Bauinspektion zu St. Wendel
Reparaturen und Renovation der Stadtkirche 1829
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09.11.1829
OB Conrad an Baucondukteur Flath
betr. Vertrag mit Herrn Gumsheimer in Frier betr. Kirchenfenster und Capitäler
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28.08.1829
Unterthänigste Bitte des Kirchenraths dahir, die Laihung einiger Seile betreffend
Auf die Anzeige des Meisters Gumsheimer, daß die Krone des Hochaltars in hiesiger Kirche sehr stark aus den Fugen gegangen sey und noch immer …
es droht Einsturzgefahr.
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08.08.1829
Die beiden abgestellten Altäre hiesiger Kirche betr.
Schreiben von Pastor Creins an den Bauinspektor.
Da einige einfältige Leute von hier es sich beigehen ließen gegen die Abstellung der beiden Altäre vor dem Gitterthore in hiesiger Kirche beim Bistume eingekommen, wie auch gegen deren Veräußerung zu 50 Thaler fränk. Courant, vorgeben, daß diese Altäre nicht hinderten, sondern die Kirche zierten, und dann daß jeder derselben 80 Thaler Preuß. werth wären, so finde ich mich veranlaßt, ihre Meinung darüber schriftlich zu erbitten …
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ohne Datum (taucht in einem Schreiben vom 24.08.1829 als veränderte Abschrift erneut auf):
die in dem gegenwärtigen Verzeichniße angeführten Arbeiten sind, wie solche von dem H. Gumsheimer als Noth arbeiten betrachtet und um die beigesetzten Preise demselben zu entschädigen wären
Seite 14 ist leer
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69 Rosetten von Holz, dem Dreher geben pro Stück 9½
dem Gieser (?) für die bleiernen Verzierungen zu giesen
68 Rosetten zu Vergolden stück 5 Silbergroschen
24 stück Verzierungen an dem Gewolfe am zusamme stosen der Schänkel Vergoldet stück 12 Silbergroschen
die umstosung der fünf lichtlocher und schluß stein am Gewölbe vergoldet
die Kapitale im Chor zum Vergolden mit Schlußstein und Grundieren zugerichtet
das Ergänzen und ubermalen der Vier grosen bilder
die zwei grosen Bilderrahmen zu vergolden
das Vergolden und mit Firnis stark (?) anstreichen am Altartische
den untern Sarkophag abzubrechen, herauf zu schaffen und als Altartisch auf zu stellen, vorher das Mauerwerk des alten Altars abzubrechen und ein neues Fundament aufzumauern
das Ausbrechen der Wandsäulen, das Ausmauern derselben mit Backsteinen und nach der erforderlichen Form zu verputzen
Die Grabsteine zu beiden Seiten des eisernen Gitters heraus zu nehmen und wieder aufzustellen
da die Wände zwischen den Wandsäulen an der Seite des Sebastians Altar stehet sich so Zurecht sande das beim Spitzen sich tropfen Wasser zeigte, so konnte der abgesprochener Verputz gegen Feuchtigkeit nicht für dauerhaft genug gehalten werdne, und muste die Mauer zwei Backsteine dicht ausbrechen lassen, und mit Kitte überstrichene Backsteine, ein Backstein dick, von der nassen Mauer entfernt auf gemauert werden
Die Löcher im Glockenturm zugemauert
die Hinterwand im heiligen Grabe mit Ziegel aufgemauert und verputzt
die Ligeren anstatt mit Alabasterfarben, mit Gelbfirnisfarbe zum Abwaschen angestrichen
die Ausbesserung an den Schnörkeln am H. Grabe
die Steine am Oberlichte am HauptEingang befestigt und ausgebessert
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die Steine an der Luft bei der Uhr befestiget und ausgebesert
das aus besser der Steinhauerarbeit an dem vorbaue oder der sogenannte Laienthurm
zu nächst dem Weihe wasserkessel ein stück Mauer zugemauert.
die Lesinne zu beiden Seiten des Gitters angebracht und verputzt
die Sockel daran von Haustein zu hau__ einsetzen mit einbegriff des steines
im Chor bei der Tüer am Türmchen eine Nische ausgemauert, an der Thüre ein gewande ausbessert
das aus mauern der Nischen artigen ausholung neben dem hohen Altare links
das Gebalke unter der Orgel soviel als thunlich ins Grade gebracht und Verputzt
zwei stellen auf der Empohrkirche ausgebrochen und zugemauert
den blumenstraus zu ändern und zu Vergrösern
das Gemalte Glas in die oberen Fenster zu setzen
die schon ein gesetzte Flügel herauszunehmen
Schaden an glas ________ und arbeitslohn
von ausen eine Fensterabdachung mit neuen blatten ausgelegt, die übrige fenster abdachungen Verkittet.
Das ausbeser der Pfeiler Kapitale im langhaus
den obern Aufsatz des hohen Altares herunter zu nehmen und wieder jedoch Grad aufzusetzen
an einer Fenster gewande von ausen ganz oben ein stück ausbesern
die zwei kleinen Altare abzubrechen
den Pfeiler wo der Heilige Wendel auf ruhet auszu mauern nebst Steinhauarbeit.
zusammen 590 thal.
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Protokoll des Kirchenrats über den abgeschlossenen Renovierungsvertrag, alle beschlossenen Reparaturen enthaltend
1. Arbeiten an der Hochaltarskrone
3. an den zwei kleinen Altären, nämlich dem Muttergottes- und dem hl. Kreuz-Altare soll wieder vergoldet werden, was jetzt schon vergoldet ist.
4. die Altartische betreffend
5. die Altartafeln und Leuchter sollen wieder gut vergoldet werden und mit silberweißem Gründe überzogen werden wie sie waren.
6. die Kanzel soll ausgebessert und alles, was jetzt daran vergoldet ist, wieder vergoldet werden, selbst der Stein in Steinfarbe angestrichen werden mit Ölfarbe
7. Das h. Grab soll im Innen ausgebessert, die Figuren alabasterweiß angestrichen, und die Umfassung desselben in Ölfarbe gesetzt werden, wozu die Kirche das Öl gibt.
8. der untere Wendelssarkophag soll als Altartisch unter den Hochaltar gesetzt und alabasterweiß angestrichen werden. Der Sarkophag hinter dem Hochaltar soll in Steinfarbe gesetzt werden, und die Kirche das Öl dazu geben.
9. das Gitterthor vor dem Chore
10. Der Hauptgrund der Kirche
11. Die Pfeiler auf ihren Schenkeln, die das Gewölbe durchkreuzen
Die Pfeiler an den Schenkel sind vorher sauber abzuschaben, die Öffnungen und Gewölbe rund auszubessern und mit Gypszapfen, die zwei Zoll über dem Gewölbe vorstehen, zu versehen.
12. Vor dem Anstreichen sind die Wände der Kirche von unten bis zum gewölbe gut zu verputzen, ganz gerade zu planieren, die feuchten Stellen an denselben so herzustellen, daß keine Feuchtigkeit sich je wieder daran zeigen kann
13. die Steinhauerarbeit an den vorderen Pfeilern
14. auch die Sakristei, der Vorhof an dem Laichen (Laihen) thüre und das Gebäude an der Emporkirche sollen renoviert werden
15. Das Katharinen- und Maria-Krönungsbild wie auch das Cusanus- und Nicolaus-Bild sollen gesäubert werden, desgleichen das Scelettbild des h. Wendels.
16. an den Kirchenfenstern sollen Wasserkanäle gemacht werden
17. sollten noch andere Dinge …
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Reparatur der Kirchenfenster
Quelle: Landesarchiv Saarbrücken, Bestand 382 Nr. 201