefrau

10

Wiese

Langewies

1-223

60-40

Peter Wilhelm im Rech
und Nicolaus Schmidt

11

Garten

an Heckwies

9-106

8-10

Georg Peter Schmidt
und Barbara Forster

12

Acker

in Funkendell

9-293

82-80

Peter Stürmer und Peter Klemm

13

Acker

vor den Zwergfelder

5-295

92-20

Friedrich Klein und Heinrich Wendel

14

Acker

auf Gehöll

5-343

46-90

Peter Hamm und Peter Stürmer

15

Acker

ober der alt Platt=Kant

3-137

107-00

Peter Mosmann und
Jakob Adam Braun

16

Wald

in Oberstgeböll

1-378

41-30

Heinrich Mosmann
und Jakob Hauch


Außerdem läßt der genannte Lemenz an demselben Tage noch 10 andere Grundparzellen, Sondergut desselben und hierauf sein sämmtliches Mobilar=Vermögen durch den Unterzeichneten öffentlich versteigern. Baumholder den 16. Juli 1842.
Hilgers.

[Der Maurer Jakob Lemenz aus Ruschberg hat den Ort nie verlassen. Nach dem Tod seiner Ehefrau Maria Barbara Cloos beschloß er, mit seinen noch minderjährigen Kindern nach Amerika auszuwandern. Dazu setzte er über Notar Hilgers am 22. August 1842 eine Komplettversteigerung seiner Mobilien und Immobilien an. Wie diese ausging, ist mir nicht bekannt. Jedenfalls gab er seinen Entschluß auf und blieb in Ruschberg.
Sein jüngster Sohn Johann Peter, * um 1829 in Ruschberg, wurde Bergmann und gründete mit Maria Grün (*1930 in Merzig) eine Familie. In den 1860ern zog er mit seiner Familie nach Gehweiler im heutigen Kreis St. Wendel um, wo er 1895 gestorben ist. Seine beiden Kinder, in Ruschberg geboren, fanden Ehepartner in Gehweiler und im benachbarten Grügelborn; siehe auch B6. WB29]

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(H.14) Güterversteigerung in Unterjeckenbach
Donnerstag den 22. September 1842, Vormittags um 8 Uhr, in dem Gemeindehause zu Unterjeckenbach, werden die nachbeschriebenen Grundgüter, zugehörig der Catharine Gillmann, Wittwe von Ferdinand Heinrich Carl Schmidt, Ackersfrau in Unterjeckenbach wohnend und ihren minderjährigen Kindern 1) Elisabeth Christine, 2) Friedericke Christine, 3) Amalie und 4) August Schmidt, alle ohne Gewerbe allda wohnend, (über welch Letztere der zu Weyerbach wohnende Pfarrer, Herr Carl Schmidt als Nebenvormund bestellt ist) durch den zu Grumbach wohnenden Notar, Georg Schaun, hierzu durch Beschluß des Königl. Landgerichts zu Saarbrücken vom 27. Juni ernannt, öffentlich zu Eigenthum versteigert, nämlich:

I. Ackerland.
Bann von Unterjeckenbach.
a) 18 Ruthen unter Kupfersfels, bei Jakob Neu und Johann Hoch,
b) 60 Ruthen im Brachmond, unten der Weg, oben Adam Böck.
c) ¼ Morgen an den Birken, oben Anstößer, unten Nikolaus Breit,
d) 38 Ruthen an den Birken, unten Johannes Loch, oben Peter Müller,
e) ¼ Morgen auf dem Mellenberg, unten Johann Gehres, oben Valentin Weichel,
f) 39 Ruthen daselbst, unten Jakob Gehres, oben Nikolaus Weichel,
g) 38 Ruthen auf dem Görtsberg, unten Carl Baumhard, oben Adam Böck,
h) ¼ Morgen auf dem Lückenberg, unten Carl Baumhard, oben Friedrich Neu,

II. Wiesen.
j) ¼ Morgen in der Langwies, unten Philipp Wolf, oben Adam Kreischer,
k) 25 Ruthen in Wohlern, neden Jakob Mensch und Peter Böck.

Bann von Oberjeckenbach.
l) 10 Ruthen Acker auf dem Wendelsacker, unten Peter Gehres, oben die Straße.
Die Bedingungen können auf der Schreibstube des committirten Notars eingesehen werden. Grumbach den 18. August 1842.
Schaun.                                 [WB35]

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(H.15: Dreimal durchgesehen und doch falsch numiert.

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(H.16) Versteigerung der Gründstücke des Deserteurs Friedrich Schweig aus Fohren.
Montag den 21. dieses Monats, Morgens um 10 Uhr, werden die dem Fiskus zuerkannten Grundstücke des Deserteurs Friedrich Schweig aus Fohren, auf dem Banne von Fohren und Linden gelegen, öffentlich an den Meistbietenden versteigert. Die Versteigerung wird in dem Hause des Adjunkten Henn zu Linden abgehalten.
Berschweiler den 10. November 1842.
Der Bürgermeister, Sohns

[Friedrich Schweig, * 25.06.1817 in Fohren-Linden, Sohn von Johann Schweig, Ackerer, und Maria Elisabeth Dickes. Im amerikanischen Bundesstaat Kansas gab es einen Friedrich Schweig, geb. 1817, der von September 1862 bis 1865 in der 11th Cavalry auf Seiten der Nordstaaten kämpfte  
obgleich es seltsam ist, daß sich einer der hiesigen Militärpflicht entzog, um im amerikanischen Bürgerkrieg zu kämpfen.]                                  [WB46]

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(H.17) Wassermühle von Fellerich bei Tawern wird versteigert.
Die auf dem Banne von Fellerich, bei Tawern gelegene, im Jahre 1839 neuerbaute Mühle, zweistöckig, mit Schiefer gedeckt und mit einem durch die Mitte des Mühlengebäudes gehenden, mit Quadersteinen eingefaßten Wasserkanal, dann mit drei Frucht=Mahlgängen, einem Gyps=Mahlgang und einem Oelgang mit zwei Oelpressen versehen; so wie die zu derselben gehörigen zum Betriebe der Mühle gehörigen Geräthschaften; 16 Morgen 131 Ruthen 70 Fuß Ackerland und Gärten, wird am 27. Dezember d. J. Vormittag 10 Uhr in der Schreibstube des unterzeichneten Notars in Trier öffentlich und freiwillig unter vortheilhaften Zahlungs=Bedingungen an den Meistbietenden verkauft oder auch verpachtet werden, wozu Liebhaber hiermit eingeladen sind.
Die Bedingungen können bei dem Eigenthümer der Mühle, Geheimer Regierungsrath Schmeltzer in Zurmaien bei Trier, eingesehen werden.
Trier, den 14. November 1842.
Der Königl. Notar                                        Der Eigenthümer
M. Zell.                                                       Schmeltzer.

[Im Tal des Albaches Fellericher Mühle, stattlicher Walmdachbau; Vereinigung von Mühle und Wohnhaus ohne außen sichtbare Scheidung oder Funktionshinweis in einem an das Vorbild von Herrenhäusern anknüpfenden Baukubus. Zum gepflasterten Hof, Fassadenausbildung mit knapp vorfluchtenden Mittelrisalit, den über dem umlaufenden steinernen Traufgesims ein Zwerchgiebel mit kleinem Lünettenfenster abschließt. Die Fensterreihung allseitig gleich; rundbogige Fenstereinfassungen mit Scheitelstein im Erdgeschoß, hohe Rechteckfenster im Obergeschoß. Den Kniestock des Trockenspeichers belüften Rechteckfenster, an den Seitenfronten je ein mittleres Lünettenfenster. Das schiefereingedeckte Walmdach von kleinen Dachhäuschen belichtet. An der bachseitigen Front ist, bedingt durch die Hanglage, eine dreigeschossige Front ausgebildet, die zusätzlich von einem in drei Rundbögen geöffneten Sockelgeschoß für den Ablauf des Mühlgrabens gehoben wird. Interessant die innere Einteilung, da die Wasserkammer inmitten des Hauses untergebracht war und linker Hand über zwei Achsen das Mahlwerk anschloß; Teile der Technik sind vorhanden. Die verbleibenden vier Fensterachsen bilden den Wohnteil, in dem sich geometrische Deckenstuckleisten dieses Jahrhunderts erhalten haben. Vorhanden auch die Fensterläden des Erdgeschosses und die zum Teil erneuerten Fenster. Das 1836 nach dem Brand des Vorgängerbaus neu erbaute Mühlenanwesen ist in seinem harten Klassizismus, besonders aber wegen seiner baulichen Organisation von besonderem Rang im Kreisgebiet.
Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier: //kulturdb.de/einobjekt.php?id=7605]
       [WB48]


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(H.18) Mobiliarversteigerung bei Witwe Cazzini.
Bei der Unterzeichneten werden am 16. Jan. des nächsten Jahres folgende Gegenstände an den Meistbietenden versteigert, nämlich: mehreres Hausgeräth, Getüch, Mannskleidung, Heu, Grummet, Kartoffeln, eine Kuh, ein Rind, Wagen und anderes Fuhrgeschirr; sowie auch die Geräthschaften einer Seifensiederei, als: Kessel, Bütten, Formen etc.
St. Wendel, den 27. Dezember 1842.
Wittib Cazzini

[Witwe Cazzini war Elisabeth Keller aus St. Wendel, Tochter von Michael Keller und Anna Maria Kirsch (1810-1891. Die Familie wohnte in der Luisenstraße. Die Versteigerung und ihre Ergebnisse und natürlich die Familiendaten finden Sie im Anhang.               [WB52]

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(H.19) Familie Schwenk zu Wieselbach läßt Äcker versteigern.
Mittwoch den 26. Januar 1842, Vormittags um 9 Uhr, in dem Gemeindehaufe zu Wieselbach, in Folge zweier vorausgegangener Familienrathsbeschlüsse homologirender Urtheile des Königl. Landgerichtes zu Saarbrücken, vom 25. September und 29. November abhin; auf Anstehen von
1). Johann Jakob Schwenk, Ackerer, in Wieselbach wohnend,
2). Maria Christiana Schwenk, Ehefrau des Jakob Köhler, ohne Gewerbe, er Ackersmann, beide zu Hundsbach, im Oberamte Meisenheim wohnend,
3). Maria Elisabetha Schwenk, Dienstmagd, in Nahbollenbach,
4). Jakob Dannenfels, Ackersmann, in Breungenborn wohnend, als Vormund über Wilhelm Schwenk, ohne Gewerb, bei dem Vormunde wohnend, über welchen obiger Jakob Köhler als Nebenvormund bestellt ist,
5). Anna Elisabetha Hermann, Wittwe von Peter Schwenk, ohne Gewerb, in Oberjeckenbach wohnend, als Vormünderin ihrer, ohne Gewerbe bei ihr wohnenden Kinder, a). Carolina Schwenk und b). Anna Elisabetha Schwenk, in Beistand des Nebenvormundes, des obigen Johann Jakob Schwenk,
werden folgende zu Wieselbach gelegene Grundstücke durch den unterzeichneten, zu Grumbach wohnenden Notar Georg Schaun im Eigenthum unter den, beim committirten Notar einzusehenden Bedingungen öffentlich versteigert, nemlich:
25 Ruthen Acker im Bornacker, taxirt zu 25 Reichsthaler,
60 Ruthen Acker auf Ruppertsbach, zu 35 Reichsthaler,
80 Ruthen Acker hinter Grundenfells, zu 45 Reichsthaler,
5 Ruthen Garten im Grund, zu 8 Reichsthaler,
4 Ruthen Wiese in Ruppertsbach, zu 6 Reichsthaler
Grumbach am 28. Dezember 1841.
Schaun.

[Wieselbach ist eine Wüstung auf dem Truppenübungsplatz Baumholder in Rheinland-Pfalz. WB1]

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(H.20) Versteigerung von Ödländereien in Baumholder.
Am Donnerstag den 20. Januar 1842 Nachmittags um 1 Uhr, werden etwa 50 Morgen der Gemeinde Baumholder zugehörige und auf deren Banne in verschiedenen Distrikten gelegene Oedländereien, in 100 Loose abgetheilt, in dem Gemeindehause daselbst öffentlich und meistbietend versteigert.
Baumholder den 31. Dezember 1841.
Der Bürgermeister.
[WB1]

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(H.21) Mobiliarversteigerung der Erben Wilhelm Jost in Baumholder.
Am nächsten Freitag den 1. Juli, Morgens 8 Uhr, werden zu Baumholder in der Behausung des verlebten Ackerers Wilhelm Jost vor dem unterzeichneten Notar die zu dem Nachlasse des Jost gehörigen Mobilar=Gegenstände, worunter:
2 Pferde; 1 zweijähriges und 1 einjähriges Fohlen; 1 dreijähriges fettes und 1 einjähriges Kuhrind, 3 Schweine; 60 Pfund Garn; ferner eine Partie Korn, Gerste, Erbsen, Kartoffeln, und endlich Kleider, Leinwand, Bettung, Haus=Küchen= und Ackergeräthschaften, öffentlich gegen Zahlungsausstand versteigert.
Baumholder den 25. Juni 1842.
Der Königl. Notar, Hilgers.
[Wilhelm Jost (1811-1842). .                              WB26]

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(H.22) Nicolaus Jungbluth aus Tholey lässt sein Wohnhaus versteigern.
In Folge Familienraths=Beschluß vor dem Königlichen Friedensgerichte zu Tholey vom 7. laufenden Monats, homologirt durch Rathskammer=Beschluß des Königl. Landgerichts zu Saarbrücken vom 10. dieses Monats, und auf Anstehen von Nikolas Jungblut, Schuhmacher, und dessen Ehefrau Barbara Hoffmann, beide in Tholey wohnhaft, sowohl in eigenem Namen handelnd,
wie auch Ersterer in seiner Eigenschaft als Vormund der mit seiner verlebten ersten Ehefrau Barbara Gomm gezeugten, sämmtlich noch minderjährig bei ihm wohnenden Kinder, Namens:
1) Magdalena,
2) Franz Leopold,
3) Elisabetha,
4) Maria
und 5) Anna Maria Jungblut;
in Beistand von Franz Schuh, Schneider, daselbst wohnhaft,
als Nebenvormund dieser fünf Minderjährigen
wird am Mittwoch den 19. Oktober nächsthin, um 9 Uhr Morgens, zu Tholey in der Wohnung des Gastwirthes Peter Stahl vor dem unterzeichneten, durch obenerwähnten Rathskammer=Beschluß dazu kommittirten Königlichen Notar Jakob Bochkoltz von Tholey, bei welchem die Steigbedingnisse zur Einsicht offen liegen, ein in Tholey an der Straße nach Lebach, neben den Erben Tespart und Peter Rauber Junior gelegenes Wohnhaus öffentlich versteigert werden.
Tholey den 17. September 1842.

[Nikolaus Jungbluth hatte minderjährige Kinder aus erster Ehe, deren Rechte geschützt werden mußten, als er wieder heiratete. Diese können gewahrt werden, in dem man eine Inventur durchführt und alle Vermögensgegenstände - mobil oder immobil - aufzeichnet und bewertet, oder in dem man sie verkauft oder - wie hier versteigert. Ich konnte den Akt im Landesarchiv Saarbrücken nicht finden. Vermutlich hat Nikolaus Jungbluth bei der Versteigerung das Haus selbst gesteigert, womit er das Eigentum seiner Kinder erster Ehe erwarb. Eine sinnvolle und rechtlich saubere Vorgehensweise. .]        [WB39]

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(H.23) Das Schulhaus von Heimbach wird versteigert.
Dienstag den 8. November laufenden Jahres Morgens um 10 Uhr, wird das bisherige Schulhaus zu Heimbach mit einem Gärtchen an den Meistbietenden öffentlich versteigert. Die Versteigerung wird in dem Hause selbst abgehalten.
Berschweiler den 24. Oktober 1842.
Der Bürgermeister,
Sohns.
[WB44]

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(H.24) Johann Simons Mobiliarversteigerung in St. Wendel
Donnerstag den 1. Dezember laufenden Jahres
Vormittags 9 Uhr, läßt der Unterzeichnete Verzugshalber seine sämmtliche Mobilien, als polirte runde und andere Tische, desgleichen Kommode, Bettstellen mit Bettung, Kleiderschrank, Nachttische, Pfeilerschrank, Sekretair, Kanape, Stühle, Spiegel, Waschtisch, Bilder und Uhren etc. etc. unter sehr angenehmen Bedingungen versteigern, sämmtliche Möbel sind neu und gut gehalten.
St. Wendel den 18. November 1842.
Johann Simon, Hilfsgerichtschreiber.

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