Schriftzug
18. Jahrhundert -> 1767-1783 J.C. Stumm schreibt an seinen Vater

ohne Datum)

Monsieur
Monsieur Stumm
Conseiller des Commerces
a Abentheyer

(Seite)
(…) geführten 62er HammerRechnung wenig Erläuterung geben
so könnten Sie mir solches hierher melten, damit solches
der Jungfer Booß sagen kann, als hätten Sie Von ohngefehr
etwas unter Ihren Priefschafften gefunden, wie hoch sich
der Recess Von meinem H. Oncle seelig in seiner lezten
Rechnung überhaubt belaufen habe.
Es wäre ainetzo auch nöthig nacher Winnweiler um former
zu schreiben, wollen Sie die gütigkeit haben dieses zu besorge
dann die ietzige Zeit wird das Hertz Von der formerey seyn
ansonsten uns der Winter zu geschwind auf den Haltz köm!
Der Dhiel hat etl. Sack mit Hexel aufgeladen, wollen Sie
selbigen nun Troben behalten, so ist es guth, so bestellen
wir eine andere fuhr welche die Schienen nacher Enck. f____
Anbei folget das Geld vor die 2000 lb SchneidEißen, so wir
dem H. Stein die Vorige Woche geschickt haben.
Womit nebst freundl. Begriesung allstets Verbl
                              D.L.Papa
A/                        gehorsamster Sohn
                             J C Stumm

(07.01.1767)

Lieber Papa!          (1767)
Wenn dieses die Liebe Eltern bey gutem
wohlseyn antreffen wird, wird es uns zu
Vernehmen herzlich lieb seyn, massen wir öfters
deswegen sorge tragen, ob sich bey dem Ungestimmen
Wetter nicht alle alte fehler herVor thun sollen,
H. Panis hat nun alles aus unsere Rechnung
heraus geschrieben, was auf Abenth. und Von
Abenth. gekommen, welches hier überschücke.
Ich habe Ihnen zu Kempfeld 2 Paar Wollene
Strümpf für die harte Kälte weben lassen
welche Ihnen auch zu liefern seyn, wenn selbige
Zu Eng seyn solten, wie ich Vermuthe, so belieben

(Seite)
Sie sie nur wieder zu rück zu schücken, daß er andere
dafür machet, in deme ihme noch nicht zahlt, bis
weiß ob sie recht seyn.
Wir können hier weiter nichts fahren, als alle
tag 1 mahl mit Musslen (?) im Kazenloch.
Der Platz Reicht (??) hinten auch ihren Ofen, wie die
Hammerschmiedt, diese Woch haben wir den Schmiedt
Philip Von Hannbach, welchem sie helfen HufEisen
machen, und die alte Untaugl. samt der Hell
zu Zehnen für Hufnägel heraus recken.
Die Allenb. seind am Samstag hiergewesen, und
haben die 200 th. begehret, welche ihnen gegen eine
Recompens in einer Ducat bestehend gegeben
welche Ihnen zu dancken habe, und Ihnen des,,
wegen herzl: Verbunden bin, und Verbleibe Zeit
lebens nebst Herzl: Salutation
D.L. Papa
gehorsamer Sohn
J:L: Stumm

Asbacher Hütte
d: 7ten Jan. 1767

(12.04.1767)

Monsieur
Monsieur Stumm
Conseiller des Commerces
et maitre des forges
à Abentheyer

(Seite)
Lieber Papa!

Ich bin bey H: Amtmann Oberheim
zu Wildenburg gewesen, welchem an,,
gezeiget, und gewiesen, daß der Grehweil,,
lerische Wechselbrief schon d: 22ten Jan a: 1767
Verstanden gewesen, also uns lieb
wäre, wenn H: Amtmann die gütigkeit
haben wollte, Erinnerung deswegen
zu Grehweiler zu thun, und ob man
nicht Holtz dafür bekomen könte, da be,,
sagter H: Amtmann entschlossen den
27ten dieses Von auf Medersheim zu reisen
um da seine dieß Jährige Rechnung
da abzulegen entschlossen, so nahme
Er dieses über sich d auf selbiger Weise
zu besorgen, worauf Ihme auch auf sein
begehren den Wechselbrief droben gelassen,

(Seite)
mögte sich aber Von dem lieben Papa
ausgebitten haben, daß Sie Ihme den
aller Eisersten Preiß des Holzes zu erst
bonificiren mögten, was Sie wohl Vor
die Claffter geben könnten, so wollte
Er drum beantragen, und glaubte Vielleicht
einig zu werden, ich stellte Ihme aber Vor
man müste zu erst die forderung hören,
so könte man erst wiederbieten, so sagte
Er Sie wüsten selbigen schon.
Ich hab es meinem H: Oncle zu Enckirchen
auch berichtet, daß der Grehwlr Wechselbriefv
d: 22ten Jan: Verstanden gewesen, also nöthig
wäre deswegen zu Grehwlr erinnerung
zu thun, und iezo die schönste Gelegenheit
wäre Von Holtz zu sprechen, und ob man
nicht Vor diesen brief ein mal bekommen
könten,
Der Zahlungs Termin mit des H. Bergs,,
Vogts gelder werden übermorgen
Verstrichen seyn, und hat sich seither noch nichts

(Seite)
noch nichts gerege, so wird man nun mero
wieder anklagen müssen, dann die Zeit
darf nicht wieder Verspinnet werden.
Wir leben der Hoffnung, weilen der Dhiel
am Sasmtag nicht gekommen, die liebe
Eltern samt der Geschwistern, würden
und die Feyertage die Ehre und die Freude
schencken uns dahier zu besuchen der
Friederich Philip ist schon hier und wird die
Feyertag dahier halten, worauf ich schliese
und feste Hoffnung baue und Verbleibe
Zeit lebens nebst gehorsamster Empfehl:
M.L. Eltern
gehorsamster Slohn
J.C.Stumm

Asbacher Hütt
d: 12ten aprill 1767

(23.10.1771)

Monsieur
Monsieur Stumm
Conseiller des Commerces
et maitre des forges
à Abentheyer

(Seite)
Lieber Papa!
Gestern kame der Gießer Rickes mit seinem
Bruder Gießerknecht anhero, welche Vermuthlich Von
einer anderen Gießerey etwas gewahr geworden
seind, des Endes wollten sie gerne einen festen
Accord gemacht haben, oder aber Von hießiger
Arbeith frey gelaßen seyn, welche mir des Endes
Vieles Nachsinnen Verursachten, weilen der l: Papa
noch keine feste Resolution wegen denen Gießer
an mich ausgestellet hatte, so wußte nicht wie es
machen solten, allein weilen wir doch eine Platten
bestellung auf haben, und weilen die Mannsch: sich nicht
mehr, denn 500 Cent: Kuglen zu machen resolviren wollten,
so habe die Gießer vest annehmen müßen, und
Morgen über 14 Tag zur Arbeit hier her bestellet.
ich machte meiner überlegung so, weilen der
Mannh: Hof sich nicht resolviren wollte, Vor eine
gantze Compag. Kuglen auf zu geben, so würden
wir zu erst die auf gegebene Platten, und nach gehends
auch die 500 Cent. Kuglen in Arbeith nehmen, welche
wir zu lezt abgießen würden, weilen der Pollin_ (?)
noch nicht fertig, und man auch (?) ehrender nicht wohl

(Seite)
imstande seye, eine feritable Kugelform ab
zu gießen, biß man Pallirte Klätzer habe, und Vermutl.
auch noch lange zu gehen könnte bis der Accord zu
Mannh. West (?) geschlossen, und die eigentl. Calibre Von
da erhalten würden, wenn nun mit denen
Gießeren Contra ordre ertheilet, so partoniren
Sie mich, ich habe es meiner Einsicht nach so guth über
legen als es Verstunde, daß fatalste dabey ist,
daß ihnen etwas an Geld auf die VerSProchene
Arbeith geben müßen.
Wir haben Vor 20 Wochen Kohlen in der Scheuer und
Vor 4 Wochen darVor, folglich können wir
noch 14 Täg Platten Von den Kohlen Vor der Scheuer
gießen, so können wir 22 Wochen zum Platten und Kugel
gießen anwenden, und die Woch 17000 lb giebt
also in den 22 Wochen an Eißen     374000 lb
und ist an Platten bestellt 200000 lb - 250000 lb
und an Pollirten Kuglen 50000 lb  bleibt übrig 124000 lb
dieße 124000 lb können wir nun Vor Klammen, Kugelformen
und Ausschuß rechnen, welches aber noch Viel zu Viel
ist, weilen man den Kugel Ausschuß nochmahlen in
den Ofen stechen kann.
So wäre meine ohnmaßgäbliche Meinung, daß

(Seite)
man alle beyde Contracta schließe, welche wir
auch belieferen können, allein den Kugel Contract
schlüsse man mit dem beding wenn der Hof
uns vor künfftige Comp. 2 bis 300/M. lb Kugelen auf
Zu geben resolvirt, so wollte man diese Comp.
sich mit denen 500 (800?) Cent: Kug. sich begnügen laßen,
und solche gegen den May ablieferen.
Der Zimmer J: Nicol hat am Pollirhammer Rath zu machen
angefangen, und bis Samstag wollen wir den
Mellbaum threhen, damit der Hammer aufs längste
in 4 Wochen gehen kann, Der Brief wird
Morgen auf die Post getragen. Ich habe (__?)
A und V: gemacht, nun können Sie auf das ____
vongange Eißen Schlagen, was Sie wollen, die hiesige
Hammersch. welche feueren,, wollen kein vougage Eißen
machen, und lieber stillhalten. Der Fritz wird wohl
daß  Hammerschmiede wegen seinem reichen Schwieger Vatter
auf geben, und dieses wäre Vor sein Handwerck schade.
Dem Knecht habe etwas Kalckstein und bey nahe zwey
Mosel Malter Weißmehl aufgeladen, wenn wir
Säck gehabt, so hätten wir der l: Mama auch die Kleye
davon überschückt. Wir dancken Vielmahls Vor
die Aepel und Leckschmier (?) und begrüßen Sie insgesamt.
Abacherhütte
d: 23ten 8ti 1771                  J C Stumm

(09.11.1771)

Monsieur
Monsieur Stumm
Conseiller des Commerces
à Abentheyer

(Seite)
Lieber Papa!

Die unterste Hammerschmiede haben ihren Hammer
frisch abgerichtet und seind nun mehro Meister Vom
vonjasche [vorjährigen?] eißen machen, wir werden dieße Woch alhier
in allem 140 stäb oder 2300 lb daVon fertig bringen.
Der Zimmer Joh: Nicol hat sein Rat geschaufelt
und kann bis dinstag damit fertig werden.
Es ist noch keine Nacht von euch eingegangen, ob
sch__r Schneider mit seinen Masslen bald ankomme.
Die gießer haben heute mit den förmeren einen
Guß Platte Oefen gethan, und werden noch Morgen
und bis Sontag mit selbigen Continuiren, weilen
das Ausmachen denen förmeren nicht schützen will.
An die zwey gegoßene Schlep Schu haben wir Ring
gemacht, Meister Adam hat gestern und heute
einen geformet gehabt, und seind ihme alle zwey
ausgebrochen und nicht gerathen. Womit Verbleibe
                  M.L. Papa
                   gehorsamster Sohn
                   J C Stumm

Asbacherhütte
d= 9 = 9bri 1771.

(08.11.1771)

Monsieur
Monsieur Stumm
Conseiller des Commerces
à Abentheyer

(Seite)
Lieber Papa!
Dieses ware guth, daß Sie so geschwind an
den H. Vetter Geib und Mayer wegen schleiniger
überschückung der Mallen geschrieben, denn zu
Xnach seind noch keine angekommen, ansonsten
hätte sie der H. Wund, mit unseren fuhren, welche
gestern Abend sehr Strapicirt, Von da
retourniert seyn, geschickt.
Heute haben wir zwey Pallierh. Stiehl ton
des Borr bey den Aufsatz geführet, welche
der Zimmer Joh: Nicol morgen beschlagen kann.
Kleinere (?) Klötz wollen wir einstweilen Verfertigen
und trocknen,. dem former habe auch schon
gesagt, ich wollte daß er mit seinen formen zu
Weitersbach säße. Die Gießerey gehen noch guth,
woran erst der fehler ware, weiß ich noch nicht.
Der Junge H. Pastert ware am Dinstag in Ihrem
Trierischen Holtzschalg, wie auch zu Wurschwlr. und wollte

(pag)
den Baueren die Kohlen zu führen Verdingen
allein u konnte nichts ausrichten, indeme Wir ihme
9 fl Vom Fuder gefordert, Er hingegen hat ihme 7 c
per Fuder gebotten, so kame er Von da anhero
und klagte es. ich solte dencken wenn wir
die beste Fuhre heraus suchten, und Verdingten unsere
Kohlen einmahl Vors erste. Hernach könnte der
Herr Pastert seine Verdingen wann er wolte.
Unser former will die feyer Täg nacherhauß gehen und
sehen ob er noch leute bekommen  kann, um geschwinde zum
abgießen gelangen zu können. Der Meister Adam hält dafür
Platten und Kugelgießen zu gleich, thäte nicht guth, indeme
das Platten Eißen zur Kugel Gießerey nicht tauglich wäre,
und Eißen so am Riß (?) wäre nicht guth zu Platten, so
hielte er dafür man gieste so Viel Platten ab, als
man gesinnet, und nachgehends die former, bey
welchen man auch die nöthige Kugelformen abgießen
könnte, und nach gehends die Kugeln nach einander,
welches aber viele formen erfordern würde. ich
solte dencken, den botten lohn von Xnach anhero
solte man sich nicht reuen laßen, um die Calibre
geschwind zu erhalten, des Endes will an den Herrn Mund
schreiben, so balden selbige zu Xnach an käme, so bald

(pag)
mögte Er solche durch __en accordirten Expressen anhero
schicken. Er begehret auch 2 fuhren SchneidEißen, wesEndes
seinen Brief einschließe.
Morgen nehmen wir die Frucht zu Mörsch. alle ab, und
laßen solche in den Säcken stehen, bis nach den feyertägen,
als denn es Vielleicht besseres Wetter zum fahren giebt.
ich habe Ihnen heraus geschrieben gehabt, was der
Xstian Philip dieses und Voriges Jahr Vor Waaren
bey dem H. Jäger Vor sich ausgenommen, und wollte es Ihnen
zu Ihrer Einsicht überschücken, allein ich habe solche
nicht mit bey geschlossen, um Sie Vo den feyertägen
nicht allzustarck über den bößen Buben, und Jäger
zu erzirnen, ich weiß gar nicht was man dazu
sagen soll, der H. Jäger muß aber so wenig Verstand
besitzen als wie der Xstian, ansonsten hätte er ihme
die Sachen nicht gegeben, und desEndes dancke ich, na
seye ihme dafür nichts schultig, wäre der H Jäger
nichts anhero für Eißen schultig geweßen, so
glaubte gewiß daß Er dem buben so viele
waaren nicht würde zu geben haben, ohne mir (?)
zu Vor nachricht hierVon zu geben, allein dieses
hate Er im geringsten nicht gethan, als daß er es anietzo
an unserm betrag abziehen will, und dieses kann
nicht angehen. Womit schließe und bin
des Papa getreuer Sohn
JC Stumm

Asbacherhütte
d: 19ten Xbr 1771.

(24.02.1772)

Lieber Papa!
Am Samstag sind wir mit denen bereits ab,,
gegoßenen 12 & 24 lbtigen Kugelen mit Pollieren
fertig geworden, deren sich im formenhauß
an 430 stck 24 lbtige und 1014 stck. 12 lbtige liegen,
so haben wir heute den Pollier Ofen wieder
auf Klein eingerichtet, daß wir bis Mittwoch
damit fort fahren können. Ohngeachtet
wir noch keine einzige fuhr Eißenstein
haben bey bringen können, so hat sich unser
Vorrath doch Vermehret, daß wir noch Völlig
Vor 6 Wochen Stein, und auch noch vor 6 Wochen
Kohlen in der Scheuer Vorräthig haben, mithin
können wir doch noch 3 Wochen bruchEißen
und Hämmer gießen. Gl. g: bis Mitwoch
sollen die Xnacher mit eißen forniert werden,
woZu uns der H. Oncle seine fuhr gegeben, und

(Seite)
dieß (?) der Müller Eich mit ihme gewaget haben.
Die hießige fuhr soll aber ietzo noch täglich
auf die Wörresb. Ertz grub gehen.
Dem Zimmer J.N: habe die 8 batzen VorVoll
zu geben Verspröchen müssen, wogegen er allen
fleiß in allen stücken beweißen will.
Wie es mit ausladung der Gößen (?) gehalten
werden soll, bleibe gewärtig, ich solte
denken, die Bendorfer hätten die Numr.
und gewicht daVon schon geschückt,
Womit nebst freund. Salutation
allstets Verleibe
                    M L Papa
                    gehorsamster Sohn
                      JC Stumm

Asbacherhütte
d: 24ten Febr 1772


(08.03.1772)

Lieber Papa!
Der Geißlauterer Tratzieher hat heintnacht bey
uns lougiret, mit welchem einen weitläufigen
Discours wegen dem Tratziehen geführet, allein
weilen derselbe die Trat Preiß nicht wuste, so konnte
mit ihme keinen Überschlag machen, so seindd wir
heute unter der Kirch die Eißenschneid beaugenscheinigen
gegangen, dießer aber will das Schneidwerck
Zum Zug gantz Veräußeren, und einen Tratzug
daraus machen, wo 16 bis 18 Mann darinnen
arbeiten sollen, welches mich Vor einen Anfang ehe
man Con____ee im Trat hat, zu hoch düncket,
allein dießes wäre mir anständig, wenn
man einen tratzug mit geringen Kösten und wenigen
Leuten trath bis auf das feinste ziehen könte,
ohne das Schneidwerck gäntzlich zu dirangiren, wenn
man nachgehends siehet daß wir debit darin
Verschaffen können, so wäre noch allemahl
Zeit den Zug mit mehreren Zangen an zu legen.
Er wird wohl Morgen oder übermorgen zu Ihnen kommen
so können Sie selbsten mit ihme sprechen, und das

(Seite)
beste heraus nehmen.
Dem H. Müller haben wegen den Gößen mit den
Kempfelder fuhrleute, welche Morgen mit Eißen dahin
fahren geschrieben, daß die Masslen zu Ende (?) aus
geladen, und die Stahlkuchen nebst den 3 Faß
MarkEißen Vor allen dingen auf Mühlh. gefahren
werden müsten, und was dergleichen bestellungen
an Ihn noch mehr zu thun waren.
Wir schücken Ihnen hiermit auch etwas Speltz, und
zwar aus der Ursach, weilen solche wie alle andere
früchte täglich abschlagen.
Mit unserer Kugelgießerey werden die former die frische
Woch zeitlich fertig, und ich mit meinem Gaßegang (?)
wo, wie, und auf was Art ich wieder zu einem neuen
überzug kommen werde, das weiß Gott, der alte
hat nun 6 Jahr gehalten, und wenn die Kugelen nicht
wären geschmieret worden so hätte er sich noch ein
Jahr durch geschlagen.   Mit pollieren werden
wir erst über 14 Tag fertig, wenns guth gehet.
Der Pollierhannes gehet seid der abreiß meines
Bruders so guth als er in seinem leben ge-
gangen haben mag, und der fehler bestand
darinne, daß wir den erforderlichen

(Seite)
Aufgang nicht treffen könnte, iezt aber
hat er sich selbsten gestimmet, als ich Vorgesteren
mit dem Schultheiß bey Mörschied ware, glaubte
ich, ich leg auf des Hartenbrugs frnster in
Remscheid, und hörete den bergischen Reckhämmern
zu, denn man hörete ihn allda Viel schöner als
in unserem Hauß.
Gesteren und heute Marschierten die Winnweiler
former wieder nacher Hauß.
Meine Schwester Wilhelmina mögte ersuchet haben,
den ihr mitgegebenen Kockler (?) wiederum
zu senden, sie mögte ihn sonsten als ein Eigenthum
benutzen wollen. Die übrige 22 Abenthl.
Säck folgen hiermit zu rück, wogegen wir uns
die hießige wieder ausgebeten haben
wollen.
Womit nebst freundl. Begriesung
allstets Verbleibe
ML Papa
gehorsamster Sohn
JC Stumm

Asbacherhütt
d: 89ten Mertz 1772.

(01.06.1772)

Asbacherhütte d: 1ten Juny 1772

Lieber Papa!

Heute hat mich der H. Amtmann nacher Wildenb(urg) kommen
laßen, um mir die Gesinnung, so er Mündlich Vom
Lehnhof empfangen, zu Communiciren. nemlich,
derselbe habe gesprochen, wir solten 100 f: zu bestreitung
einer abzu schückenden Wald Commission Vorschießen,
denn es wäre nothwendig zu wissen, ob auch der
Wald unseres zu forderen habendes Holtz quantum ab=
geben könnte so gleich der Bericht nacher Wetzlar (ge-)
macht werden, daß der Ebertswald _________
Abschätzungs Commission noch so, und so Viel _______
gehau werden könnte, einfolglich, diese__________
zu fordern habendes Holtz quantum weit üb__________
So haben dem H. Amtmann gesaget, mich d__________
abschätzungs Commission hätte noch nicht zu ____________
dahin, da die Sach bey dem Reichs Cont__________-

(Seite)
weit gediehen, und unser Gesuch genehmiget, biß auf
die frag, ob auch noch zu unser gäntz. Befriedigung so Viel
Holtz aus dem Ebertswald abgegeben werden könnte,
als dann wolten wir auch nicht abgeneigt sein 100 f Vor
die Commission bey zu tragen, allein ehe und beVor
man weiß, zu was sich das Cammergericht resolvire,
wäre es vo uns etwas hartes, die 100 f. auf etwas ohne
gewisses Vorzu schießen. Allein. Er hält daVor,
wir müsten uns zu diesem bequemen, oder aber man
solte an den Tyry schreiben, er mögte die Sach betreiben,
daß der Lehnhof schriftlich decredirte, oder ich solte
selbsten dahin gehen, und des l: Papa Meinung münd. zu Ver=
stehen geben. Was nun hierinnen zuthun, dieses
weiß ich nicht, und bleibe Ihre Meinung hierüber mit dem
___l gewärtig.
___ Concept Von dem Brief so H. Amtmann an den H. Grüßner
___ben, hatte er Verleget, sobalden sich selbiges Vor
(finde)t, will er mirs zu schücken.
___ben den Dhiel diese Woch gar nothwendig nicht zu brauchen,
___ten nur befehlen,  so kann dieser diese Woch alle
___n Abenth(euer) aus, auf die Leyenkaul fahren

(Seite)
eine fuhr Leyen laden, und nach der Abenth(euer) führen.
Der Mstr Bast hat noch nicht Zeit, sonderen treibt noch Gesellen
auf, wo er finden kann, um seine accordirte Arbeith
fertig zu bringen. Es wäre doch schön, wenn __zer
l: Papa das bau wesen fertig bringen könnte, es __
sehr schön, (j)a ich habe mich lezthin nicht satt genug
daran sehen können. Doch aber darf desEndes
bey der l: Mama nichts Versäumet werden, sie hat mir
geklaget, man nehme sich Ihrer nicht genug an,
und hilfe Ihr nicht genug zu Rath gehen auf was ___
und Weiße Ihr zu helfen seye, auch hätte Sie n___
der Sie Aufmunterte, welches doch ein Haubstück be___
Krancken seye, woraus geschloßen, daß Ihr l______
wäre, wann der H. Euler öfters bey Ihr w_________
um mit selbigem, wegen Ihren Kräncklichen _______
sprechen zu können, um zu Vernehmen, wie d_____
ienem Vorzukommen seye.
Der H. Heißner ware heute auch eine Stunde ____,
welcher wieder zu rück nacher Tronecken ist und ___
ob uns keine Anweißung von Grumb. gesche______
worden, und so weiter. Allein es ist noch nicht V____

(Seite)
Die Notz J F H hat gewogen 23358 lb welche ertragen rthlr 630  60 x
das Vouyjage Eißen             30037 lb a 35 rthlr                 1051 26 x
Womit bin und Verbleibe Dero gehorsamster  JC Stumm

Monsieur
Monsieur Stumm
Conseiller des Commerces
a
Abentheyer


(19.02.1773)

Lieber Papa!
Anbey kommt in einem Radnagelfaß
Verpitschirt, unser gantzen Vorrath Von
gutem Geld, worunter sich auch die Mannh.
schlechte Dupl: befinden.
Es könte nichts schaden wenn die L___dorfer Masslen
Zu Trarb. legen, allein weilen mit der Rott
noch nichts aus gemacht, und der Schiffer noch
keine Wissenschaft hierVon hat, so werden
wir solche noch zu Ende aus laden laßen.
Mit den KatzenEllenboger Maßlen machen Sie
es nach Ihrem guth Düncken, es käme freylich
auf eine Prob an, ob sie besser seyen als die
Ahler, allein wir der H. Von der Null saget, so
hat man sich auf grose partien nicht Viel Hoffung
zu machen. Meinem H. Oncle sein Stier ist
zieml. schön, allein doch nicht so wie der Abenth.
dem ohngeachtet habe ihn schon rthl hören fordern
welches Viel zu Viel ist. Wir haben einen
in unserem Stall welcher gestern 3 Wochen alt

(Seite)
geworden, denen wollen wir Ihnen wollfeil
laßen. Ich bin zwar kein Wein Verständiger
allein so lang der H. Böcking und Moog steigen
können, wir auch, so hielte auch Vor Rathsam
die Neue Wein zu steigeren, (Von den alten aber
muß man sich laßen) ansonsten gehen diese
Steigungs Gelder wie die Vorige fort, und
weiß kein Mensch wohin sie gekommen sind;
ob es noch so guth fahren ist, so laßen sich doch die
bauren nicht an die Masslen, und wenn man ihnen
noch so Viel gute Wort gibt.
Die Winnweiler und Trippstatter former Knecht
seind gestern hierdurch, und die Meister werden
die frische Woch hierdurch passiren, als denn werde
den Mstr Mattes auf den May Tag hierher
beordern, in welcher Zeit es wohl neue Kohlen
geben wird. Meine Schwester mögte gerne
Tuch gesand haben, Vor Zügen in die Hütt und
Formhauß, wie auch Vor Grundbirnen Säck, welche
die Magd ietzo fügl. machen könnte.
Mein H. Oncle befindet sich noch in den alten

(Seite)
Umständen, und muß noch immer hickeln (?), allein
er ist doch sonst gantz Munter, und beständig auf
Vor die schöne Metzelsupp seind wir Ihnen Höchstens
Verbunden. Und Verbleibe nebst freundl.
Salutation

Dero
gehorsamster Sohn
JC Stumm

Asb. d 19ten Febr. 1773

(Seite)
Monsieur
Monsieur Stumm
Conseiller des Commerces
a
Abentheyer

Die Raiss haben 710 lb gewogen.

(25.10.1773)

Mons.
Monsieur Stumm
Conseiller des Commercy
a
Abentheyer

(Seite)
Lieber Papa!
Anbey kommet das durch den Dhiel am Samstag
überbrachte Schreiben nebst einem Päcklein Contanti
Vom H. Wund Vor los gelieferte SchneidEißen.
Das Geld von Mannh. nach Maintz, ist bey dem H.
Wund noch nicht angekommen, welches bereits schon
nacher Maintz geschrieben, und ein gleiches nacher
Mannh. gemeldet werden muß, wer weiß
Vielleicht seind die Gelder Verlohren gegangen.
Dem Dhiel habe eine fuhr Stroh aufgeladen,
und soll in der Retour die Laden mitZurück
bringen. Was ist den dieses Vor ein Herr
gewesen der heute hier ware, und auf Abent.
zu Ihme will, er hat sich bey mir nicht zu erkennen
geben, und sein Anliegen nicht sagen wollen,
und kann nicht begreifen warum? Er sagte
mir er käme Von Cölln, und meine Schwester

(Seite)
horste den Knecht aus was dieses Vor ein Herr seye,
und dieser wuste es auch nicht, als daß Er auf
denen Eißenwerckern herum reißete um
Amunitions=Lieferungen zu machen, und käme
anietzo Von Bingen über die Gillen= und
Gräfenbach. Er sprach auch selbsten Von Amunition,
allein nichts gehauenes noch gestochenes, ich offerirte
Ihme wenn er ein freund Von Amunition seye
eine pollirte 3lbtige Kugel, allein er mögte
sich nicht damit beschwere, so solte dencken
wann Er etwas im Gange habe so hätte
Er mir dieses offert nicht abgeschlagen, belieben
Sie mir doch zu melten was er eigentl. gewolt,
und was etwa Verabredet worden.
Er hat Von allem Wissenschafft, allein
die Gillenb. hatten ihm weiß gemcht die
Pollirte Kuglen seyn nicht so dauerhafft
als die un pollirten, welches iust das gegentheil
ist. Wie befindet sich denn die l. Mama
wir leben der Hoffnung daß sie wieder wohl
seye. Womit nebst freundlr Salutation
abstets Vorb.   ML Papa
gehorsamster Sohn
JC Stumm

Asb. d: 25ten Okt 1773

(14.01.1775)

Asbacherhütte d: 24t Juny 1775

Monsieur et tres honoré cher Pere!
Es scheinet der liebe Papa haben sich zu der größesten Zahl ge=
schlagen, und sich nicht allein Völlig in das französische
Verliebet, sonderen Vielmehr dasselbe gäntzlich angenommen,
und dem Teutschen auf einmal abgesaget, dahero schon
anfangen nach der Franzosen Gewohnheit, auf die gute
Teutschen zu Stichelen, wesEndes größeres nichts Wünschte,
als auch ein Frantzoß zu seyn,.
Ob es schon Morgen feyertag ist, so will doch den Becker ersuchen laßen,
daß Er dem Knecht 50 gebund Stroh aufladet, wogegen Sie den
Briamin (?) zu beleben ersuche, daß Er dem Knecht zur Rückladung
die formen packen helfet, damit nichts Verbrochen noch
Verlohren gehen kann.
Gestern waren ich und der Bruder unserem Versprechen zu folg,
auf denen Sorrener, Hirschfelder, und OberClänger Eisensteins
Bergwercken, allwo wir einen kleinen Vorrath gefunden,
ohngefehr zu Sooren 60 zu Hirschfeld 15 und OberCläng 10 Maas Stein
demnach aber haben wir doch alle Arbeiter zur fleißigen Arbeith
sehr angemahnet, daß sie Versprochen den Vorrath baldigst zu
Vergrößeren, mit denen R__er Fuhrleute bin ich sehr übel
daran, dieweilen diese bey diesen langen Winterabenden
Verabredet und Verbunden, ehender keinen Stein Vor uns zu

(Seite)
fahren bis wir ihnen 1 f Fuhrl pro Maas zu zahlen Versprächen,
so werden wir auf diese Art ehender als das früh Jahr keine
Hoffnung zu Stein bey gefahren zu bekommen haben. Als
dann muß die Ochsen bauren dazu stimmen.
Mit dem Gießermeister Lawutsch und Gerhard ist es uns fehlgeschlagen,
ersterer stehet auf der Neu Hütt, und lezterer zu Reinbellen in Arbeit,
welcher sich aber so Verbrandt daß man nicht weiß wannehe er wieder
wird schaffen können, und bis dahin stehet sein Bruder Ruckes
(welchen wir das Vorige mal gehabt) in siener Arbeit, und sonsten
seye kein Meister mehr da, was raths nun, der aufsetzer brachte also
einen Gießerknecht so schon lange auf der Gräffenb. in Arbeit gestanden,
den der Mstr Adam sehr gelobet, hat aber noch niemals Vor einem
Mstr geschaffet, so habe diesem die Prob zu machen Versprochen, daß
er mit einem Gießerknecht bis Sontag anhero kommen soll.
Und gestern schickte der Abraham seine Frau anhero, fragend,
wenn wir noch keinen Gießer Meister hätten, so wollte er wenn
die Weitersb. Hütte aus wäre, anhero in die Arbeit kommen, die
weilen er Vertruß mit dem H. P: (Poensger? nein Pastert) gehabt, wegen Verlangtem
Geld, so er ihme abgeschlagen u:s:a: Was nun? ich dencke
wir wollen diese fremte Kommen laßen die Prob ablegen,
binnen dieser Zeit gehet die Weitersb. aus, so machet man es mit
dem Abraham fest, ob Er kommen, und wir lang Er bleiben will.
Gestern Abend um 7 Uhr haben wir erst anfangen zu bloßen,
ohngeachtet wir mit trockenen Kohlen gefüllt und gesegt haben,
und morgen früh bekommen wir erst Eißen zu sehen, die Schlacke (?)
stellet sich schon ein, wir haben Von ordinaire Müller und setzen

(Seite)
½ Trog Kalck zu, Bey dem Plattoffen gießen werden wird wohl
nicht halb und halb holen dörfen, oder sollen wir es thun.
Endlich hat der Mstr Bastian sein Rath fertig gebracht, und
gehet würck. Mein H. Oncle will auch seine Bendorfer Masslen
zu Holländer Eißen Verschmieden, so werden wir ihme etliche Sortiment
Eißen von H:V:W: auf geben müßen.
Wie aus dero geEhrtesten an lezten articul ersehen, so finde daß
der L: Papa denen Pferden allen feind seind, und ich wünschte
größeres nichts als ein recht schönes zu haben, um die weitläufige
Ertzgruben gemächlicher besorgen zu können.
Zwey Kuh Kälber haben wir der l: Mama dahier angebunden.
Gerst folget anbey, aber der Trebon (?) ist noch nicht angekommen.
Womit nebst freundl. Begriesung alstets Verbleib

Monsieur et tres honore cher Pere

Voutre tres humble
et tres oblissant
fils et
        JC Stumm

(13.04.1775)

Mons.
Monsieur Stumm
Conseiller des Commercy
a
Abentheyer

(Seite)
Lieber Papa!
Heute haben wir mit denen hiesigen und Sensweiler Hammerschmieden
abgerechnet und an die 270 f. baar heraus bezahlet. Die hiesige
bleiben wieder auf ihren alten Posten wie sie gestanden haben,
so ferne Sie weiters keine Abänderung zu Verfügen belieben
tragen,. Hingegen auf denen Sensweiler Hämmeren dahr
der alte Butz und Sieck ihre Dimission, so soll der Johs Fochtel
mit seinen Cameraden J: Nicol ferner fort schaffen, und des
datird welche bey dem Sieck geschafft soll in den unteren
Hammer zu dem J:G. Fochtel tretten, seind also dermalen
mit guten leuten schlecht Versorget, doch aber besser als mit
Dieben, Von welchem man Tag und Nacht beunruhiget wird, und
doch hinter das Licht geführet wird. Es fehlet uns nur Ein
oder Zwey recht schaffene Männer dahin, wo her werden
diese aber kommen.
Weilen die Bestellung B:D. am Montag schon eingeladen
worden, und der Schiffer auch anstand genommen auf die
Nachbestellung zu warten so habe diese denen herrschtl
noch nicht zur fertigung auf gegeben, sonderen auf dero
Verfügung bis dato gewardet, indeme mir die Gedancken
machte, Sie hätten diese Vielleicht zu Bendorff abgeschrieben

(Seite)
derweilen das bestellte B:D:Eißen schon würckl.
eingeladen ware, ehe die Nachbestellung der Hufstäbe
zu B:D: eingelossen, mit hin nicht möglich, zu mal bey
den heran nahenden feyertäge gewesen seye, so geschwinde
abzu schmieden, um der Notiz bey fügen zu können. Mithin
erwarte darüber dero beliebige Gedancken hierüber.
Schiffer schneider welcher selbsten hier ware, gab zur
Antwort, daß es ihme nicht zu träglich, seine Schiffe
so lang zu Trarbach halten zu laßen, wohl aber
wolte Er so balden die Platten fuhren ein mal recht zu
Gang und schon ein zieml. Transport zu Trarbach in Vorath
stünde, so käme es auf 14 tag bis 3 Wochen nicht an
zu warten, welches wir ihme als dem zur Zeit melten solten.
So eben Vernehme, daß der Heinrich dem Ponitz am Montag fort gewüscht (?)
und also das Gewicht Von der Vorigen Woch nicht mit genommen
wesEndes Ihnen melte daß wir die Vorige Woch hatten
an 120 Sätz oder 150 M: Kohlen (?) und 77 mas Stein: welche gegeben 18932 lb
Eißen.    Nicht mehr als 200 Maas Eißen Stein habe auf der
Diller und Sooerner Ertzgrube Vorräthig angetroffen, und
die gute Grub ist gäntzlich aus gegangen, und die übrige haben zimlich
___ Stein, So balden der l: Papa noch malen hier her kommen,
wollen wir sie mal mit ein ander auf Kirn, um aufs
äußerste zu Versuchen, ob es nicht möglich seye, den Börsch. Stein
zu bekommen.    Der H. Conrector hat mir auf mein

(Seite)
Schreiben nicht geantwortet. Die 2 brüder seind nun beysammen
dahier, und was man mit dem kleinsten machen soll, weiß
ich nicht, im Lateinischen hat er sich noch gar nicht geübet, kaum
daß er lesen kann, und zu Trarbach ist es doch gebräuchlich daß
man wenigstens die Declinationen und Conjugationen können
soll ehe man in 2do komen soll. kann. Freylich kommt
das Annehmen auf den H. Conrector an, allein das
Decliniren komt einen zu Trarbach ziemlich hoch zu stehen.
Verrissen seind sie alle beide, wesEndes die Schwester dem
Bruder Friederich sein blauen Rock Vor den Xstian aus=(?)
ersehen, allein Vor den Ferdinant haben wir noch nich(ts).
Wenn etwas Abgangiges zu Abenth sich Vor finden
solte, so belieben Sie solches durch den Xstian anhero zu schicken,
um zeitl Vor die Aus Staffierung sorgen zu können.
Womit nebst Hertzlicher Begriesung allstets bin
Dero
gehorsamster Sohn
JC Stumm

Asb: d: 13ten Ap. 1775

(13.07.1775)

Lieber Papa!
Das AB Eißen ist schier fertig, und kann deshalben
ein Schiffer hierzu beschrieben werden, solches die frische
Woch zu Trarbach zu empfangen. Die zwey dicke Sortimenten
so wohl als auch Von denen Trichtern können Sie sich Von AB
aus suchen, und uns gefälligst zu melten, um uns darnach
richten zu können. Die Bendorfer schweigen doch still
Von denen Platten, es ist guth. Schiffer Moritz ware
hier seine übrige fracht ab zu holen, welcher sagte <s>daß</s> und
der liefer Schein zeigte, daß die Platten auf das Stck zu getfoffen
haben, und der über zehler so wohl als die H. Bayer haben
geruhenet daß sie in sehr langer Zeit keine so schöne Platten
welche so dinn, und glatt gegoßen, wären, empfangen hätten,
ausser seyn einige, so sich starck gezogen hätten. Der Vorbott
lauth also noch guth. Wir habe ietzo 101000 lb zu Trarb stehen,
Öl hätten wir ietzo noch geschwind 10 oder 200/m lb große Kuglen
zu gießen, so müste der Mstr Mattes hierbleiben, und würde
da durch langst weitersb. gesprengt. Der former frantz
hat lezt. hier aus gesprengt, als habe der H. Hofm. in
Rotterdam dem H. Pitol die quint auf eine Zeitlang
ab gepfachtet, und soll Vor daßige Wercke und guter Jährl.
4000 pro (?) Pfacht bekommen, daVor Verlehnete auch die Asb. wieder.

(Seite)
Rauer Stien ist Vor eine Compag. bey gefahren worden,
allein Von der Niederwörresb. grub komt wenig
bey, und wird wenig gegraben, wenn wir auf Stein pressiren
so müsten wir noch 1 oder 1 Paroquen (?) auf den Berg bauen-
sonsten giebt es nichts, denn die Bauern seind allzu
faul, und hindern uns, indeme manche 3.4.5.6.bis 8 Jahr
an einem Stock zu bringen. Das bewußte Päcklein lieget
noch zu Herrstein, und stehet zu dero Disposition, allein
die hießige Cassa hat sich bey den storcken geführt gäntzl.
erschöpft, und seind über 900 f nicht Vorräthig, ansonsten
hätte Ihnen schon Neulich mit dem Dhiel etwas geschickt.
Am Montag Abend ist der Dhiel lehr Von hier auf Abenth.
gefahren, um den Dienstag wieder zeitlich hier zu seyen.
Allein er ist erst gestern den Mitwoch Morgen um 4 Uhr hier
angekommen, und sich ins Bett gelegt und die Pferd sehr
beschmutzt im Stall stehen gelaßen, und Vermutl. nicht gedacht
gestern etwas zu thun, so habe den Philipp ehe auf
Herrstein gegangen ware die ordre gegeben die Pferd zu Putzen
und zu fütern, und demnechst gegen 10 Uhr aufP__men und mit
einer Fuhr Eißen auf Trab. zu fahren. So hat sich dann endlich
der Abschaum selbst; aufgemacht; und ist auf Trarbach
gefahren, es ist ohn möglich mit dem unflat zu recht zu kommen.
DesEndes werden Sie mir nicht übel nehmen wenn ihme
ein mahl eines Fuß Vor den hinders halten muß.

(Seite)
Weismehl haben wir dermalen keines Vorräthig und
können auch durch das kleine Messer nicht mahlen,
wohl aber können wir Ihnen Speltz zu kommen lassen
und damit können Sie sich helfen.
Das hal_ guth können wir freylich nicht so wolfeil
als andere hütten machen, indeme unseres Eißen allemal
um Veränderlich guth bleibt, und der Heinen (Hammer?) uns Vieles
Geld kostet, hingegen auf denen anderen Hütten haben sie
nicht allein den Heinen (Hammer?) wolfeil, sondern auch die fette
und reiche Eißenstein, ,welche sie zu pollirt Kuglen
nicht gebrauchen können, wohl aber Vor hohl guth gut ist,
und deshalben diese Ware weit wolfeiler wie wir
liefern können.          Das St. Mergener Kloster
wird uns doch in ansehung des Holzes keine ____
keit machen, sonst säßen wir schön. Die _______
Comission wird den Samstag auf Allenb. kommen, und
messen alles was ao 1767 nicht gemessen worden, auch
die Baum Waldung, und Gemeinde District, und
gehen auch Ihre gemachte Carte durch ob sich solche
recht findet, und soll ietzo gantz gewißlich auf die Landes
Theilung loß gehen. Dieser Comission kommt nun noch eine
andere nach, welcher alle Gemeinden so wohl activ als
passiv Schulden, und wie starck der Bann sey, Vermögen
seye, eides mäßig anzeigen sollen. Wäre ietzo der Abenth(euer)

(Seite)
Bestand fertig gewesen, so wäre es guth. Zu Trarb. sollen
gewiß bey 20 Zentner (?) sein, und zu Herrst. bey 10, darunter seind die
Vornehmste 300 St. _ Geißen und Tettenborn. Der ich nach
freund. Salutation allstets Verbleibe
M.L. Papa
gehorsamster Sohn J.C.

Asb. d: 13t. July 1775

Monsieur
Monsieur Stumm
Conseiller des Commerces
a
Abentheyer

(07.12.1775)

Monsieur
Monsieur Stumm
Conseiller des Commerces
a
Abentheuer

(Seite)
Lieber Papa!
Schiffer Moritz hat dieses mal schlegte parol mit der Eißen
Einladung gehalten, indeme Er am Montag zu Trarbach Vor
bey gefahren, aus Ursach, weilen Er sich schon ohnehin zu
Schwehr mit frucht und Wein zu Bernkastel beladen gehabt, hat aber
doch dem H. Engisch gantz gewiß Versprochen, so bald Er nach
Hauß käme, wolte Er geschwind mit einem Schiffgen herauf
kommen, um noch diese Woch das Eißen ein zu laden, nun habe
noch keine Nachricht erhalten, ob es würckl. eingeladen ist, oder
ob es noch Morgen oder über Morgen geschehen soll. Wenn sich
nun alles bey der Einladung richtig befindet, so ist die
Rech. gestellt: mit 1064 stäb so gewogen 31688 Werth 855, 51 xr
welche mit einem Schreiben begleidet, und dem H. Engisch zu geschickt,
um solches dem Schfr mit zu geben, so ferne sich alles richtig
finden würde. Ich hatte aber zum grösten Vertruß auf
Bendorf Vergessen zu melten, daß das bewuste Pack. richtig
ein geliefert worden, welches sich in bey kommenden
Radnagel faß befindet, ich habe aber nicht unterloßen
können dieses auf zu machen und 1050 f: heraus zu nehmen,
und wieder zinh (?) zu gemacht, daß man es nicht sehet.
Wir können im gelind und Strengen nichts ein treiben,
und am 27ten passato hat der Ehrlich und brafe H. Mund
das Zeitl. mit dem Ewigen Verwechselt, und den 22ten hat

(Seite)
hat Er noch mit eigener hand eine fuhr Eißen beschrieben,
welches die fr. Verwittibte Frau Siemonin wieder retressire (?),
die weilen sie nicht wuste, ob sie den Eißen Handel
fort führen würde.   Meine schwester ihr arm
ist noch nicht Völlig hergestellet, doch aber VerSPühret
sie gute besserung darinnen, aus ein ander ist nichts
mehr, nur sind die Nerfen noch nicht so starck daß sie
Wendungen gehörig machen kann, wesEndts
ihr der H. Nagel heute einen Spiritum gebracht, um
alles wieder gelehen zu bringen. Die Schwester ersuchet
die l: Mama ihr das Stückelyrten flächsen Tuch Vor lein
Tücher zu über schücken, um solches ietzo Vernehen zu können.
Auch mögte sie wissen wie die letztere hauben aus
gefallen wäre, damit man mit machung der anderen
sich darnach richten könne.   Wir haben noch 14 Tag
mit Pollierung der 12 Sti__ Kuglen zu thun, unsere
Stein Kohlen seind alle, wesEndts die fuhr überschicke
um eine fuhr abzu holen. Am Sontag war das
Stiebshaußer Soffie hier, und sagte ob es sich schon nicht muth
gehabt zu Verdingen, so wolte es doch zu der l: Mama auf Abenth.
in ihre Dienste gehen, wann sie ihme Jährl. 12 M. 2 Paar Schu
1 Paar Strümpf und 1 Schürtz zu lohn geben wolte. Und wenn

(Seite)
Sie der Stiebhsr. Greth ihr Mägden, welches durch das Dorth
Dienstloß wird, auch haben und den m__ Lohn geben
wolte, so wolte dasselbe auch mit auf Abenth. gehen.
Ich und die Schwester haben uns Viele Müh an gethan um
solches an die 10th und end. an 11 th zu bringen, allein es ist
auf seinem eilf auge (?) geblieben, was ist nun zu thun?
Sonsten haben wir niemand aus forschen können.
Womit nebst Hertzl. begriesung allstets bin

Dero
gehorsamster Sohn
JC Stumm

Asb. d: 7t Xbr 1775

Ein liegendes Recept hat mir H. Nagel auf mein ersuchen
geschückt, wollen Sie ein solches mit dem ReidPferd
gebrauchen, stehet bey Ihnen.

(11.12.1775)

Monsieur
Monsieur Stumm
Conseiller des Commerces
a
Abentheuer

(Seite)
Lieber Papa!
Erst Morgen früh werde die Bewußte Reiß antretten, und
Vernehmen, in wie weit sich die Grumbacher Verstehen werden,
Mit dem gemeldten ReithPferd wird es aber nicht sein, die
weilen den Jungfern nicht guth beide abzukaufen noch aufzuPlaudern
ist. Der Fuchs und Märcker haben am freytag abgerechnet
und seind in allem 13 fl schultig geblieben, und wolten abermalen
40 bis 50 fuder Kohlen Verkaufen, und den Preiß erhöhet
wissen, und wolten auch gleich 200 rth. Vorgeschossen haben.
Dahe nun der l: Papa noch alle Kohl Contracten geschlossen,
habe sie auf Abenth. Verwiesen, um mit dem l. Papa selbst
zu accordiren, um nicht einen Verweiß über meinen Vorwitz
zu bekommen. Heute aber komt der Märcker sagend, daß
Er zu Abenth. gewesen, der l: Papa sich aber nicht wohl befunden,
und hätte ihn desEndes hier her geschückt um mit mir zu
accordiren, und so lang geplaudert bis ihme auf 40 fuder
Kohlen, so er und der fuchs künftiges Jahr im alten
Preiß zu liefern VerSProchen 300 fl: avanciret habe. Habe ich nun
einen Bock geschossen und mich Verblaudern lassen, so bitte
mich zu partoniren. Der Märcker hat noch auf

(Seite)
seine Rech. allein 26 fuder Kohlen zu liefern,
worauf er auch schon 300 fl zum Voraus hat, mithin
hätten diese noch 70 fuder auf künftiges Jahr zu
lieferen, wenn sie nun so viel Holtz haben, dann
ist es guth, Es ist auch im Contract Vorbehalten worden,
Ehender nicht an iemand anderst Kohlen zu lieferen bis
wir aus geliefert sind.
Meine Schwester ihre Gesundheits Umständen könnten
freyl: besser seyn, gestern hatten wir auf T(r)ier zu
dem Neuen Docktor geschückt, um eigent. zu Vernehmen,
was es seye, allein er weiß es nicht, er hat ihr etwas
Zum Gebrauch überschückt, wo Von sie heute ein genommen
allein sie kann keine Artzney Vertragen, Eigentl.
kömt ihr umstand Von einem Verdorbenen Magen
her, der Arm ist guth ein gericht, allein die Nerfen
wollen sich noch nicht gehörig geben, doch aber VerSpürt
sie tägl. mehr Stärcke darinnen. Ich wünschte der H.
Eiler könnte der Schwester ihren zu stand aus grübelen.
So glaubte daß dieser ihr noch am ersten Helfen würde.
Ich muß Ihnen gestehen, daß die Mannh. Kugl. schöner waren,
allein Sie brauchen sich desEndtes keine Sorge zu machen, denn

(Seite)
wir hoffen doch damit zu bestehen.
Womit nebst Hertzl. begrüßung allstets bin

Dero
gehorsamster Sohn
JC Stumm

Asb. d: 11t Xbr 1775

(26.11.1777) [Schluß fehlt]

Monsieur
Monsieur Stumm
Conseiller des Commerces
a
Abentheuer

(Seite)
Asbacher Hütte d 26ten 9bre 1777

Liebe Schwester
Antheil und Mitleiten. So du in deinem sehr werthen
Schreiben wegen meinen Gesundheits Umständen begingst,
rührten mich empfindlich. - ich wünschte, zu deiner
Vollkommensten satisfaction die völlige Wiederher-
stellung meiner Gesundheit durch diesese an-
rühmen zu können: allein es ist fast noch beym
alten; doch sind meine Umstände weit erträglicher
dahier als wie zu Trarbach. - Ohngeachtete
4 Wochen zu Trarb: verharrt habe, damit der
daßige Doctor meine Umstände recht ein sehen
mögte, und dennoch ist er nicht klug darinen
worden, daher konnte nichts als übel durch seine
gegebene wiedersinige Arzeneien erfolgen.
Dieses bewoge H. Pfeiffer meine Zufälle an 2
Professores nach Gießen u. Weilburg, so gute
Freunde von Ihme sind, zu berichten. Von

(Seite)
einem ist schon die Antwort erfolgt, welche dir
hier kürzlich mitteheilen will, damit ihr sogleich
sehen könt, ob er mit dene 2brückischen H. Doctorer
Harmonirt. ich zweifle nicht, daß ihr solche
nechsten Donnerstag samt einem Schreiben Vom
Xtian erhalten werdet, schicket mir solche
gefälligst bald möglichst. Die zweitere Nachricht
wird vermutlich auch zu Trarb. angekommen sein, denn
es sind schon 14 Täge daß keine Gelegenheit
nach Trarb. gehabt habe.

Hierfolgt des H. Professor Nebels Nachricht
kürzlich.

„Eine unordentliche circulation des Bluts in den
Zweigen der Pfort Ader ist der Anstoss seiner
Kranckheit. Eine Quelle Vieler Übel und hier
/:  das bei die :/ der Spannungen u krampfigen Ziehungen
eine Veranlasung zu Verstopfungen in denen
kleinen Drüßen des untern leibes, des Magens
hauptsächlich, der Gedärme und wohl gar des

(Seite)
Mesenterii. Dieß ist seine Definition deiner Kranckheit
Nun sprüht er Von Hilfs-Mittel bei Ihrem
Freunde - sagt er- wären die Hämoiden zur
rechten Zeit gekomen, indessen ist’s nicht rath-
sam solche durch ersizende Sachen zu treiben
und wohl gar aus dem gestöhrten Umlauff
des geblüts Entzündungen zu erregen und sein
Ende zu beschleinigen. Die roborantia könne
daher auch nicht helfen etc. Er schreibt Von
Pillen die ich gebrauchen solle. Wenn nur
die anderen H. Doctores ziemlich mit ihme
harmonieren damit doch einmahl etwas nüzliches
wieder meinen Umstand gebraucht werden kann.
Es ist sehr nötig daß der Natur zu Hilfe gekomen
wird, dann sie ist nicht mehr imstande alle diese
Übel ohne hilfe weg zu schaffen. Schickt mir ohngeseimt [ungesäumt?]
die 2brücker Nachricht, als denn will mit dem H. Pfeiffer
Rath halten welchem Doctor seine Verordnung
wir in Gebrauch nehmen werden.
Werden wir denn nicht [Fleck]ben das Vergnügen haben
eines Von euch beiden [Fleck]er zu sehen. ich bin.

[Der Brief endet hier bzw. es fehlt vermutlich ein eingelegtes Blatt]

(11.02.1778)

Monsieur
Monsieur Stumm
Conseiller des Commerces
a
Abentheuer

(Seite)
Asbacher Hütte d 11ten Feb. 1778

Lieber Papa,

Wir haben uns dero offerts bedienet, und
das Petchen mit hiesigem Knecht nach
Horbrech geschickt, um Maßeln alda zu
laden und auf die Senzweiller hämer zu
führen. Es sind deren sowohl hier als auf
denen Senz. hämer mehr nicht als für
8 Täge vorräthig, wir hfofen aber daß
inmittelst der Schnee in der Hinzerter
Straß abgehen solle, und daß die Fuhrleute
dadurch in den Stand gesezt werden
die daselbst abgeladenen Maßeln auf
die Hämmer zu liefern. Da die

(Seite)
hießige Fuhr zu Herrstein am Wehr helfen
muß, so ist der Spielheinrich heute
nacher Xnach gefahren um bewußtes
abzu nehmen, der Xstian ist gern
auf feil, und morgen wird er nach Xnach
komen.
Die Hütte hat vorige Wocche 21170 lb bei 121 Säz
und 69 Maßlen Erz rentiret, und per Saz 174 lb
gegeben. Seideme die Hälfte von dem rauen
Stein genommen worden ist, hat in jeder woche der
Saz 170 bis 174 lb geliefert, also gibt jeder Saz
15 bis 18 lb mehr, als in den besten Campagnen
gehen. Wir grüßen Sie ins gesamt
herzlich und ich habe die Ehre zu u___
dero
gehorsamster Sohn
JC Stumm

P:S: Wir haben gestern das Fundament zu Herrstein
am Wehr geleget, und thut sich noch besser als
geglaubet hatte, können aber erst bis Freitag damit
fertig werden. Wir haben noch geschwindet 2 Waltzen
Vom ordinaire Meller abgegoßen, das Eißen haben
wir doch etwas höcher getrieben um hart zu werden,
nun kann der Schneidmeister einmal eine Prob
damit machen, es seind deren noch 4 Stck abgetrehet
oder gemantelt.


(02.05.1778)

Herrn
Herrn Comercienrath Stumm
in
Abentheyer

Nebst. Ein Korb mit Montour
Ein Säckel mit weismehl
Versiegelt

(Seite)
Hochw. Mein. Jn sonders Hoch Zu Ehrender
Herr Patron pp
Jn abwesenheit dero Herrn Sohn, welcher dießen morgen auf Freytag
sich wegen erwehnten Pfarr Land zu erkundigen, was etwa resolvirt.
Deine auf Mhs.rn genehmen Vom gestrichen [gestrigen] d freuen uns mit Sr._____
seinen Sohn wegen ein Ladung der Kugl. für ab___ ___ nicht eröfnet
worden Dießer jenere. Seint bis _nn_ _ fuhren, er__aden worden.
Künftige woche waren Ihre arbeit gethan woefon sich etwa beßere
ein _____ Viele aber wolten. Die ____ fuhr ___ schmecken und
bleiben zurück. Von __ wied Xstian ihnen die ____ ___ _____
aufgeben, übriges zur Beantworthung über ______
dero Herrn Sohn Brunger dasige Burg___ hat, Ein
Säckel _reis mehl so ___ ingelt zu liefern, in deßen fortheil
Schließe und Grüße sehr freundl. mit tiefer Hochachtung
Verbleibend
Mit freundlichen Grüßen Ehrtesten Herr
patron
Ihren ergebensten diener

Eißenhütte bey Asbach
den 2ten May 1778

PS: vom Heinrich mög habe nichts Vernohmen.
das am am__
dero Er Bruder ist noch in seinen Vorigen zu stand


(17.07.1778)


Lieper Papa!
Bey meiner Retour von Abenth. habe eine Examination
unter den Kuglen an gestellt, auch etliche polliret,
allwo sich gefunden, daß die Kuglen nicht mehr starck
genug werden dem Pollierhamer zu stehen, ob schon das
Eißen nicht höher am Stein gewesen, wie auch sonsten, welches
die alte Hütt und frische Kohlen Verursachen mag, und
überdieß auch sein Eißen nicht mehr gibt wie zu Vor,
so sind wir alle einstimmig geworden, bis Montag den
massel Kraben auf zu machen, und noch 14 Täg Masslen
zu machen und aus zu blaßen.    Diese Woch setzen wir
den Wöreyer Stein auf, die Schlack ist so dünn ader
flüssig wie zu Abenth: es gibt auch etwas mehr Eißen, wir
dörfen aber nur 9  und 10 Trög Stein werfen, ohn geachtet
wir die Kohlen bey der trockene noch netzen.
Die Kohlen sind als fort noch weich, und die Trierische
Kohl lieferanten haben noch nicht geliefert, wie die
fuhrleute sagen, so seye der Köhler am beyfahren
gehindert, welches die Lieferanten mit ihrer fuhr

(Seite)
thun sollen. Das Herrsteiner Heu ist ein gethan,
mein H. Oncle hat auch am Dienstag zu mehen angefangen,
Von welchem Heu wir auch drey wagen ein haben, und
sollen noch mehr bekommen. Womit freundlich
grüße und bin

M. L. Papa
gehorsamster Sohn
JC Stumm

Asbacherhütte d: 17ter Juli 1778


(04.11.1778)

Monsieur
Monsieur Stumm
Conseiller des Commerces
a
Abentheuer

(Seite)

Asbacherhütte d: 4ter 9ber 1778

Lieber Papa!

So ist dann endlich Mstr Bast und dessen
S:V: Frau Liebstin des Raths einig
geworden, daß er künftigen Donnerstag
zu früher tages Zeit mit seinem Sohn
erscheinen wird.
Die Göeßen sind schon Vor 8 Täg ange-
komen. Sr. Scheider ladet heute das
Partiechen Eißen, so aus 65 m/w bestehet,
und wenn der Xtian den Schiffmann
dahin disponiren kann, daß er noch
8 Täg wardet, so wird die Absendung
in  m/w bestehen könen. Lezteren
Montag waren 9 Kohlfuhren dahier

(Seite)
und seit deme auch keine mehr, die
fuhrleute haben gestern und heute im
Dauen Wald fröhnen müßen, deßwegen
haben sich nicht fahren könen, was in
ansehung der Kohlen geschen kann
soll bewerckstelligt werden.
Der Pollirhammer ist zu gang, und die
Stein= und Schlackenpuch(?) auch. Noch
2 fuhren Stellsteine liegen zu aurn: (?) einer
davon wird diese Woche abgenommen und
die andere künftige Montag.
Bruder Carl wird vermutlich künftigen
donerstag zu rückkomen, als dann werdt
mich des freitags nach Hauß machen,
dann bis Samstag gehet man in die
Beicht. Wann die Pferdsfuhr eine fuhr

(Seite)
Schneideisen anhero (br)ächte, wäre gut, wiewohl
sie wird nicht zeit haben wie die hießige
auch.   Morgen soll mir H. Lauwersheimer
eine Portion Blut abzapfen. Der ich übrigens
nebst herzlicher Begrüßung Verbleibe

dLPapa

gehorsamer Sohn
JC Stumm


(15.01.1780)

Herrn
Herrn Fried: Ph:
Stumm
zu
Abentheyer

(Seite)

Lieber Bruder.
Du bist doch recht froh daß ich so beschenckt bin worden?
Du darfst auch auf meinem überaus schön und braven
Dillenburger reiten. Wie gehet dann die Kugel
Gießerey Von statten? und wie gerathen die Formen?
ich hätte Vor nöthig erachtet auch ein tragend Klötz so
guth wir sie hatten, auch zu überschicken, damit wir keine
Schuld des Aufenthalts auf den Puckel fallen solte.
Die künftige Wochen, wenn ihr föllig mit der Gießerey
im Zug seid, so gedencke ich ein zu schauer dabey abzugeben.
Wir hatten angefangen zu Polliren, und hat sich alles recht
guth geschückt, allein wenn die Kälte so fort Continuiret so
wird uns büs Montag daVor gethan sein. Wie Viel
Haaßen hast du seit dem du von hier abgereist bist geschossen?
Die Mörschieder haben sich alle diesseits der Bach in die Sonnberge
geflüchtet, und da bin ich nicht so kühn einen auch zu iagen.
sag dem l: Papa der H. Oncle habe seit Sontag schon 3 geschossen,
einen (?) in den Gärten auf der Lauer, welche er aus des
Hammerschmieds fenstern geschossen. Wir grüßen dich und
bin             Dein                 treuer Bruder
                                          J.C. Stumm

Asbacherhütte d: 15er Jan 1780


(09.04.1780)


Monsieur
Monsieur Stumm
Conseiller des Commerces
a
Abentheuer

(Seite)
Asbacherhütte d: 9ten April 1780

Lieber Papa!

Die neue Hütten Camph. läst sich nicht zum besten an,
welches die Nasse Kohlen Verursachen, wenn wir nicht
Vom Obernh. zu Hilf genommen hätten, so wären
wir stecken geblieben.
Nach Bendorf habe geschrieben, daß es uns Vor dieses
mal ohnmögl. wäre, die Verlangte Ballast ab zu giesen,
weilen, eines theils die Abenth. Hütten Comp.
zu Ende, und hier zwar angeblasen hätten; aber wie
Ihnen selbsten bewußt, uns anfängl. fleißig an dem
Kugel gießen halten wolten, um das Jetzige Wasser
mit den Kugelen zu polliren Vernutzen wolte, durch den
aufenthalt aber es geschehen könnte, daß Vielleicht dieses
Jahr Von der neuen Comp. pollierte Kugeln abgehen
könnten welches ihnen so wohl als uns sehr unangenehm
sein würde.
Dem H. Hoffmann habe auch geschrieben, und des Ferdinand
handschrifften bey gelegt, da Er sich selbsten gütigst offerirt
hätte, auf der Efurter Reiß ein gutes Handlungs Hauß
aus findig zu machen, so würde uns dieses sehr angenehm
sein, wenn ein gutes Haus gegen ein billiges Kostgeld
den Bruder auf 3 Jahr an zu nehmen gesonnen wäre.
Dem H. Böcking habe Ihrem Verlangen gemäß ab-

(Seite)
geschrieben. Dem H. Schafhaußen ist noch nichts
geschrieben worden, welches auch noch nicht zu eilen hat,
sondern anstehen kann bis Er uns der Meß komt,
und in dieser zeit höret man auch was allenfals
H. Controler Vor Nachricht ein ziehet und mit bringt,
H. Schafhaußen ist ein Catolick.
Dem Bruder Xstian kann man nicht ehender einen
Wechsel übermachen, bis er darum schreibt, und
wohin er solchen übermacht haben will.
Der Mst Mattes ist am Donnerstag mit 4 formern
hier ein getroffen, und sind zum Theil im formen hauß
und zum Theil auf dem Aufsatz und Knatschen grundt
Klötz und Münden, bis das Kugel giesen angehet.
Die Küh sind glückl dahier ein getroffen, sie schlagen
und schmeisen aber wenn man sie melcken will,
wenn man sie Verkaufen könnte, wie hoch soll
man sie im Preiß ansetzen?
Wir haben diese Woch den Hammerschmied Kaiser von
Wimeld. im unternh. bey dem Massel feuer auf
prob schaffen lassen, Vor ein Gesell ist er guth,
Vor Mstr kann er aber nicht bestehen.
Von Cöllen gehen wöchentlich Schiffe nach
Amsterdam, daher mönnen die Kegeln so bald sie

(Seite)
ankomen übergeladen werden. Ich habe Von Kölle
aus an die Herren Offermann geschrieben, undd sie
er sucht, daß sie uns ihren Spediteur anzeigen
mögten. H. Pelzer kann keine Spedition übernehmen
weillen er Protestantischer Religion ist.
Solte in 14 Tagen Zeit keine Condition für Bruder
Ferdinand ausfindig gemacht werden könen. So
halte dafür man thut ihn zu herr Schaaffhausen
das Hauß ist gut, ob es gleich keines von
den grösten Häußern ist.
Bruder Carl und ich haben künftige Woche zu Ihnen
komen wollen. Da aber sein Schimmel einen geschwollenen
Rücken hat, Vermutlich vom Strengel herrührend,
so werde wohl allein kommen müßen, um Ihnen
alles mündlich erörtern zu können. fals Sie ge=
sonnen wären einige Schneideisen Proben
nach Cölle und Holland zu schicken. - -H. Pang
hat einliegene Conto courent Rechnngen abrogirt
wir grüßen Sie insgesamt herzlich und bin
Ihr            gehorsamer Sohn
F. Stumm


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