Schriftzug
St. Wendelin -> Die Magdalenenkapelle in St. Wendel -> Zurück in den Schoß der Kirche

 

 

Kaum ist das Finanzamt weg, geht es mit der Kapelle schon weiter. Die katholische Kirche interessiert sich dafür ? weshalb, das habe ich nicht herausfinden können. Man hat schon einige Male darüber beratschlagt, als sich der Kirchenvorstand am 22. Oktober 1953 zu einer Sitzung trifft, in der über den Ankauf des Gebäudes beschlossen werden soll.

 

Auf der Tagesordnung steht gleich als erster Punkt der Bericht von Professor Walter Hannig ?über die Verhandlungen mit der Stadt über eine neue Festsetzung der Preise für Pfarreigarten und Magdalenenkapelle sowie über die danach in Trier geführte Besprechung mit Domkapitular Dr. Kremer?. In der sich anschließenden Aussprache erklärt Herr Georg Graessel, der Direktor der St. Wendeler Kreissparkasse, daß er einem Kauf der Magdalenenkapelle für den Preis von 9,5 Millionen Francs nicht zustimmen könne, da das Haus alt und nicht sofort verwendungsbereit sei. Bei der anschließenden Abstimmung sind 12 Mitglieder dafür und drei dagegen. Bald darauf ist die Magdalenenkapelle wieder in den Schoß der Kirche zurückgekehrt.

 

Im Erdgeschoß sitzen die Stadt- und Kreisbücherei und der Vertrauensarzt der LVA.

 

Der Rest des Gebäudes ist bis auf den Speicher als Wohnfläche vermietet. Im zweiten Stock auf der linken Seite wohnt fast fünfzig Jahre lang Familie Ebener, deren Sohn Harald mir gerade, was die jüngere Vergangenheit angeht, eine unerschöpfliche Quelle an Informationen gewesen ist. Er hat mir von dem Maler Adolf Bender erzählt, der bis in die 1980er im gleichen Stockwerk wie Familie Ebener wohnte. Eines Tages ist der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt zu einer Kundgebung nach St. Wendel eingeladen und besuchte auch den Maler in seiner Wohnung und kauft eines seiner Bild. Darauf führt ihn Bender durch die Kapelle und erzählt ihm ihre Geschichte.

 

Die Krypta wird als Kellerraum benutzt und liegt voller Kohlen und Kartoffeln. Der heutigen Eingang in den historischen Weinkeller ist grob mit Backsteinen zugemauert. Auch von innen ist er als Eingang nicht zu erkennen - er sieht aus wie ein mit Backsteinen zugesetztes Fenster. In den Keller führt eine Freitreppe ohne Geländer links des heutigen Eingangs - vermutlich durch das östliche der beiden heutigen ?Keller?fenster.

 

=> Vor dem Vergessen bewahre - und vor dem Bagger

 

Historische Forschungen · Roland Geiger · Alsfassener Straße 17 · 66606 St. Wendel · Telefon: 0 68 51 / 31 66
E-Mail:  alsfassen(at)web.de  (c)2009 hfrg.de

Diese Website durchsuchen

Suchen & Finden  
erweiterte Suche